Manfred Fischer (Apotheker)

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Manfred Fischer (* 10. Oktober 1906 in Bühl; † 4. Januar 1987 ebenda) war ein deutscher Apotheker, Chemiker und Unternehmer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Manfred Fischer kam als Sohn des Apothekers August Fischer auf die Welt. Er besuchte zuerst das Realgymnasium und die Oberschule in Baden-Baden und bestand sein Abitur. Von 1926 bis 1928 erlernte er die Pharmazie. Sein pharmazeutisches Vorexamen bestand er in Karlsruhe und legte das Kandidatenjahr in Freiburg im Breisgau ab und studierte danach von 1929 bis 1931 an der Universität Frankfurt am Main. Nach seinem pharmazeutischen Staatsexamen studierte er von 1931 bis 1932 in Frankfurt und Königsberg Chemie. Außerdem studierte er danach Betriebswirtschaft an der Universität Heidelberg und gründete zur gleichen Zeit einen pharmazeutischen Fabrikationsbetrieb (Arzneimittelwerk Fischer). 1932 erfand August Fischer den ersten, gebrauchsfertigen Kunstharzkleber der Welt: UHU Alleskleber. Im Jahre 1937 übernahm Manfred gemeinsam mit seinem Bruder Hugo Fischer den väterlichen Chemiebetrieb (chem. Bürobedarf) und baute diesen bis zu einem Markenartikel-Unternehmen (UHU) aus.

Manfred Fischer wurde von 1943 bis 1945 als Feldapotheker eingezogen. Als Mitarbeiter von Generalapotheker Werner Knoll begann er die heereseigene Fertigung von 17 Wehrkreis-Sanitätsparks. Er leitete sein Unternehmen bis 1971, das dann von dem britischen Unternehmen Beecham übernommen wurde und ab 1974 als Lingner + Fischer bekannt war. Ab 1964 war er Präsident der Industrie- und Handelskammer und wurde 1966 zum Ehrenbürger der Stadt Bühl ernannt.

Fischer war ein tüchtiger Chemiker, Betriebswirt, Unternehmer und der Erfinder des Präparates badedas. Alle Erzeugnisse des Familienunternehmens waren eigene Entwicklungen, darunter zum Beispiel Toilettenartikel, diverse Spezialkleber, Gerioptil und andere. 1932 gründete er den pharmazeutischen Fabrikationsbetrieb mit dem Namen „Sanopharm“. In verschiedenen Fachblättern wurden Aufsätze von ihm veröffentlicht. In der „Wehrpharmazie“ gab er 1944 die vielbeachtete Schrift „Die Eigenfertigung und der Betriebsleitungsvergleich der Wehrkreissanitätsparks“ heraus. Eine sehr gründliche Analyse des Unternehmerphänomens stellte er in seinem Buch „Unternehmer zur Führung berufen“ dar.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Unternehmer zur Führung berufen, Düsseldorf (1963)
  • Ist Unternehmensführung eine Wissenschaft und ist sie ein Lehrfach? o. O. 1965

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang-Hagen Hein, Holm-Dietmar Schwarz: Deutsche Apotheker-Biographie Ergänzungsband II. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 1975, S. 82–88.