Kreissparkasse Rhein-Pfalz
Kreissparkasse Rhein-Pfalz | |
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Sitz | Ludwigshafen am Rhein |
Rechtsform | Anstalt des öffentlichen Rechts |
Bankleitzahl | 545 501 20[1] |
BIC | MALA DE51 LUH[1] |
Gründung | 15. März 1853 |
Auflösung | 1. Juli 2013 |
Verband | Sparkassenverband Rheinland-Pfalz |
Website | www.kreissparkasse-rhein-pfalz.de |
Leitung | |
Verwaltungsrat | Clemens Körner |
Vorstand | Clemens G. Schnell (Vors.) Elke Rottmüller |
Die Kreissparkasse Rhein-Pfalz war eine Sparkasse mit Sitz in Ludwigshafen am Rhein. Das Geschäftsgebiet erstreckte sich über den Rhein-Pfalz-Kreis. Zum 1. Januar 2013 ist die Kreissparkasse Rhein-Pfalz gemeinsam mit der Kreis- und Stadtsparkasse Speyer und der Sparkasse Vorderpfalz Ludwigshafen a. Rh. – Schifferstadt zur neuen Sparkasse Vorderpfalz fusioniert.
Sparkassen-Finanzgruppe
Die Kreissparkasse Rhein-Pfalz ist Teil der Sparkassen-Finanzgruppe und gehört damit auch ihrem Haftungsverbund an. Er sichert den Bestand der Institute und sorgt dafür, dass sie auch im Fall der Insolvenz einzelner Sparkassen alle Verbindlichkeiten erfüllen können. Die Sparkasse vermittelt Bausparverträge der regionalen Landesbausparkasse, offene Investmentfonds der Deka und Versicherungen der Versicherungskammer Bayern. Im Bereich des Leasing arbeitet die Kreissparkasse Rhein-Pfalz mit der Deutschen Leasing zusammen. Die Funktion der Sparkassenzentralbank nimmt die Landesbank Baden-Württemberg wahr.
Historie
Die Kreissparkasse Rhein-Pfalz wurde 1853 als Spar- und Hilfskasse für den Distrikt Mutterstadt gegründet. 1892 erfolgte der Umzug nach Ludwigshafen am Rhein. Ungefähr zur selben Zeit verabschiedete man eine neue Sparkassenordnung, die für schnellere Abläufe und mehr Kundenorientierung sorgte. Der Erfolg zeigte sich schnell: Innerhalb nur eines Jahres vervierfachte sich das Einlagevolumen. Bis ins Jahr 1904 hielt dieser Trend an: Das Einlagevolumen erhöhte sich auf 2,4 Millionen Reichsmark (1888: 31.115 Reichsmark). Einige Jahre später, 1925, bekam die „Bezirkssparkasse Ludwigshafen am Rhein“, wie das Vorgängerinstitut der Kreissparkasse zu diesem Zeitpunkt hieß, noch einmal eine neue Geschäftsordnung. Sie erlaubte es der Sparkasse, Wechsel zu diskontieren sowie Wertpapier- und Depotgeschäfte durchzuführen. Erneut ein großer Erfolg: Die Sparkontenanzahl verzehnfachte sich innerhalb von nur drei Jahren.
Erweiterung des Geschäftsgebietes ab den 1920er Jahren
1927 eröffnete die Bezirkssparkasse in den Gemeinden Böhl, Dannstadt, Fußgönheim, Hochdorf und Neuhofen Annahmestellen für Spareinlagen. So sollte der Sparwillen der Bevölkerung weiter gefördert und der Zahlungsverkehr erleichtert werden. 1928, anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens, zog die Sparkasse in das „Lichtenbergersche Haus“ in der Kaiser-Wilhelm-Straße 28. Fünf Jahre später wurden die Sparkassen in Bayern und der Pfalz selbstständige Anstalten des öffentlichen Rechts. Mitte der 1930er Jahre vergrößerte sich das Geschäftsgebiet der Sparkasse erneut: Die Gemeindesparkassen in Mutterstadt (Neugründung 1913), Altrip, Iggelheim und Rheingönheim sowie die Stadtsparkasse Oggersheim kamen hinzu. 1939 erhielt das Institut erneut einen neuen Namen: Entsprechend der Umbenennung seines Trägers hieß es fortan Kreissparkasse Ludwigshafen am Rhein.
Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit
Während des Zweiten Weltkriegs gehörte Ludwigshafen gemeinsam mit Mannheim zu den am stärksten bombardierten Städten in Süddeutschland. Fast 80 Prozent der Innenstadt waren zerstört. Auch das „Lichtenbergersche Haus“ brannte in der Nacht vom 5. auf den 6. September 1943 vollständig nieder. Der Sparkassenbetrieb wurde dennoch im Keller des Gebäudes fortgesetzt. Erst im April 1949 war das Haus wieder vollständig aufgebaut und die Kreissparkasse konnte ihren normalen Betrieb aufnehmen. Durch die Not der Nachkriegszeit und die zurückliegenden Geldentwertungen waren die Sparer Anfang der 1950er Jahre eher zurückhaltend. Trotzdem war die Bilanzsumme bis 1953 auf zehn Millionen D-Mark gestiegen. 1969 überschritten die Gesamteinlagen erstmals die 100-Millionen-Mark-Grenze.
Umzug an den Berliner Platz
1971 zog die Kreissparkasse erneut um, diesmal an den Berliner Platz. Das Geschäftsgebiet der Kreissparkasse vergrößerte sich in den 1970er Jahren erneut: 1978 wurden die Geschäftsstellen Maxdorf der Kreissparkasse Bad Dürkheim sowie Birkenheide und Rödersheim von der Kreissparkasse Grünstadt integriert. Von dieser wurde auch die Geschäftsstelle Bobenheim übernommen (1982). 1979 eröffnete sie eine Geschäftsstelle in Beindersheim und betreute mit einem Spezial-Bus als „Fahrbare Geschäftsstelle“ die Gemeinden Heßheim, Groß- und Kleinniedesheim, Heuchelheim und Roxheim. Später kamen stationäre Geschäftsstellen in Hessheim und Schauernheim dazu, sodass die Kreissparkasse nun an 21 Standorten vertreten war. Im Jahr 1990 wuchs die Bilanzsumme auf über eine Milliarde Mark an, sechs Jahre später wurde die Zwei-Milliarden-Marke überschritten. Bis heute konnte die Kreissparkasse das Ergebnis noch einmal steigern: Aktuell liegt die Bilanzsumme bei 3,1 Milliarden Euro. Den Namen Kreissparkasse Rhein-Pfalz trug das Institut seit der Umbenennung des Landkreises Ludwigshafen in Rhein-Pfalz-Kreis im Jahr 2004.
Gremien
Vorsitzende des Aufsichtsgremiums seit 1853
1853–1863 | Peter Herget | Bürgermeister von Mutterstadt |
1863–1883 | Jakob Renner VII. | Bürgermeister von Mutterstadt |
1885–1892 | Valentin Becker II. | Bürgermeister von Mutterstadt |
1892–1893 | Albert Daniel Conrad | Bezirksamtmann |
1893–1896 | Ludwig Glaser | Bezirksamtmann |
1896–1900 | Albert Bullinger | Bezirksamtmann |
1900–1902 | Johannes Bachmayer | Bezirksamtmann |
1902–1919 | Jakob Mathéus | Bezirksamtmann |
1919–1921 | Friedrich Unger | Bezirksamtmann |
1921–1923 | Valentin Wagner | Oberregierungsrat |
1923–1924 | Rudolf Schneller | Bezirksamtmann |
1924–1927 | Ludwig Butscher | Justizrat |
1927–1928 | Jakob Weber | Bürgermeister von Mutterstadt |
1928–1931 | Dr. Albert Lederle | Oberregierungsrat |
1931–1932 | Dr. Edward Beck | Regierungsrat |
1932–1937 | Emil Schick | Bezirksamtmann |
1937–1939 | Franz Xaver Schindlbeck | Bezirksoberamtmann |
1939–1940 | Wilhelm Bilabel | Regierungsrat |
05.1940 – 08.1940 | Karl Bernpointner | Landrat |
08.1940 | Dr. Adolf Hartmann | Regierungsrat |
08.1940 – 05.1941 | Heinrich König | Landrat |
05.1941 – 04.1945 | Karl Bernpointner | Landrat |
1945–1948 | Franz Theato | Oberregierungsrat |
1948–1953 | Rudolf Hammer | Landrat |
1953–1964 | Dr. Kurt Becker-Marx | Landrat |
1964–1969 | Dr. Hermann Scherer | Landrat |
1969–1983 | Dr. Paul Schädler | Landrat |
1983–2001 | Dr. Ernst Bartholomé | Landrat |
2001–2009 | Werner Schröter | Landrat |
2009–2013 | Clemens Körner | Landrat |
Vorstandsmitglieder
(VV = Vorstandsvorsitzender, VM = Vorstandsmitglied)
1853–1872 | August Grüner | Einnehmer von Mutterstadt |
1873–1878 | Heinrich Linz | Einnehmer von Mutterstadt |
1879–1882 | Jakob Beck | Einnehmer von Mutterstadt |
1892–1923 | Johannes Rieber | Bezirksamtsoberinspektor |
1923–1950 | Adam Schmitt | Sparkassendirektor |
1951–1967 | Emil Reblitz | Sparkassendirektor (VV) |
1959 | Heinrich Gerner | Sparkassendirektor (VM) |
1960–1976 | Johannes Hirsch | Sparkassendirektor (1960–1967 VM; 1967–1976 VV) |
1967–1974 | Friedrich Nagal | Sparkassendirektor (VM) |
1975–1992 | Georg Müller | Sparkassendirektor (1975–1976 VM; 1976–1992 VV) |
1976–1990 | Gerd Rainer Kuttner | Sparkassendirektor (VM) |
1991–2009 | Karl-Friedrich Lebkücher | Sparkassendirektor (1991–1992 VM; 1992–2009 VV) |
1993–2007 | Klaus Cavalar | Sparkassendirektor (VM) |
2007–2013 | Clemens G. Schnell | Sparkassendirektor (2007–2009 VM; 2009–2013 VV) |
2009–2013 | Elke Rottmüller | Sparkassendirektorin (VM) |
Aktivitäten in der Region
Stiftungen
Als Ausdruck ihrer Verbundenheit mit den Menschen vor Ort und ihrer gesellschaftlichen Verantwortung fördert die Kreissparkasse Rhein-Pfalz private Initiativen, Vereinsprojekte und kommunale Einrichtungen. Bereits 1995 gründete sie eine Kulturstiftung. Im Jahr 2003 folgte eine Sportstiftung. Damit setzt sie im Rahmen ihres öffentlichen Auftrages einen Schwerpunkt auf die Kultur- und Sportförderung. Insgesamt sind von beiden Stiftungen bis heute mehr als 500.000 Euro ausgeschüttet worden. Während sich die Kulturstiftung an alle Träger kultureller Ideen oder Maßnahmen im Rhein-Pfalz-Kreis wendet, seien es Organisationen oder Einzelpersonen, richtet die Sportstiftung ihren Fokus insbesondere auf junge Sportler im Sinne einer breiten Nachwuchsförderung. Das Stiftungskapital beläuft sich bei der Kulturstiftung auf 1.000.000 Euro. Die Sportstiftung verfügt derzeit über ein Kapital in Höhe von 500.000 Euro. Diese Einlagen wurden von der Kreissparkasse erbracht. Aus den Zinserträgen werden die Förderungen finanziert.
Galerie im Rhein-Pfalz-Kreis
Im März 2012 eröffnete die Kreissparkasse Rhein-Pfalz in ihrer Geschäftsstelle in Maxdorf die „Galerie im Rhein-Pfalz-Kreis“. Dort werden die Bilder von Künstlern, die im Rhein-Pfalz-Kreis leben oder künstlerisch arbeiten im Rahmen einer Dauerausstellung Kunstinteressierten präsentiert. Mehrmals jährlich finden Ausstellungen mit Künstlern aus der Region statt. Im Frühjahr und Herbst werden zusätzlich in Fachvorträgen Themen vorgestellt, die für Kunstschaffende interessant sind.
Sonstige Förderungen
Zusätzlich zu den Stiftungen beteiligt sich die Kreissparkasse mit Spenden und Sponsoringleistungen am öffentlichen Leben in der Region.
Weblinks
- 160 Jahre Kreissparkasse Rhein-Pfalz – Eine bewegte Geschichte. Rhein Pfalz Kreis
Einzelnachweise
- ↑ a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
Koordinaten: 49° 28′ 45,6″ N, 8° 27′ 0,8″ O