Möhn (Welschbillig)

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Möhn
Ortsgemeinde Welschbillig
Koordinaten: 49° 50′ N, 6° 35′ OKoordinaten: 49° 50′ 10″ N, 6° 35′ 16″ O
Höhe: 312 m ü. NHN
Einwohner: 214 (31. Mai 2017)[1]
Eingemeindung: 31. Dezember 1975
Postleitzahl: 54298
Vorwahl: 06506
Möhn (Rheinland-Pfalz)
Möhn (Rheinland-Pfalz)

Lage von Möhn in Rheinland-Pfalz

Blick auf Möhn vom Messenberg
Blick auf Möhn vom Messenberg

Möhn ist ein Ortsteil und ein Ortsbezirk der Ortsgemeinde Welschbillig im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt südöstlich des Kernortes Welschbillig in Hanglage im Tal des Mordbach, der weiter nordöstlich in den Welschbilligerbach mündet. Östlich liegt das Naturschutzgebiet Hang am Hohengöbel bei Kimmlingen.

Zum Ortsbezirk gehören die Wohnplätze Hoxberg, Thussengshof und Heinzhof.[2]

Nachbarorte neben Welschbillig selbst sind der Ortsteil Träg im Norden, die Ortsgemeinde Kordel im Osten, Newel und dessen Ortsteil Butzweiler im Süden bzw. Südosten, der zu Ralingen gehörende Ortsteil Olk im Südwesten, sowie das bereits zum Nachbarkreis Bitburg-Prüm gehörende Eisenach im Nordwesten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Möhn wurde im Jahre 786 als Medona erstmals urkundlich erwähnt. Spätere Schreibweisen waren Miena, Myene und weitere Abwandlungen. Spekuliert wird über einen Namensursprung aus der Zeit der Treverer, für den es aber keinen konkreten Beleg gibt. Bestätigt ist dagegen die Existenz eines gallorömischen Tempelbezirks im Süden der Gemarkung.[3]

Für einige Jahrhunderte gehörte Möhn zu Kurtrier, Ende des 18. Jahrhunderts dem Amt Welschbillig zugeordnet.[4]

Nach der Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen war der Ort von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugeordnet dem Kanton Pfalzel im Arrondissement Trier im Saardepartement. Nach der Niederlage Napoleons kam Möhn 1815 aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Der Ort wurde der Bürgermeisterei Welschbillig im Landkreis Trier im Regierungsbezirk Trier zugeordnet, der 1822 Teil der neu gebildeten Rheinprovinz wurde.

Als Folge des Ersten Weltkriegs gehörte die gesamte Region zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Möhn innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Im Rahmen der Mitte der 1960er Jahre begonnenen rheinland-pfälzischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde der Landkreis Trier am 7. Juni 1969 aufgelöst. Möhn gehörte zu dem größeren Kreisteil, der mit dem Landkreis Saarburg zum neuen Landkreis Trier-Saarburg vereinigt wurde. Am 31. Dezember 1975 wurde die bis zu diesem Zeitpunkt selbstständige Gemeinde mit damals 278 Einwohnern nach Welschbillig eingemeindet.[5] Im Dezember 1998 entschied der Welschbilliger Gemeinderat, ab der Kommunalwahl vom 13. Juni 1999 den bisher zu Möhn gehörenden Ortsteil Träg als eigenen Ortsbezirk festzulegen.[6]

Ursprünglich stark landwirtschaftlich geprägt, machte Möhn in den letzten Jahrzehnten einen deutlichen Strukturwandel durch. Gab es in den 1950er Jahren noch über 20 landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe im Ort, waren es 2004 noch 7, mit weiterhin fallender Tendenz.[3]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbezirk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Möhn ist gemäß Hauptsatzung einer von vier Ortsbezirken der Ortsgemeinde Welschbillig. Der Ortsbezirk umfasst das in der Hauptsatzung definierte Gebiet der früheren Gemeinde Möhn ohne den Ortsteil Träg. Die Interessen des Ortsbezirks werden durch einen Ortsbeirat und durch einen Ortsvorsteher vertreten.[7]

Ortsbeirat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung:

Wahl CDU FWG (*) Gesamt
2019[8] 2 3 5 Sitze
2014[9] 3 2 5 Sitze
2009[10] 4 1 5 Sitze
(*) 
Freie Wähler Welschbillig & Ortsteile e. V.

Ortsvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mirco Lewandowski (FW) wurde am 18. August 2014 Ortsvorsteher von Möhn.[11] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 60,00 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[12]

Lewandowskis Vorgänger Peter Tusseng (CDU) hatte das Amt von 1994 bis 2014 ausgeübt.[3][13]

Kirche St. Luzia

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Kulturdenkmäler in Welschbillig sind für Möhn acht Einzeldenkmäler aufgeführt. Das Wahrzeichen des Dorfes und auffälligstes Gebäude im Ortsbild ist die römisch-katholische Filialkirche St. Luzia, ein barocker Saalbau von 1773/74 mit einem romanischen Turm aus dem 12. Jahrhundert.[4][14]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Möhn liegt an der Kreisstraße 21, von der am südwestlichen Ortsende die Kreisstraße 20 nach Träg abzweigt. Die Bundesstraße 51 verläuft westlich und die Bundesstraße 422 nördlich des Ortes.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 247–250.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Möhn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohner mit Hauptwohnung zum Stichtag 31. Mai 2017 (Memento des Originals vom 19. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.trier-land.de
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 118 (PDF; 2,6 MB).
  3. a b c Reizvolle Lage, schlechte Versorgung. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 18. Juni 2004, abgerufen am 5. April 2021.
  4. a b Der Ortsteil Möhn. Ortsgemeinde Welschbillig, abgerufen am 5. April 2021.
  5. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 200 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  6. Der Ortsteil Träg. Ortsgemeinde Welschbillig, abgerufen am 5. April 2021.
  7. Hauptsatzung der Ortsgemeinde Welschbillig vom 3. Juli 2019. (PDF) § 3 Ortsbezirke. Verbandsgemeinde Trier-Land, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. August 2021; abgerufen am 5. April 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.trier-land.de
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Möhn. Abgerufen am 5. April 2021.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Möhn. Abgerufen am 5. April 2021.
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2009 Möhn. Abgerufen am 5. April 2021.
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Wahl der Ortsvorsteher. ab 2014. Abgerufen am 5. April 2021.
  12. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 5. April 2021 (siehe Trier-Land, Verbandsgemeinde, vorletzte Ergebniszeile).
  13. Das sind die neuen Chefs in Trier-Land. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 26. Mai 2014, abgerufen am 5. April 2021.
  14. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Trier-Saarburg. (Memento vom 20. November 2021 im Internet Archive) Mainz 2021, S. 79 (PDF; 6,5 MB).