Kimi Goetz

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Kimi Goetz
Voller Name Kimberly Goetz
Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag 13. August 1994 (29 Jahre)
Geburtsort FlemingtonVereinigte Staaten
Karriere
Status aktiv
Medaillenspiegel
WM-Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 9 × Goldmedaille 7 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
 Einzelstreckenweltmeisterschaften
Silber 2023 Heerenveen Teamsprint
Bronze 2024 Calgary 500 m
Platzierungen im Eisschnelllauf-Weltcup
 Debüt im Weltcup November 2018
 Weltcupsiege 6 (davon 3 im Einzel)
 Gesamt-WC 500 4. (2023/24)
 Gesamt-WC 1000 2. (2023/24)
 Gesamt-WC 1500 9. (2022/23)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 500 Meter 1 2 2
 1000 Meter 2 4 4
 1500 Meter 0 0 1
 Teamwettbewerb 3 0 2
letzte Änderung: 19. Februar 2024

Kimberly „Kimi“ Goetz (* 13. August 1994 in Flemington, New Jersey) ist eine US-amerikanische Eisschnellläuferin. Von 2014 bis 2018 startete sie international im Shorttrack. Anschließend wechselte sie zum Eisschnelllauf und feierte in der Disziplin in der Saison 2022/23 ihre ersten Weltcupsiege. Bei den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften 2023 gewann sie die Silbermedaille im Teamsprint.

Sportlicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge im Inline-Speedskating und Shorttrack (bis 2018)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kimi Goetz bei der Shorttrack-WM 2015 in Moskau

Kimi Goetz wuchs in Flemington im US-Bundesstaat New Jersey auf. Sie hat eine zwei Jahre ältere Schwester und einen jüngeren Bruder.[1] Als Kind begann sie auf der Rollschuhbahn im benachbarten Frenchtown mit dem Inlineskaten. Wie ihre Schwester trat sie dem örtlichen Skating-Team bei, mit dem sie dreimal wöchentlich trainierte.[2] 2010 nahm sie an den Inline-Speedskating-Junioren-Weltmeisterschaften im kolumbianischen Guarne teil.[3] Nach ihrem High-School-Abschluss 2012 zog sie von New Jersey nach Salt Lake City. Sie folgte damit ihrer Schwester, die in Utah für den nationalen Eisschnelllaufverband U.S. Speedskating arbeitete. Angeregt vom Vorbild anderer Inline-Speedskater wechselte Goetz zum Eislaufen und begann mit Shorttrack.[4]

Von 2014 bis 2018 war Goetz Teil des US-Shorttrack-Nationalteams[5] und startete regelmäßig im Weltcup, wo sie als bestes Ergebnis einen vierten Rang über 1000 Meter in Dresden im Februar 2016 erreichte.[6] Bei den US-Meisterschaften belegte sie 2015 und 2016 in der Gesamtwertung den zweiten Platz hinter Jessica Smith-Kooreman und siegte 2016 über 500 Meter.[7] Sie nahm an den Weltmeisterschaften 2015 und 2016 teil, blieb dort aber ohne ein Top-Ten-Resultat. Bei der nationalen Vorausscheidung für die Olympischen Winterspiele 2018 stürzte Goetz im Aufwärmtraining und zog sich eine Gehirnerschütterung zu, wodurch sie nicht am Wettkampf teilnehmen konnte und die Olympiaqualifikation verpasste. Im August 2018 wechselte sie vom Shorttrack zum Eisschnelllauf auf 400-Meter-Bahnen.[8] Ihre Entscheidung begründete sie mit einer anhaltenden Rückenverletzung, die sie durch das enge Kurvenlaufen beim Shorttrack bedingt sah.[9] Außerdem erklärte sie rückblickend, sie sei für den direkten Kampf gegen andere Athletinnen im Shorttrack – verbunden mit Überholmanövern und Kollisionen – nicht aggressiv genug gewesen, was sie in ihren Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt habe.[10] Eisschnelllauf sei vorhersehbarer, weil die schnellste Person gewinne.[2]

Internationale Erfolge im Eisschnelllauf (seit 2018)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenige Monate nach ihrem Wechsel zum Eisschnelllauf qualifizierte sich Goetz im November 2018 für das US-amerikanische Weltcupteam über 500 Meter, 1000 Meter, 1500 Meter sowie im Massenstart.[11] In ihrer zweiten Weltcupsaison 2019/20 erreichte sie mehrere Top-Ten-Ergebnisse in Wettkämpfen über 500 Meter, 1000 Meter sowie in Teamrennen. Bei den Einzelstreckenweltmeisterschaften 2020 in Salt Lake City lief Goetz über 500 Meter (37,18 Sekunden) und über 1000 Meter (1:12,70 Minuten) persönliche Bestzeiten. Sie beendete beide Rennen auf Rang fünf, erzielte damit die besten Platzierungen einer US-Läuferin bei dieser WM und sah in den Resultaten eine Bestätigung für ihren Wechsel zum Eisschnelllauf.[8] Wegen der mit der COVID-19-Pandemie verbundenen Unwägbarkeiten verzichtete Goetz im Winter 2020/21 auf internationale Starts bei den Weltcuprennen und Weltmeisterschaften in Heerenveen.[8] 2022 qualifizierte sie sich bei den US-Ausscheidungsrennen über 500 Meter und über 1000 Meter – jeweils als Zweite hinter Brittany Bowe – für die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Peking und belegte dort die Plätze sieben (über 1000 Meter) und achtzehn (über 500 Meter).[12] In den Wochen nach den Winterspielen wurde sie Fünfte bei der Sprintweltmeisterschaft in Hamar und stand als Dritte über 1000 Meter beim Saisonfinale in Heerenveen erstmals auf dem Podest in einem Weltcuprennen.

Im Sommer 2022 verließ Goetz die Trainingsgruppe von Ryan Shimabukuro, der sie seit ihrem Aufstieg ins US-Nationalteam betreut hatte,[8] und trainierte fortan unter Anleitung ihres Verlobten Mitchell Whitmore.[12] Sie feierte in der folgenden Saison 2022/23 ihre ersten Weltcupsiege: Zweimal triumphierte sie zusammen mit Erin Jackson und McKenzie Browne im Teamsprint, zudem gewann sie im Februar 2023 in Tomaszów Mazowiecki das 1000-Meter-Rennen vor der amtierenden Olympiasiegerin über diese Strecke Miho Takagi und der amtierenden Weltmeisterin Brittany Bowe.[13] Goetz schloss die Saison in den Weltcup-Gesamtwertungen über 500 Meter und 1000 Meter jeweils unter den besten fünf Athletinnen ab.[12] Bei den Weltmeisterschaften 2023 platzierte sie sich auf allen drei Sprint- und Mittelstrecken (500 Meter, 1000 Meter und 1500 Meter) zwischen den Positionen vier und acht. Mit Jackson und Browne gewann sie außerdem die WM-Silbermedaille im Teamsprint. Zu Beginn des Winters 2023/24 entschied Goetz im japanischen Obihiro über 500 Meter ein weiteres Weltcuprennen für sich.[14]

Seit 2019 wurde Goetz mehrfach US-Meisterin über 500 Meter, 1000 Meter und 1500 Meter.[15]

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 2019 veröffentlichte Goetz im Selbstverlag ein Kochbuch[16] und nutzte die Einnahmen, um ihre sportliche Laufbahn zu finanzieren. Außerdem arbeitete sie mehrere Jahre in Teilzeit als Sachbearbeiterin für ein Finanzunternehmen.[5][8]

Persönliche Bestzeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: 11. November 2023[15]

Distanz Zeit Datum Ort
500 m 37,18 s 14. Februar 2020 Salt Lake City
1000 m 1:12,70 min 15. Februar 2020 Salt Lake City
1500 m 1:54,52 min 10. Dezember 2022 Calgary
3000 m 4:16,09 min 30. Dezember 2022 Salt Lake City
5000 m 7:47,12 min 4. November 2018 Milwaukee

Teilnahmen an Olympischen Winterspielen und Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympische Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelstrecken-Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2019 Inzell: 7. Platz Teamverfolgung, 15. Platz 1000 m, 18. Platz Massenstart
  • 2020 Salt Lake City: 5. Platz 500 m, 5. Platz 1000 m, 21. Platz 1500 m
  • 2023 Heerenveen: 2. Platz Teamsprint, 4. Platz 1000 m, 6. Platz 1500 m, 8. Platz 500 m
  • 2024 Calgary: 3. Platz 500 m, 5. Platz 1000 m, 7. Platz 1500 m

Sprint-Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupsiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupsiege im Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 12. Februar 2023 Polen Tomaszów Mazowiecki 1000 m
2. 10. November 2023 Japan Obihiro 500 m
3. 28. Januar 2024 Vereinigte Staaten Salt Lake City 1000 m

Weltcupsiege im Team[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 17. Dezember 2022 Kanada Calgary Teamsprint1
2. 18. Februar 2023 Polen Tomaszów Mazowiecki Teamsprint1
3. 3. Dezember 2023 Norwegen Stavanger Teamsprint2
2 
Mit Sarah Warren und Erin Jackson.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Caroline Fassett: Flemington speed skater wins national track title, headed to World Championships auf nj.com. 29. Januar 2020. Abgerufen am 11. November 2023.
  2. a b Kyle Nardine: NJ speedskater Kimi Goetz on her journey from the Frenchtown Roller Rink to the Beijing Olympics auf njindy.com. 22. März 2022. Abgerufen am 11. November 2023.
  3. Congratulations to the 2010 USA Roller Sports Inline Speed Skating World Team! auf worldskate.org. 23. August 2010. Abgerufen am 11. November 2023.
  4. Steve Politi: How an old N.J. roller rink became the starting line for Winter Olympics glory auf nj.com. 11. Februar 2022. Abgerufen am 11. November 2023.
  5. a b Profil von Kimi Goetz auf usspeedskating.org. Abgerufen am 11. November 2023.
  6. Sallie Graziano: Goetz skates for U.S. in her first A-level World Cup final auf nj.com. 7. Februar 2016. Abgerufen am 11. November 2023.
  7. Ergebnis der US-Meisterschaften 2015 auf shorttrackonline.info; Chris Kamrani: Speedskating: John-Henry Krueger continues dominance at U.S. nationals und Speedskating: Krueger sweeps, Smith-Kooreman wins another at U.S. championships auf archive.sltrib.com. 10./11. Januar 2016. Abgerufen am 11. November 2023.
  8. a b c d e Karen Rosen: Kimi Goetz getting up to speed for Beijing 2022 as long track speed skating season begins auf nbcsports.com. 4. September 2021. Abgerufen am 11. November 2023.
  9. Caroline Fassett: Flemington speed skater wins national track title, headed to World Championships auf nj.com. 29. Januar 2020. Abgerufen am 11. November 2023. „‘I had an ongoing back injury that was not going to get better on short track,’ Kimi explained. ‘The turns are too tight; it was too taxing on my body. […]’“
  10. Amy Donaldson: Newcomers to speed skating lead U.S. women in 500-meter, world record set by Canadian in 10,000-meter at ISU World Single Distance Speed Skating Championships auf deseret.com. 15. Februar 2020. Abgerufen am 11. November 2023. „‘I think the underlying main reason is that I’m not very good at racing. I’m not quite aggressive enough for the passing and bumping, and I maybe didn’t want to admit that at the time when I was skating short track. But looking back, I never would have gotten past a certain level because of my fear of that.’“
  11. Rich Perelman: SPEED SKATING: Mantia and Bowen win three at World Cup qualifiers auf thesportsexaminer.com. 5. November 2018. Abgerufen am 11. November 2023.
  12. a b c Nicole Haase: A Breakout Season Culminates At Speedskating Worlds For Olympian Kimi Goetz auf teamusa.com. 1. März 2023. Abgerufen am 11. November 2023.
  13. Kimi Goetz completes breakthrough year with first speed skating World Cup win auf nbcsports.com. 12. Februar 2023. Abgerufen am 11. November 2023.
  14. Kimi Goetz, Erin Jackson go 1-2 to open speed skating World Cup season auf nbcsports.com. 10. November 2023. Abgerufen am 11. November 2023.
  15. a b Statistik bei Speedskatingnews, abgerufen am 11. November 2023.
  16. Jenna Intersimone: Team USA speedskating team member, Flemington native writes cookbook auf mycentraljersey.com. 10. März 2020. Abgerufen am 11. November 2023.