Kapitän Hilgendorf

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Kapitän Hilgendorf
Kapitän Hilgendorf, spätere Kapitän Hilgen, in Cuxhaven
Kapitän Hilgendorf, spätere Kapitän Hilgen, in Cuxhaven
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Lotsenstationsschiff
Rufzeichen DBJS
Heimathafen Cuxhaven
Eigner Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)
Bauwerft Schichau-Werft
Baunummer 1706
Verbleib abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 55,1 m (Lüa)
Breite 9,5 m
Tiefgang (max.) 4,0 m
Vermessung 649 BRZ / 195 NRZ
Maschinenanlage
Höchst­geschwindigkeit 13 kn (24 km/h)
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd
IMO-Nr. 6606571

Die Kapitän Hilgendorf war ein Lotsenstationsschiff, das in der Elbmündung stationiert war. Sie war eines von sechs typgleichen Schiffen der Kommodore-Rolin-Klasse, die in den Mündungen der Flüsse Elbe, Weser/Jade und Ems stationiert waren bzw. zum Teil noch sind. Gebaut wurde die Kapitän Hilgendorf 1960/61 als einziges der sechs Schiffe auf der Schichau-Werft in Bremerhaven. Die Kiellegung fand am 13. Juni 1960 statt.

Das Lotsenstationsschiff Kapitän Hilgendorf, dahinter die Wega vom BSH

Eigner des Schiffes war das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), betrieben wurde es vom Lotsbetriebsverein e. V. Außenstelle Cuxhaven. An Bord gab es 25 Kabinen mit insgesamt 70 Betten, die 28 Besatzungsmitgliedern und bis zu 42 Lotsen zur Verfügung standen. Für die Besatzung gab es eine Offiziers- und eine Mannschaftsmesse, für die Lotsen eine Lotsenmesse.

Das Schiff, das nach dem Kapitän Robert Hilgendorf benannt war, wurde im Juli 2001 außer Dienst gestellt und zunächst in Rendsburg aufgelegt. Ersetzt wurde es durch das SWATH-Lotsenstationsschiff Elbe.

Verbleib des Schiffes

Nach der Außerdienststellung interessierte sich u. a. der Förderkreis Bremer Denkmalschiff, der ein Museumsschiff nach Bremen holen will, für die Kapitän Hilgendorf. Der Verkauf kam jedoch nicht zustande. Schließlich kaufte das auf den Britischen Jungferninseln ansässige Unternehmen Eagle Shipping Ltd. das Schiff und brachte es als Kapitän Hilgen unter die Flagge von St. Vincent und den Grenadinen. Eagle Shipping legte das Schiff in Cuxhaven auf, bis es 2006 für 1,25 Millionen Euro weiterverkauft werden konnte. Im Oktober 2006 wurde es zu Peters Schiffbau in Wewelsfleth überführt, wo es zur Mega-Yacht Penguin (Flagge: Luxemburg, Rufzeichen: J8B3243) umgebaut werden sollte. Nach dem Umbau sollte die Yacht über vier Decks verfügen und mit einem Hubschrauberlandedeck am Heck ausgerüstet sein.[1] Insgesamt 12 Passagiere sollten in sechs Suiten untergebracht werden können. Die Besatzung sollte aus bis zu 17 Personen bestehen.[2]

Nachdem sich der Eigentümer des Schiffes eine andere Yacht gekauft hatte, wurde der Umbau des Schiffes gestoppt. Das nicht fertig umgebaute Schiff wurde für 7,95 Millionen Euro zum Verkauf angeboten.[3] Der Preis wurde mehrere Male gesenkt,[4][5][6] das Schiff aber offenbar nicht verkauft. Es wurde schließlich demontiert und das Kasko verschrottet.[7]

Einzelnachweise

  1. Penguin Motor Yacht Specification , Superyachts.com. Abgerufen am 20. Januar 2012.
  2. Penguin for Sale Luxury Motor Yacht, Superyachts.com. Abgerufen am 20. Januar 2012.
  3. Malcolm MacLean: Superyacht Penguin for sale at Northrop and Johnson, Boat International, 29. Juli 2010. Abgerufen am 20. Januar 2012.
  4. Malcolm MacLean: Massive price reduction on superyacht Penguin at Northrop and Johnson, Boat International, 25. November 2010. Abgerufen am 20. Januar 2012.
  5. Malcolm MacLean: Another price cut on superyacht Penguin at Northrop and Johnson, Boat International, 10. Dezember 2010. Abgerufen am 20. Januar 2012.
  6. Malcolm MacLean: Another price reduction on superyacht Penguin at Northrop and Johnson, Boat International, 6. Januar 2011. Abgerufen am 20. Januar 2012.
  7. MY Penguin (ex Kapitän Hilgendorf), Seyfferth Art. Abgerufen am 20. Januar 2012.

Weblinks

Commons: Kapitän Hilgendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien