Malgobek

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Stadt
Malgobek
Малгобек (russisch)
МагӀалбике (inguschisch)
Flagge
Flagge
Föderationskreis Nordkaukasus
Republik Inguschetien
Stadtkreis Malgobek
Oberhaupt Muchmad Korigow
Gegründet 1935
Stadt seit 1939
Fläche 17 km²
Bevölkerung 31.018 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 1825 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 360 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7)87342
Postleitzahl 386300–386304
Kfz-Kennzeichen 06
OKATO 26 405
Website http://www.malgobek.ru/
Geographische Lage
Koordinaten 43° 31′ N, 44° 35′ OKoordinaten: 43° 31′ 0″ N, 44° 35′ 0″ O
Malgobek (Europäisches Russland)
Malgobek (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Malgobek (Republik Inguschetien)
Malgobek (Republik Inguschetien)
Lage in Inguschetien
Liste der Städte in Russland

Malgobek (russisch Малгобек, inguschisch МагӀалбике/Maghalbike) ist eine Stadt in der Republik Inguschetien im russischen Föderationskreis Nordkaukasus mit 31.018 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt am Nordrand des Großen Kaukasus, unmittelbar südlich des dem Gebirge vorgelagerten Terek-Kammes etwa 40 km nördlich der Republikhauptstadt Magas.

Malgobek ist der Republik administrativ direkt unterstellt und zugleich Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.

Nächstgelegene Eisenbahnstation ist Mosdok in Nordossetien-Alanien, etwa 35 Straßenkilometer nördlich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Malgobek wurde 1935 als Arbeitersiedlung gegründet, nachdem dort Erdöllagerstätten entdeckt worden waren. Zuvor bestanden in der Nähe bereits die tschetschenischen Dörfer Malgobek-Balka und Tschetschen-Balka. Der inguschische Name steht für den Titel des Oberbefehlshabers, dem dieses Gebiet in früheren Zeiten gehörte. Bereits 1939 erhielt der Ort das Stadtrecht. Nach der Ortsgründung bestand die Bevölkerung zunächst mehrheitlich aus Russen, die bis in die 1960er-Jahre die größte ethnische Gruppe in Malgobek darstellten.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Malgobek von den deutschen Truppen im Rahmen des Unternehmens Edelweiß am 12. September 1942 eingenommen und am 3. Januar 1943 von der Roten Armee zurückerobert.

In den 1990er Jahren verdoppelte sich die Einwohnerzahl der Stadt durch Flüchtlinge infolge des Tschetschenienkrieges. Tschetscheniens Präsident Ramsan Kadyrow erhob mehrmals Gebietsansprüche seiner Republik auf Malgobek und das umliegende Gebiet.[2]

Die russische Bevölkerung der Stadt hat Malgobek seit den 1960er-Jahren weitgehend verlassen; 2010 lebten nur noch knapp 500 Russen in der Stadt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1939 12.419
1959 13.949
1970 20.548
1979 20.563
1989 20.364
2002 41.876
2010 31.018

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Malgobek besitzt ein Heimatmuseum.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Erdölförderung durch Inguschneftegasprom, die allerdings in den vergangenen Jahren durch die Nähe zu Tschetschenien beeinträchtigt war, gibt es Betriebe der Bauwirtschaft und der Lebensmittelindustrie.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partnerstadt von Malgobek ist seit 2015 das belarussische Brest.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Kadyrow testet seine Macht im Nordkaukasus. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. September 2012, abgerufen am 28. Mai 2013.
  3. В Белоруссии подписано двустороннее соглашение о побратимстве Малгобека и Бреста. Pressedienst der Regierung der Republik Inguschetien, abgerufen am 16. April 2023 (englisch).