Marco Schuler

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Marco Schuler (* 1972 in Bühl (Baden)) ist ein deutscher Künstler, der sich mit den Medien Video, Skulptur und Malerei auseinandersetzt. Der Künstler wird von Häusler Contemporary München, Zürich vertreten.

Marco Schuler

Leben

Marco Schuler studierte zunächst 1993 Philosophie an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Im Folgejahr wechselte er an die Akademie der Bildenden Künste München um Bildhauerei zu studieren. 1995 fand in der Müllerstraße in München das Gruppenprojekt München liegt am Meer statt, an dem er beteiligt war. Im vom Mainzer Sender ZDF ausgelobten Kleinplastik-Wettbewerb wurde er 1996 prämiert. 1998 wurde er Meisterschüler des Objektkünstlers Olaf Metzel und 1999 bildete er sich als Stipendiat an der Villa Arson in Nizza weiter. Ein Projektstipendium der Steiner-Stiftung, München, schloss sich im Jahr 2000 an. Nach Erhalt des Diploms 2001 fanden 2002 seine ersten Einzelausstellungen statt. Ein weiteres Projektstipendium, ermöglicht vom DAAD, führte ihn 2002 nach Los Angeles. Auch 2003 wurde er durch Fördergelder und Atelierstipendien unterstützt. 2004 erhielt er den Bayerischen Kunstförderpreis für Bildende Kunst und 2007 ein Reisestipendium des Bundeslandes Bayern für einen weiteren Aufenthalt in Los Angeles. Dazwischen hatte er den Kunstpreis für Skulptur und Kleinplastik der Stadt Bühl zugesprochen bekommen (2005). 2009 wirkte er als Artist in Residence in Krems an der Donau. Als weiteren Preis nahm er den 2009 zum dritten Mal vom Freiburger Medien-Kunst-Verein artforum3 ausgeschriebene Medienkunstpreis Oberrhein entgegen.[1]

Zum Ende des Jahres 2011 schuf Schuler sein Kunstwerk für den öffentlichen Raum namens Orbi, für das das Gipfelkreuz des Belchen durch einen Kubus verhüllt wurde. Dieser besteht aus 30 Bänken, die beim Papstbesuch im September 2011 in Freiburg eingesetzt worden waren.[2]

Marco Schuler - Orbi

Marco Schuler lebt und arbeitet bisweilen in Freiburg, hauptsächlich aber im Markgräflerland.

Stilbeschreibungen

„Die Grenzen Pein und Peinlichkeit, Reflexion und Absurdität konvergierten in den Arbeiten Schulers mit erheblichem ästhetischem Mehrwert, wenn sich der Künstler in einem Windkanal – Windstärke 110 km/h – komplett ankleidet («Schuler zieht sich an», 2000) oder sich so lange in den Boden gräbt, bis er aus dem Bild verschwunden ist – «Schuler gräbt», 2000. Unter der Oberfläche schlichter Versuchsanordnungen, in denen kleine Streichholzmännchen auf beweglichen Bühnen zu Platzhaltern archaischer Rituale werden oder der eigene Körper zum Erkenntnisinstrument mutiert, entfaltet Schuler ein vielfältiges ästhetisches Vokabular zwischen Körper und Gesellschaft, zwischen Intimität und Entäusserung.“

Martin Engler: Kunstbulletin, 2002, Zürich[3]

„Von besonderer, ja verwegener Mystik ist das Werk des Künstlers Marco Schuler […].Grenzen auszuloten, diesem seinem Ruf wird der Künstler in der ihm ebenfalls nachgesagten schöpferischen Bandbreite [immer wieder …] gerecht.“

Susanne Müller: Badische Zeitung, 2009, Freiburg im Breisgau[4]

„Im Zentrum der Kunst von Marco Schuler steht das Verhältnis des menschlichen Körpers zum Raum. Seine Skulpturen sind durch eine starke körperliche Präsenz und Direktheit gekennzeichnet. [Er …] verwendet als Ausgangsmaterial für seine Objekte einfache Materialien wie Pappe, Holzlatten, Styropor, Leinwand, Gummi und arbeitet obendrein mit prägnanten Farben.
Einige seiner Skulpturen erinnern formal und farblich an den russischen Konstruktivismus des frühen 20. Jahrhunderts. Zudem wird in ihnen eine Spannung zwischen der Suche nach dem Übersinnlichen und einer unmittelbar körperlich-räumlichen Erfahrung spürbar.“

Christine Heidemann: art historian, 2015, Berlin[5]

„In seinen performativen Videos steht der Künstler selbst und seine unmittelbare Körperlichkeit im Mittelpunkt. In den performativen Videos, die Marco Schuler allerdings nie für eine Live Performance, sondern nur als Video inszeniert, führt er meist unter großer körperlicher Anstrengung eine Tätigkeit, aus, die total unnötig ist. Diese Videos sind hintergründig und voller Humor.“

Stefanie Seidl: berlin-weekly.com, 2015, Berlin[6]

Einzel- und Gruppenausstellungen (Auswahl)

  • 2002: Marco Schuler, Galerie im Tor, Emmendingen; Suchmaschine, Zeppelin Museum, Friedrichshafen; Einblicke, Haus der Kunst, München; Longham Gallery, South Normandie, Los Angeles
  • 2003: Stitching Kaus Australis, Rotterdam; TENT – Videos Marco Schuler/Richard Serra, Witte de With, Rotterdam
  • 2004: Gruppenausstellung mind the gap – Beachten Sie die Lücke sowie Einzelausstellung, Kunsthaus L6, Freiburg; Speed Up, Grenzerfahrungen des Körpers im Sport und in der zeitgenössischen Kunst, Sportmuseum Schweiz, Basel; Rote Zelle, München; Galerie Foth, Freiburg
  • 2005: Atelier Bischoff, Lahr; Here is always somewhere else, Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam, auch: IDFA (International Documentary Film Festival Amsterdam), Amsterdam; Ehemalige Stipendiaten der Christoph Merian Stiftung Basel, Kunstraum L6, Freiburg
  • 2006: YBA, Gagosian-Gallery, Berlin
  • 2007: Goethe Institut, Los Angeles; Stürmen und Stolpern, Häusler Contemporary, München; 10. Triennale Kleinplastik Fellbach, Fellbach; Förderpreis Bildende Kunst der Schering Stiftung, Berlinische Galerie; Zu Haus, Stadt- und Fachwerkmuseum, Eppingen
  • 2008: Temperamente auf Papier, Häusler Contemporary, Zürich; Doppelböcke, Galerie Nikolaus Bischoff, Lahr; Gravity in Art, Telic Gallery (Telic Arts Exchange), Los Angeles; Roadrunner, Städtische Galerie Reutlingen; Unter der Sirene, Städtische Galerie Villingen- Schwenningen
  • 2009: Zauberberg. Skulpturen und Videos, Häusler Contemporary, Zürich; Sackgesicht, Factory, Kunsthalle Krems; Spring, Friedrichsbau Bühl
  • 2010: Fremde Heimat, Kunsthalle Mannheim; Move: Choreographing You, Hayward Gallery, London
  • 2011: RAIR#3, Guest House, Rotterdam
  • 2012: Orbi, Belchengipfel, Schwarzwald
  • 2015: Yolo, Berlin-Weekly (Week 87), Berlin; HOMUNCULI, Kunstverein Weil am Rhein

Werke beinhaltende Sammlungen

Einzelnachweise

  1. Vita. In: marcoschuler.net. Abgerufen am 28. August 2016.
  2. Dietrich Roeschmann: Das verkleidete Gipfelkreuz. „Orbi“: Die Papstbankskulptur des Künstlers Marco Schuler auf dem Belchen. In: badische-zeitung.de. 16. Dezember 2011, abgerufen am 28. August 2016.
  3. Martin Engler: Marco Schuler in der Galerie zum Tor. In: artlog.net. , abgerufen am 28. August 2016.
  4. Susanne Müller: Mystisch – Marco Schulers „Burgfräulein“-Ausstellung. Der Künstler Marco Schuler verwandelt den Galerieraum in ein Burgzimmer / Historische Thematik mit subtiler Raffinesse. In: badische-zeitung.de. 16. Oktober 2009, abgerufen am 28. August 2016.
  5. Christine Heidemann: Week 87. YOLO – an installation by Marco Schuler, Gummi, Stoff, Foto. In: stefanieseidl.com. , abgerufen am 28. August 2016 (übernommenes Zitat).
  6. Stefanie Seidl: Week 87. YOLO – an installation by Marco Schuler, Gummi, Stoff, Foto. In: stefanieseidl.com. , abgerufen am 28. August 2016.

Weblinks