Karl Uelliger

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Karl Uelliger (* 15. April 1914 in Saanen; † 17. August 1993 in Dicken) war ein Schweizer autodidaktischer Maler, Holzschneider, Illustrator und Plastiker.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wohnhaus von Karl Uelliger (1914–1993) und Hanna Uelliger in Dicken
Wohnhaus von Karl und Hanna Uelliger in Dicken

Karl Uelliger wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und musste 12-jährig als Verdingknabe arbeiten. Später wurde er von seinem Betreuer in eine Bäckerlehre gegeben. Als Senn, als Holzfäller und mit weiteren Gelegenheitsarbeiten verdiente er seinen Lebensunterhalt. Ab 1949 lebte er in Kilchberg.

1950 heiratete Uelliger die aus Freiburg im Breisgau stammende Josefa Elisabeth Pia Johanna, geborene Monfort. Dank der Anstellung seiner Frau, die eine Werkskantine in Balgach leitete, konnte er sich ab 1957 ganz der Kunst widmen. Ferdinand Gehr unterstützte ihn auf seinem künstlerischen Weg.[1]

Uelliger besuchte von 1959 bis 1963 einmal in der Woche Abendkurse in Akt- und Naturzeichnen bei Jakob Nef an der Kunstgewerbeschule St. Gallen. 1962 konnte er erstmals seine Bilder in einer Gruppenausstellung des Kunstmuseums St. Gallen der Öffentlichkeit zeigen. Weitere Gruppen- und Einzelausstellungen folgten.

1968 erwarb das Ehepaar in Dicken ein altes Bauernhaus, dessen Fassade sowie Wände und das Mobiliar Uelliger bemalte.

Karl Uelliger (1914–1993) Maler, Holzschneider, Plastiker. Hanna Uelliger-Montfort (1916–2004) Grab. Friedhof Degersheim, St. Gallen
Grab. Friedhof Degersheim

1996 wurde die Karl und Hanna Uelliger Stiftung gegründet und Ende 2019 aufgelöst. Der restliche Nachlass von Karl Uelliger sowie die übriggebliebenen Stiftungsmittel übernahm die Stiftung für schweizerische Naive Kunst und Art brut, Museum im Lagerhaus in St. Gallen.

Karl Uelligers künstlerisches Werk entzieht sich sowohl stilistisch wie auch inhaltlich einer kunsthistorischen Einordnung. Ohne akademische Vorbildung und ohne Verbindung zum zeitgenössischen oder vergangenen Kunstschaffen entstanden, ist es am ehesten in der Laienmalerei beziehungsweise der Naiven Kunst anzusiedeln.

Ihre letzte Ruhestätte fand das Ehepaar auf dem Friedhof in Degersheim.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Karl Uelliger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Armin Müller: Der Maler Karl Uelliger. In: Appenzeller Kalender, Bd. 263, 1984, S. 1–7 (archiviert in E-Periodica der ETH Zürich), abgerufen am 20. Februar 2023.