Maghnia

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مغنية
ⵎⵖⵏⵢⵢⴰ
Maghnia
Maghnia (Algerien)
Maghnia (Algerien)
Koordinaten 34° 51′ N, 1° 44′ WKoordinaten: 34° 51′ N, 1° 44′ W
Basisdaten
Staat Algerien
Provinz Tlemcen
Höhe 365 m
Einwohner 85.000 (2005)

(Lalla) Maghnia (arabisch مغنية, Zentralatlas-Tamazight ⵎⵖⵏⵢⵢⴰ Meɣneyya), früher (Lalla) Marnia[1], ist eine nord-west-algerische Stadt in der Wilaya Tlemcen nahe der marokkanischen Grenze.

Die Stadt ist insbesondere durch den Vertrag von Lalla Marnia (Traité de Lalla-Marnia vom 18. März 1845[2]) zwischen Sultan Mulai Abd ar-Rahman von Marokko und Général Comte De la Rue (1795–1872) für Frankreich bekannt, in dem die Grenzen zwischen Algerien und Marokko festgelegt wurden.

Geschichte

Es gibt archäologische Funde einer prähistorischen Besiedelung der Gegend, später siedelten dort Phönizier, dann Römer. 1836 entdeckten die neuankommenen französischen Streitkräfte Überreste niedergebrannter Wachposten des Römischen Reiches. Den Inschriften nach waren diese Posten von einem Numerus Syrorum; syrischen Bogenschützen besetzt. Maghnia war somit wohl westlichster Außenposten der Provinz Mauretania Caesariensis.

Der Ort, der aufgrund seiner geografischen Lage zwischen den Städten Fès und Tlemcen an der Wasserscheide im Wadi Tafna später als Marktplatz regionaler Nomaden diente, erhielt durch Araber nach einem in der Umgebung begrabenen Heiligen dann den Namen Maghnia. Das Mausoleum, in dem sein Leichnam begraben ist, zählt zu den Hauptattraktionen der heutigen Stadt.

1844 errichteten dort französische Truppen eine Redoute, um die herum eine moderne Stadt entstand.

Wirtschaft

Die Wirtschaft der Umgebung ist hauptsächlich durch Ackerwirtschaft, Getreide- und Wollproduktion geprägt. Aufgrund der zunehmenden Bevölkerungszahl und der abnehmenden Niederschläge in der Gegend nimmt das Problem der Wasserversorgung in der Region um Maghnia zu. Maghnia verfügt über eine gute Straßen- und Schienenanbindung an andere algerische Städte. Der Grenzübergang zur 25 Kilometer entfernten Stadt Oujda in Marokko ist einer der wichtigsten des Landes.[3]

Tourismus und Sehenswürdigkeiten

Zu den Hauptattraktionen Maghias zählt das wahrscheinlich im 18. Jahrhundert entstandene Mausoleum des heiligen Namensgebers der Stadt. Ein beliebtes Ausflugsziel ist der circa zehn Kilometer nordöstlich gelegene Mineralbrunnen von Hammam Boughrara.

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

Quellen und Einzelnachweise

  1. Encyclopædia Britannica: Maghnia, or Marnia, or Numerus Syrorum (Algeria)
  2. Encyclopédie 1830-1962 de l'Afrique du Nord Traité de Lalla-Marnia
  3. Encyclopaedia of the Orient: Maghnia