Kreis Cottbus-Land

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Basisdaten[1]
Bezirk der DDR Cottbus
Kreisstadt Cottbus
Fläche 727 km² (1989)
Einwohner 42.768 (1989)
Bevölkerungsdichte 59 Einwohner/km² (1989)
Kfz-Kennzeichen Z (1953–1990)
ZC, ZD, ZE (1974–1990)
CB (1991–1993)
Der Kreis Cottbus-Land im Bezirk Cottbus

Der Kreis Cottbus-Land war ein Landkreis im Bezirk Cottbus der DDR. Von 1990 bis 1993 bestand er als Landkreis Cottbus im Land Brandenburg fort. Sein Gebiet gehört heute zum Landkreis Spree-Neiße sowie zur kreisfreien Stadt Cottbus in Brandenburg. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in der Stadt Cottbus, die selbst nicht dem Kreis angehörte.

Geographie

Lage

Der Kreis Cottbus-Land lag in der Niederlausitz und umschloss ringförmig die Stadt Cottbus. Er wurde von der Spree durchflossen und umfasste den östlichen Teil des Spreewaldes.

Wichtigste Orte

Die wichtigsten Orte waren die beiden Städte Drebkau und Peitz sowie die Gemeinden Burg, Dissenchen, Drachhausen, Gallinchen, Groß Döbbern, Groß Gaglow, Kolkwitz, Sielow und Werben. Alle Städte und Gemeinden besaßen neben dem deutschen auch einen sorbischen Ortsnamen.

Nachbarkreise

Der Kreis Cottbus-Land umschloss den Stadtkreis Cottbus vollständig.

Er grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Lübben, Beeskow, Guben, Forst, Spremberg und Calau.

Geschichte

Bereits seit 1818 bestand in der preußischen Provinz Brandenburg ein Landkreis Cottbus, der nach dem Zweiten Weltkrieg zum Land Brandenburg gehörte. Bei einer ersten Kreisreform in der DDR wurde 1950 der Landkreis Cottbus um die bis dahin kreisfreien Städte Cottbus, Forst und Guben sowie um einen Teils des Landkreises Guben vergrößert. Gleichzeitig wurden mehrere Gemeinden an die Landkreise Lübben, Spremberg und Senftenberg abgegeben.

Am 25. Juli 1952 kam es in der DDR zu einer umfangreichen Verwaltungsreform, bei der unter anderem die Länder der DDR ihre Bedeutung verloren und neue Bezirke eingerichtet wurden. Nun fielen wieder Teile des Landkreises Cottbus an die neuen Kreise Forst und Guben. Aus dem verbleibenden Kreisgebiet wurde unter Einschluss von Gebieten der Landkreise Lübben, Spremberg und Senftenberg der Kreis Cottbus gebildet, der dem neugebildeten Bezirk Cottbus zugeordnet wurde. Der Kreissitz war in der Stadt Cottbus, die zunächst kreisangehörig blieb. Der Kreis zählte zum sorbischen Siedlungsgebiet.

Am 1. März 1954 wurde die Stadt Cottbus aus dem Kreis Cottbus ausgegliedert und damit kreisfrei.[2] Der verbleibende Kreis wurde seitdem Kreis Cottbus-Land genannt.

Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis Cottbus-Land in Landkreis Cottbus umbenannt.[3] Im Zuge der Wiedervereinigung kam der Landkreis Cottbus zum Land Brandenburg. Im Rahmen der brandenburgischen Kreisreform wurde der Landkreis Cottbus am 6. Dezember 1993 aufgelöst und in den neuen Landkreis Spree-Neiße eingegliedert.[2]

Einwohnerentwicklung

Kreis Cottbus-Land[1]
Jahr 1960 1971 1981 1989
Einwohner 52.703 48.645 45.570 42.768

Wirtschaft

Der Kreis Cottbus-Land war stark vom Braunkohleabbau in den Großtagebauen Gräfenhain und Cottbus-Nord geprägt.

Verkehr

Der Kreis war durch die Autobahn Berliner Ring–Cottbus–Forst an das Autobahnnetz der DDR angeschlossen. Dem überregionalen Straßenverkehr dienten außerdem die F 97 von Guben über Cottbus nach Dresden, die F 115 von Jüterbog über Cottbus nach Görlitz, die F 122 von Cottbus nach Forst, die F 168 von Peitz nach Beeskow sowie die F 169 von Cottbus nach Karl-Marx-Stadt.

Das Kreisgebiet war durch die Eisenbahnstrecken Berlin–Cottbus–Görlitz, Cottbus–Dresden, Cottbus–Halle, Cottbus–Forst, Cottbus–Guben sowie Cottbus–Peitz–Frankfurt (Oder) in das Eisenbahnnetz der DDR eingebunden.

Kfz-Kennzeichen

Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit den Buchstabenpaaren ZC, ZD und ZE begannen, zugewiesen.[4] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war ZV 00-01 bis ZV 99-99.[5]

Anfang 1991 erhielten der Landkreis und die Stadt Cottbus das Unterscheidungszeichen CB. Es wurde bis Ende 1993 für den Landkreis ausgegeben.

Einzelnachweise

  1. a b Statistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 6. Oktober 2009.
  2. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  3. Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990
  4. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 303.
  5. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 494.