Jürgen Domian

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Jürgen Domian bei einem Talkauftritt im November 2008

Jürgen Domian (* 21. Dezember 1958 in Gummersbach) ist ein deutscher Autor, Journalist und Moderator der Telefon-Talk-Sendung Domian.

Leben

Werdegang

Domian machte seine Mittlere Reife an der Handelsschule und wechselte anschließend auf das Gymnasium, wo er von Direktor Horst Kienbaum gefördert wurde.[1] Während seines Studiums der Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft an der Universität zu Köln jobbte Jürgen Domian als Kabelträger beim Fernsehen. Später übernahm er als Nachfolger von Chris Howland die Moderation der Sendung Blue Monday.

Ab 1993 moderierte Domian die Radiosendung Die Heiße Nummer, die jeden Freitag von 15 bis 16 Uhr innerhalb des Jugendprogramms Riff – der Wellenbrecher vom damaligen Sender WDR 1 ausgestrahlt wurde. Dabei handelte es sich um eine Telefon-Talk-Sendung, die sich lediglich in zwei Punkten von der heutigen Sendung Domian unterschied: Nach jedem Anrufer gab es einen Musiktitel, außerdem konnten aufgrund der Uhrzeit nur jugendfreie Themen behandelt werden. Da sich die Sendung steigender Beliebtheit erfreute, sollte sie in das Programm des WDR-1-Nachfolge-Senders Eins Live integriert werden. Der Plan, die Heiße Nummer in die Nacht „abzuschieben“, stieß anfangs auf Proteste unter den WDR-1-Zuhörern. Am 1. April 1995 startete Eins Live, am 3. April 1995 wurde die erste Ausgabe von Domian ausgestrahlt. Die letzte Sendung ist für Ende 2016 geplant.[2]

Soziales und politisches Engagement

Im Januar 2003 wurde Domian für sein soziales Engagement mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Domian ist Mitglied der SPD, zuvor engagierte er sich jahrelang bei den Grünen, davor bei der FDP.[3] Laut eigenen Aussagen setzt er sich seit mehreren Jahren für die AIDS-Hilfe ein.

Seit Jahren engagiert sich Domian ehrenamtlich für das Zentrum für Palliativmedizin der Uniklinik Köln. Er ist nach eigenen Angaben ein Befürworter und Förderer der palliativmedizinischen Versorgung, seitdem sein an Krebs erkrankter Vater in der Kölner Einrichtung „friedlich entschlafen“ sei.

2015 erhielt er für seine langjährige Moderation des Live-Talks „Domian“ in 1LIVE und WDR-Fernsehen den Sonderpreis des Robert Geisendörfer Preises 2015.[4]

Persönliches

Seit seiner Gymnasialzeit ist Domian mit Hella von Sinnen befreundet, die wie er aus Gummersbach stammt. Außerdem zählte Dirk Bach zu seinen Freunden. Zu der Zeit, in der Hella von Sinnen mit Dirk Bach in einer WG wohnte, war Jürgen Domian regelmäßig zu Besuch, sooft es seine Zeit als Zivildienstleistender in Gummersbach zuließ.[5] Zusammen mit von Sinnen veröffentlichte er auch Bücher. In einem Stern-Artikel zum Thema „sexuelle Grenzgänger“ heißt es, dass Domian „sich öffentlich zu seinen bisexuellen Neigungen bekennt. ‚Alles ist erlaubt, solange es gut tut und niemandem schadet.‘ Bei Domian erscheint Bisexualität nicht mehr bedrohlich, sondern normal, ist nicht mehr Abgrund, sondern Spielart.“[6] In einem Interview der Taz vom 4. Juli 2013 mit ihm und Hella von Sinnen erklärte er allerdings, sich auf Grund von Anfeindungen aus der Szene meist als „schwul“ zu bezeichnen.[7]

Werke

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.deutschlandradiokultur.de/nacht-talker-juergen-domian-gespraeche-mit-todkranken-und.970.de.html?dram:article_id=343191
  2. Jürgen Domian hört Ende 2016 auf. rp-online.de, 9. März 2015, abgerufen am 9. März 2015.
  3. Domian - Die Nachtschattengewächse des Nachtfalken - Das Sofa: http://gonzo-magazine.net/interviews/item/78-interview
  4. Robert Geisendörfer Preis 2015 für Jürgen Domian. In: pressemitteilung des wdr. radiowoche.de, 17. Juni 2015, abgerufen am 17. Juni 2015.
  5. Jürgen Domian im FLASH TV-Interview. (YouTube-Video) FLASH TV, 24. November 2011, abgerufen am 27. November 2011 (Spielzeit von 0:26:50 bis 0:27:40).
  6. Sternartikel „Sexuelle Grenzgänger“: http://www.stern.de/wissen/gesund_leben/seele/bisexualitaet-sexuelle-grenzgaenger-521965.html
  7. „Freundschaft ist die wahre Liebe“. taz.de, 3. Juli 2013, abgerufen am 26. Oktober 2013.