Lea (Bibel)

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Lea mit ihren Kindern, G.B.Tiepolo, Patriarchenpalast, Udine

Lea oder Leah (hebräisch לֵאָה, Le'ah) ist im Tanach und dem Alten Testament die erste Ehefrau des Patriarchen Jakob und Mutter von sechs Söhnen, die als Stammväter der Zwölf Stämme Israels gelten, sowie der Tochter Dina. Die Beziehung zu ihrer Schwester Rachel, Jakobs zweiter Frau, ist spannungsvoll. Beide gehören sie zu den Erzmüttern Israels.

Bedeutung des Namens

Für die Ableitung des Namens Lea gibt es verschiedene Auffassungen. Meist wird er als die hebräische Bezeichnung für „(Wild-)Kuh“ verstanden, welches Bezug zu akkadischen, ugaritischen und arabischen Wurzeln hat.[1] Im Akkadischen ist die Verwendung von Tier- als Personennamen nicht selten.[2] Andererseits könnte der Name auf den hebräischen Wortstamm לאה (la'ah, „ermüden“, „sich vergeblich bemühen“) zurückgehen (vgl. Gen 29,17 EU).

In der griechischsprachigen Bibelübersetzung des Tanach, der Septuaginta, lautet der Name Λεία (Leia).

Biblische Erzählung

Die Erzväter-Erzählung zu Lea findet sich im Buch Genesis (29,16 EU-49,31 EU). Lea ist die ältere Schwester von Rachel, ihr Vater ist Laban von Harran. Laut Gen 30,36 EU hatte Lea auch Brüder. Lea wird in der biblischen Erzählung als unattraktive Frau dargestellt („die Augen Leas waren matt“), während ihre Schwester Rahel als „schön von Angesicht und Gestalt“ beschrieben wird (Gen 29,17 EU).

Jakob, ein Neffe Labans, liebt Rachel, die er bereits zuvor getroffen hatte. Er ist bereit, sieben Jahre um sie bei Laban zu dienen. Am Ende dieser Zeit führt Laban ihm in der Hochzeitsnacht die ältere Schwester Lea zu, so dass die Ehe mit ihr vollzogen wird. Laban begründet dieses Vorgehen mit dem Brauch, zuerst die ältere Schwester zu verheiraten (Gen 29,20-26 EU). Nach Erfüllung der Brautwoche mit Lea erhält Jakob auch Rachel zur Frau, muss aber weitere sieben Jahre für sie bei Laban dienen.

Auf Gottes Eingreifen hin und zum Ausgleich für ihre Zurücksetzung durch Jakob wird Lea im Gegensatz zu Rachel sehr fruchtbar und gebiert dem Jakob zunächst die Söhne Ruben, Schimon, Levi und Juda. Als sie danach keine Kinder mehr bekommt, schickt sie ihre Magd Silpa, zu Jakob, die ihm Gad und Ascher gebiert. Da nach israelitischer Rechtsvorstellung die Magd Stellvertreterin ihrer Herrin ist, gelten auch diese beiden Söhne als Leas Kinder. Später gebiert Lea dem Jakob noch die Söhne Issachar und Sebulon sowie die Tochter Dina (Gen 29,31 EU-21 EU).

Lea begleitet Jakob bei seiner Rückkehr nach Kanaan. Dabei wird sie Zeugin der Aussöhnung mit seinem Zwillingsbruder Esau und des Kummers über den angeblichen Verlust seines zweitjüngsten Sohnes Josef, der von seinen Brüdern nach Ägypten verkauft wird. Lea wird nach ihrem Tod wie auch Jakob und dessen Vorfahren in der Höhle Machpela bei Mamre begraben.

Die biblische Vätererzählung gilt heute in der exegetischen Wissenschaft weitgehend als legendarisch; daher wird Lea nicht als historische Person verstanden.

Gedenktag

Der 22. März als Namenstag geht nicht direkt auf die hier beschriebene biblische Person, sondern auf die katholische Heilige Lea von Rom zurück.

Verfilmungen

In Die Bibel – Jakob (1994) verkörperte Juliet Aubrey Lea, in Die Bibel – Josef aus dem Jahr 1995 Dominique Sanda.

Einzelnachweise

  1. Stefan Beyerle: Art. Lea, in: Neues Bibellexikon. Band II, H-N, Zürich, Düsseldorf 1995, Sp. 594
  2. Renate Klein: Art. Rachel, in: Wibilex. Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet

Literatur