Leuchtturm Jarosławiec

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Leuchtturm Jarosławiec
polnisch Latarnia Morska Jarosławiec
deutsch Leuchtturm Jershöft
Leuchtturm Ansicht, 2014
Leuchtturm Ansicht, 2014
Leuchtturm Ansicht, 2014
Ort: Postomino, Kreis Sławno
westWestpommern
PolenPolen
Lage: Ortsmitte
Geographische Lage: 54° 32′ 22,9″ N, 16° 32′ 32,4″ OKoordinaten: 54° 32′ 22,9″ N, 16° 32′ 32,4″ O
Seekarte
Fahrwasser: Ostsee
Leuchtturm Jarosławiec (Westpommern)
Leuchtturm Jarosławiec (Westpommern)
Höhe Turmbasis: 20 m n.p.m.
Turmhöhe: 33,3 m (109,3 ft)
Feuerhöhe: 50,2 m (164,7 ft)
Bauart: Backstein-Gebäude
Bauform: Rundturm mit Galerie, Laterne mit Galerie
Tageslicht-
Markierung:
weißes rundes Laternenhaus
Kennung: Fl(2) W. 9s
Nenntragweite weiß: 23 sm (42,6 km)
Optik: Fresnel-Linse seit 1878
Betriebsart: elektrisch seit 1912
seit 1975 PRB-21 Beleuchtungseinrichtung mit 4 Säulen, je 6 Halogenlampen (200 W, 30 V)
Nebelhorn: abgesetzt
Funktion: See- und Orientierungsfeuer
Bauzeit: 1818 als Leuchtbake, 1829 Turmbau, 1838 Neubau
Betriebszeit: seit 1838[1]
Listeneinträge
UKHO: C 2926[2]
NGA: 6580
ARLHS: POL-009
Poln. Liste: 0548[3]

Denkmalliste: Nr. 3201-3 vom 30.08.1993
Betreiber: Seeamt Stettin[4]

Der Leuchtturm Jarosławiec (dt. Jershöft) befindet sich im Fischerdorf und Seebad an der Ostsee in Hinterpommern. Es liegt heute in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zur Landgemeinde Postomino (Pustamin) im Kreis Sławno (Schlawe). Der Ort entwickelte sich in den 1860er Jahren zum preußischen Ostseebad.

Benachbarte Leuchttürme stehen in Darłowko (Rügenwaldermünde) und in Ustka (Stolpmünde).

Der Leuchtturm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das alte Nebelhorn, 2014

Das Wahrzeichen des Ortes ist der 33,3 Meter hohe Leuchtturm (Latarnia Morska), früher dazugehörig auch die – inzwischen abgetragene – Windmühle. Mit seinem 42 Kilometer weit reichendem Blinkfeuer ist er mit der stärkste Leuchtturm der Ostseeküste, mit Nebelhorn und Maschinengebäuden, mit Feuerwehr und Rettungsstation (bis 1945 hatten die Einwohner, die Pferdebesitzer waren, die Tiere der Rettungsstation der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger zur Beförderung des Rettungsbootes zur Verfügung zu stellen).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals wird ein Leuchtzeichen (Fackel) bei Jershöft im Jahre 1818 erwähnt. Der erste Leuchtturm wurde 1829–1830 errichtet und war am Standort zu niedrig. Der jetzige Turm wurde in der Ortsmitte mit Nebengebäuden (Leuchtturmwärter) nach neuem Entwurf 1835 begonnen, konnte erst 1838 in Betrieb gehen. 1878 erfolgte die erste Modernisierung der Lichtquelle durch Fresnel-Linsen anstelle der Argand-Lampen und seit 1912 wird der Leuchtturm elektrisch versorgt.[5]

Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Turm stark beschädigt und es dauerte mehrere Jahre, bis er wieder repariert war. 1996 wurde er umfangreich restauriert und zu touristischen Zwecken für die Öffentlichkeit zugängig gemacht. Von der umlaufenden Galerie des Leuchtturms aus hat man einen hervorragenden Blick auf die Ostsee und zwei Strandseen, der Vietzker See (Jezioro Wicko) liegt westlich in ca. 800–1000 m und der Vitter See (Jezioro Kopan) östlich in ca. 4 km Entfernung. Der Leuchtturm befindet sich in der Mitte der Ortschaft und ist problemlos zu finden.

Das abgesetzte Nebelhorn auf der Position 54° 32′ 36,4″ N, 16° 32′ 51,4″ O existiert nur noch als Relikt der Vergangenheit.

Seit dem 1. April 2020 ist für den Betrieb das Seeamt in Szczecin[6] zuständig, zuvor war es das Seeamt in Słupsk (poln. Urząd Morski w Słupsku)[4]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Leuchtturm (Jershöft, Pommern)[7]Karl Schmidt-Rottluff, er gilt als ein Klassiker der Moderne und als einer der wichtigsten Vertreter des Expressionismus.

Philatelistische Würdigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2013 gab die polnische Post den dritten Briefmarkenblock einer neuen Serie mit Leuchttürmen der polnischen Küste heraus. Eine der vier Briefmarken zeigt den Leuchtturm Jarosławiec, Wert 2,35 .[8]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Seefeuer [Leuchtthürme und Leuchtschiffe] der Deutschen Küsten und diejenigen Binnen- und Einsegelungsfeuer, welche mit Fresnel’schen Apparaten oder Fresnel’schen Laternen ausgerüstet sind von Ludwig Alexander Veitmeyer. Mit einer Karte. Als Manuscript gedruckt. Ernst & Korn, Berlin 1889. Seefeuer der Deutschen Küsten, Leuchtturm Rügenwalde - Seite 11 u. 41
  • Leuchtfeuer und Leuchtapparate. Historisch und konstruktiv dargelegt von Ludwig Alexander Veitmeyer. M. Geitel [Hrsg.], Oldenbourg-Verlag, München und Leipzig 1900 (Reprint-Verlag AG Leipzig 2005. 154 Seiten. ISBN 978-3-8262-2202-3)
  • Renata Baczyńska: Polnische Leuchttürme und ihre Beziehung zur Tourismuswirtschaft, Bydgoszcz 2010, Online als PDF (S. 44–47 polnisch)
  • Bericht über eine Bauwissenschaftliche Studienreise nach der Pommerschen Küste. L. Hagen und Reisegenossen [Hrsg.]. Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH, 1887 Der Leuchtturm von Jershöft
  • Urząd Morski w Szczecinie (Seeamt in Stettin): 75 Jahre Seeamt in Szczecin 1946–2021. Szczecin, 24.09.2021, 42 Seiten 75 Jahre Seeamt in Szczecin 1946–2021 als PDF (polnisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Leuchtturm Jarosławiec – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Russ Rowlett: Lighthouses of Poland: Baltic Coast. In: The Lighthouse Directory. University of North Carolina at Chapel Hill; (englisch).
  2. Registrierungen:
  3. Hydrografisches Marineamt - Ostsee (3 Bände). (PDF, Tom 1 (521), Seite 23) In: Liste der Leuchtfeuer. Abgerufen am 28. Oktober 2022 (polnisch).
  4. a b Seeamt Stettin - Startseite. In: Urząd Morski w Szczecinie. Abgerufen am 16. Oktober 2022.
  5. Leuchtturm in Jarosławiec auf der Webseite stotom.wordpress.com, (polnisch).
  6. 75 Jahre Seeamt in Szczecin 1946–2021 als PDF (polnisch).
  7. Leuchtturm Jershöft 1931 in Öl
  8. Latarnie morskie auf der Webseite des Katalog Znaków Pocztowych (Polnischer Briefmarkenkatalog), 14. Juni 2013, abgerufen am 25. Juli 2021 (polnisch).