Lasarewo (Kaliningrad)

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Siedlung
Lasarewo/Grüntann
Лазарево
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Grüntann (bis 1950)
Bevölkerung 17 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238418
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 000 051
Geographische Lage
Koordinaten 54° 30′ N, 21° 28′ OKoordinaten: 54° 30′ 0″ N, 21° 28′ 0″ O
Lasarewo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lasarewo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Lasarewo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lasarewo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Lasarewo (russisch Лазарево, deutsch Grüntann) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Er liegt im Norden des Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)) und gehört zur Mosyrskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Mosyr (Klein Gnie)).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lasarewo liegt am linken Ufer der Ilme (russisch: Borodinka) an einer Nebenstraße, die Sadowoje (Szallgirren/Schallgirren, 1938–1945 Kreuzhausen) an der russischen Fernstraße A 197 (ehemalige deutsche Reichsstraße 139) mit Perewalowo (Muldszen/Muldschen, 1938–1945 Mulden) an der Fernstraße R 508 verbindet. Innerorts kreuzt eine Straße, die von Werschiny (Werschen) und Tichoje (Kiehlendorf) kommend in den nördlich gelegenen Staatsforst bis nach Winogradnoje (Stutterei) im Rajon Tschernjachowsk (Kreis Insterburg) führt.

Bis 2001 bestand über die Station Frunsenskoje (Bokellen, 6 km) Anschluss an die Bahnstrecke Toruń–Tschernjachowsk (Thorn–Insterburg), deren Betrieb jedoch auf russischem Staatsgebiet eingestellt worden ist.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seiner Geschichte ist das ehemalige Grüntann aufs engste mit dem der Gemeinde Groß Potauern (russisch: Perekrjostki, heute nicht mehr existent) verbunden und lag als deren Ortsteil im Amtsbezirk Muldszen[2] (1936–1938 Amtsbezirk Muldschen, 1938–1945 Amtsbezirk Mulden) im Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. 1893 wurde auch Gräbenswalde (russisch: Pereleski), 1928 dann ebenso die Oberförsterei Klein Astraiwschken (1938–1945 Ilmengrund, russisch: Morosowka) nach Groß Potauern eingemeindet.

1945 kam Grüntann mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1950 den Namen „Lasarewo“.[3] Bis zum Jahre 2009 war der Ort innerhalb der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad in den Frunsenski sowjet (Dorfsowjet Frunsenskoje (Bokellen)) eingegliedert und ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[4] – eine als „Siedlung“ (possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Mosyrskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Mosyr (Klein Gnie)) im Rajon Prawdinsk.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Grüntann bis 1945 in das Kirchspiel Muldszen[5] (1936–1938 Muldschen, 1938–1945 Mulden, russisch: Perewalowo) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Gerdauen (russisch: Schelesnodoroschny) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Heute liegt Lasarewo im Bereich der in den 1990er Jahren neugegründeten Stadtgemeinde Tschernjachowsk (Insterburg), die der ebenfalls neuen Propstei Kaliningrad[6] in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) eingegliedert ist.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Mulden
  3. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Kirchspiel Muldszen
  6. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info