Konstantinbasilika

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Konstantinsbasilika
Innenansicht
Gustav Kaupert: Jesus Christus (ca. 1880)
Konstantinsbasilika und das Kurfürstliche Palais

Die Konstantinsbasilika in der Stadt Trier war eine römische Palastaula und beherbergt den größten Einzelraum, der aus der Antike erhalten geblieben ist. Der Innenraum des Bauwerks ist 67 m lang, 27,2 m breit und 33 m hoch. Die Basilika steht auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Im Jahre 1856 wurde die Basilika "auf ewige Zeiten" der evangelischen Kirchengemeinde übergeben und seitdem als Kirche genutzt.

Geschichte

Die am Anfang des 4. Jahrhunderts gebaute Aula diente Kaiser Konstantin als Thronsaal. Sie war im Inneren mit Marmor verkleidet, in den Nischen standen Statuen aus Marmor. Der Fußboden und die Wände waren beheizt. Durch die einmalige Größe und Pracht wollten die Römer ihre Macht demonstrieren.

Die Erbauung des Gebäudes kann nicht mehr genau festgelegt werden. Fest steht jedoch, dass die Basilika auf älteren Bauten errichtet wurde und das Gebäude selbst nicht allein stand, sondern in der Spätantike Teil des kaiserlichen Palastbezirks war. Reste der Anbauten sind in den 1980ern freigelegt worden und können besichtigt werden.

Das heutige Bild der Basilika gibt nicht den ursprünglichen Zustand wieder, da der Ziegelbau ehemals verputzt war. Teile dieses antiken Putzes und der Stuckausführungen sind im Bereich der Fenster erhalten geblieben.

Das Heizen dieses doch sehr großen Raumes stellte sich wie folgt dar: Unter dem doppelten Fußboden befanden sich fünf Brennöfen, aus denen die heiße Luft sowohl zwischen den beiden Fußböden, als auch durch eine extra angebrachte Verkleidung geleitet wurde. Somit war nicht nur der Fußboden selbst beheizt. Der Austritt der erwärmten Luft in Höhe dieser Verkleidung sorgte dafür, dass sich die Außenwände ebenfalls erwärmten und quasi als Heizkörper dienten.

Im 12.–13. Jahrhundert kam der Trierer Erzbischof durch eine Schenkung in den Besitz der Basilika.

Lothar von Metternich errichtete direkt neben der Basilika am Anfang des 17. Jahrhunderts das Kurfürstliche Palais. Zu diesem Zweck wurden die Ostwand und die Südwand des Gebäudes abgebaut; der Rest wurde in den neu errichteten Palast integriert. Durch König Friedrich Wilhelm IV. wurde die Basilika nach Plänen von Oberst Carl Schnitzler in den ursprünglichen Zustand (vor dem Umbau durch L. v. Metternich) wiederhergestellt.

Die Basilika wird seit dem Jahre 1856 von der evangelischen Kirche genutzt, ist aber im Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz.

Während des Zweiten Weltkriegs brannte der Bau im Jahr 1944 völlig aus. Bei der Wiederherstellung nach dem Krieg ging man bewusst äusserst zurückhaltend vor. Der noch im 19. Jahrhundert historistisch ausgestaltete Innenraum wurde beim Wiederaufbau ausschließlich auf die steinsichtigen Ziegelmauern reduziert.

Am Ende des 19. Jahrhunderts schuf der Frankfurter Bildhauer Gustav Kaupert fünf Marmorskulpturen für die Basilika. Sie zeigen Jesus Christus und die Evangelisten. Von den Statuen sind heute nur noch die Köpfe erhalten.

Siehe auch

Literatur

  • Eberhard Zahn: Die Basilika in Trier. Rheinisches Landesmuseum, Trier 1991. ISBN 3-923319-18-5

Weblinks

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