Metro Istanbul
Metro İstanbul | |
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Basisdaten | |
Verkehrsverbund | Verkehrsverbund Istanbul |
Betreiber | 50px İstanbul Ulaşım |
Eröffnung | 1989 |
Netz | |
Linien | 6 |
Streckenlänge | 95,7 |
Stationen | 72 |
Tunnelstationen | 54 |
Fernbahnhöfe | 2 |
Technik | |
Stromsystem | Oberleitung, seitliche Stromschiene |
Die Einbindung der Infobox enthält veraltete Parameter! |
Die Metro Istanbul (türk. İstanbul Metrosu) ist das U-Bahn-System der türkischen 15-Millionen-Stadt Istanbul. Es wurde 1989 eröffnet und besteht aus den Linien M1A, M1B, M2, M3, M4 und M6. Das von der städtischen Nahverkehrsgesellschaft Istanbul Ulasim betriebene U-Bahn-Netz befindet sich im Ausbau und umfasst derzeit 69 Stationen, 53 davon auf der europäischen Seite der Stadt und hat eine Streckenlänge von 90,5 km (Mai 2015). Die Metro gehört neben der S-Bahn, der Stadtbahn, der Tram und dem Stadtbus- sowie Fährliniennetz zum Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs der Großstadt.
Geschichte
Istanbul hat die zweitälteste Untergrundbahn auf dem europäischen Kontinent. Die erste und über hundert Jahre einzige unterirdische Bahnlinie ist die kurze Tünel-Bahn. Diese Standseilbahn im Tunnel wurde bereits 1875 eröffnet. In Europa ist nur die Londoner U-Bahn älter (Eröffnung 1863). Die nur 573 Meter lange Strecke, die über lediglich zwei Stationen verfügt, überwindet eine Höhe von 60 Metern, liegt im Stadtteil Beyoğlu und wird heute nicht zur U-Bahn gezählt.
Mit dem Bau moderner U-Bahnen als Massentransportmittel wurde in Istanbul aufgrund zunehmender Staus und dem drohenden Verkehrsinfarkt erst Ende der 1980er Jahre begonnen.[1]
Bau der modernen U-Bahn-Strecken
Anfänge in den 1980er Jahren
1986/87 wurde zunächst der Bau einer Stadtbahn beschlossen, die 1989 von Aksaray nordwestwärts unterirdisch gebaut wurde. Die Linie wurde bis 1995 in den Stadtteil Yenibosna erweitert. Der Ausbau erreichte den Atatürk-Flughafen im Westen der Stadt 2002. Die 20 km lange Linie hat heute 18 Stationen. Sie wurde lange Zeit als Hafif Metro, also wörtlich „Leicht-U-Bahn“ bezeichnet, was man mit Stadtbahn übersetzen könnte. Allerdings ist sie vollständig von anderem Straßen- und Schienenverkehr getrennt und überall ist niederfluriger Zustieg möglich, was sie zu einer vollwertigen U-Bahn macht. Das einzige, was an eine Stadtbahn erinnert, ist der Betrieb mit Oberleitung, statt mit für U-Bahnen typischer seitlicher Stromschiene. Deshalb wurde die Linie in M1 umbenannt, umgangssprachlich wird sie aber gelegentlich noch als „Hafif Metro“ bezeichnet. Mit der Straßenbahnlinie T4 hat Istanbul aber tatsächlich eine Stadtbahn, die mit den deutschen Stadtbahnen z. B. in Köln, Frankfurt oder Stuttgart vergleichbar ist. Die T4-Züge verkehren im Norden der Linie als Tram mit Kreuzungen mit dem Straßenverkehr. Einige Stationen sind aber unterirdisch und damit dem U-Bahn-Betrieb ähnlich.[1]
1990 bis 2013
Die Bauarbeiten an der zweiten U-Bahn-Strecke begannen im Jahr 1992. Das erste Teilstück zwischen Taksim-Platz und 4. Levent mit sechs Stationen wurde am 16. September 2000 in Betrieb genommen. Die Züge fuhren zu Spitzenzeiten im Fünf-Minuten-Takt und beförderten täglich 130.000 Passagiere. Eine Fahrt zwischen den beiden Endstationen dauerte rund 12 Minuten. Die U-Bahn wurde nach der Cut-and-Cover-Methode erbaut, um einem Erdbeben der Stärke 9 standzuhalten. Die sechs jeweils andersfarbig gestalteten Stationen des ersten Teilstücks sind 4. Levent, Levent, Gayrettepe, Şişli, Osmanbey und Taksim. Am 30. Januar 2009 wurde die Strecke an beiden Enden verlängert: im Süden um eine Station vom Taksim-Platz nach Şişhane und im Norden um drei Stationen vom 4. Levent bis Atatürk Oto Sanayi. Am 2. September 2010 wurde am nördlichen Ende die Station Darüşşafaka eröffnet. Seit dem 11. November 2010 wird auch durch einen Nebenzweig der Linie die Station Seyrantepe angefahren, bei der sich die Türk Telekom Arena befindet. Am 22. Mai 2011 wurde das letzte Stück nach Hacıosman eröffnet, womit die Linie mit insgesamt 23,5 Kilometern ihre heutige Gestalt angenommen hat.
Mit dem Bau einer weiteren Strecke, diesmal auf der asiatischen Seite, deren Vorplanungen bis ins Jahr 2005 reichen, wurde 2010 begonnen. Die dort verkehrende Linie M4, die unter der Schnellstraße D-100 verläuft, wurde am 17. August 2012 eröffnet. Sie führt vom Stadtteil Kadıköy nach Kaynarca und hat vorerst 19 Stationen.[1] In İbrahimağa/Ayrılıkçeşme ist ein Umstieg zum Marmaray-Netz bzw. zur S-Bahn und in Kadıköy zur Straßenbahnlinie T3 möglich. In Ünalan kann zum Metrobüs umgestiegen werden, der zur europäischen Seite Istanbuls fährt.
Eine vierte U-Bahn-Strecke, die auf der europäischen Seite im Nordwesten der Stadt liegt und von der Linie M3 bedient wird, wurde am 10. September 2012 dem Fahrgastbetrieb übergeben. Der Lückenschluss vom Busbahnhof Esenler zur Station Kirazlı an der M3 wurde mit der Fertigstellung der M1B am 14. Juni 2013 vollendet.[2]
Neu- und Ausbau weiterer Linien ab 2014
Im September 2014 wurden neben der M2 auch die Linien M1A und M1B an den Marmaray-Bahnhof Yenikapı angebunden. Nach dem Ende des Testbetriebes erfolgt die offizielle Einweihung am 29. Oktober 2014. Mit der Schließung der 700 m langen Lücke zwischen der bisherigen Endstation Aksaray und dem S- und U-Bahnknotenpunkt Yenikapı ist somit in Istanbul erstmals ein größeres geschlossenes Schnellbahnnetz entstanden [3].
An zwei weiteren U-Bahnlinien, der M5 auf der asiatischen Seite und der Linie M7 im europäischen Teil der Stadt, wird gebaut; offizielle Eröffnungstermine sind 2015 (M5) und 2017 (für das westliche Teilstück der M7). Die M6 wurde im April 2015 fertiggestellt.
Farbschema und Liniensymbole
Jeder Metrolinie ist im Verkehrsliniennetz Istanbuls eine Linienkennfarbe und ein Liniensymbol zugeordnet. Istanbul Ulasim verwendet in der graphischen Darstellung für alle Schienensysteme und den Metrobüs runde Liniensymbole, die jeweils durch die Buchstaben 'M’ Metro, 'B’ für Banliyö Trenı (S-Bahn) und 'T' für Tramvay (Straßenbahn) unterschieden werden.[4]
Linienverläufe
Linie M1A
Der südöstliche Ausgangspunkt der M1 ist der S- und U-Bahnhof in Yenikapı. In Aksaray – westlich der historischen Halbinsel – besteht eine Umsteigemöglichkeit zur T1 besteht. Bis zur Station Ulutbatlı-Topkapı, der Umsteigestation zur Haltestelle Vatan der Stadtbahnlinie T4, läuft die Strecke unterirdisch unterhalb des Adnan Menderes Boulevard nach Nordwesten. An der Station Kartaltepe-Kocatepe dreht der Linienverlauf nach Südwesten zur Verzweigung mit der M1B am Otogar. Die Strecke der Linie M1A nimmt hier Kurs über den Bahnhof Zeytinburnu, einer Umsteigemöglichkeit zur Straßenbahnlinie T1; sie passiert die Stadtviertel Ataköy, Bahçelievler und das Messezentrum und führt unterirdisch zu ihrem südwestlichen Endbahnhof, dem Atatürk-Flughafen.[1] Die Stationen Aksaray, Emniyet-Fatih, Topkapı-Ulubatlı, Bakırköy-İncirli, Bahçelievler und Flughafen liegen unterirdisch. Oberirdisch, aber auf einem eigenen Gleiskörper angelegt, sind die Stationen Bayrampaşa-Maltepe, Sagmalçılar, Kartaltepe-Koçatepe, Otogar, Esenler, Terazidere, Zeytinburnu, Ataköy/Şirinevler und Yenibosna. Die U-Bahnhöfe Davutpaşa, Merter und DTM-Fuar (Messezentrum) liegen auf einem Viadukt.[5]
Linie M1B
Der Linienast der M1B verlässt den gemeinsamen Verlauf mit der M1A am Busbahnhof Otogar. Die Strecke führt oberirdisch bis Esenler und ab dem umgebauten U-Bahnhof Esenler in unterirdischem Verlauf westwärts bis Kirazlı[6][7], wo sie an der M3 solange endet, bis die neun Kilometer lange Strecke zwischen Kirazlı und dem südwestlich gelegenen S-Bahnhof Halkalı fertiggestellt ist. Für die Verlängerung wurde der Bahnhof Kirazlı als Kreuzungsbahnhof ausgebaut.
Linie M2
Die Strecke der Linie M2 beginnt im S-Bahnhof Yenikapı und verläuft unterirdisch in nördlicher Richtung durch die historische Halbinsel. Das Goldene Horn überquert sie auf der Metro-Brücke über das Goldene Horn, auf der sich auch der U-Bahnhof Haliç (Goldenes Horn) befindet. Nach der Querung erreicht der Linienverlauf den wiederum unterirdisch gelegenen U-Bahnhof Şişhane im Stadtteil Beyoğlu. Nordöstlich liegt auf dem Streckenverlauf der Taksim-Platz; von dort aus kann in die unterirdische Standseilbahn F1 und zur Nostalgie-Straßenbahn T5 umgestiegen werden. Nördlich des modernen Zentrums liegen u. a. Osmanbey, Şişli (mit Anschluss zum Metrobüs), Gayrettepe und der Finanzdistrikt Levent. In Sanayi verzweigt sich die Linie nach Westen zur Fußballarena in Darüşşafaka sowie nach Norden Richtung Hacıosman. Bis auf die Brücke über das Goldene Horn ist der komplette Linienverlauf unterirdisch.[1] Die Inbetriebnahme der südlichen Verlängerung nach Yenikapı ist am 15. Februar 2014 erfolgt. Dabei befindet sich der U-Bahnhof Haliç in die Mitte der Brücke.[1]
Linie M3
Die Strecke der Linie M3 beginnt an ihrem südlichen Ende in Kirazlı. An dieser Station ist nach der Fertigstellung der M1B ein Umsteigebahnhof zu dieser Richtung Osten zum Busbahnhof führenden Linie entstanden. Bisher verläuft die Strecke der M3 Richtung Nordwesten bis zur Station İkitelli Sanayi. Ab hier zweigt ein Ast nach Westen zum Olympiazentrum ab. Der nördlich verlaufende zweite Streckenteil endet nach vier Stationen an der Station Metrokent im Stadtteil Başakşehir.
Linie M4
In Kadıköy nimmt die Strecke der Linie M4 ihren Ausgang am dortigen Fährhafen auf der asiatischen Seite Istanbuls; dort befinden sich in fußläufiger Entfernung auch die Straßenbahnringlinie T3 und ein Busbahnhof. Die Linie ist bis zur Station Ayrılıkçeşme, wo mit der Fertigstellung des Marmaray-S-Bahn-Projekts am 29. Oktober 2013 ein Umsteigebahnhof entstanden ist, auf nordöstlichem Kurs. Sie knickt dann nach Osten ab und verläuft ab Ünalan, wo Anschluss zum Metrobus in Richtung der europäischen Seite besteht, in südöstlicher Richtung, größtenteils unter der D-100-Schnellstraße bis Kartal, ihrem vorläufigen Endpunkt.[1]
Linie M6
Die Linie M6 verläuft von ihrem westlichen Ausgangspunkt, dem M2-Bahnhof Levent 3,3 Kilometer Richtung Bosporus. Sie umfasst vier Stationen und endet an der Boğaziçi-Universität.
Gesamtnetz
Linie | Strecke | Eröffnung | Länge | Bahnhöfe | Anmerkungen zum Planungs- und Ausbaustand |
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Yenikapı ↔ Atatürk Havalimanı (Flughafen) | 3. September 1989 | 20,3 km | 18 | Süderweiterung bis Yenikapı (gemeinsam mit M1B) im September 2014 fertiggestellt (0,7 km) | |
Yenikapı ↔ Kirazlı | 31. März 2013 | 14,0 km | 13 | Süderweiterung bis Yenikapı (gemeinsam mit M1A) im September 2014 fertiggestellt (0,7 km) | |
Yenikapı ↔ Hacıosman bzw. Seyrantepe | 16. September 2000 | 23,5 km | 16 | ||
Kirazlı ↔ Metrokent bzw. Olimpiyat | 31. März 2013 | 15,9 km | 11 | Süderweiterung ab Kirazlı (9,0 km mit 8 Stationen) in Bau | |
Kadıköy ↔ Kartal | 17. August 2012 | 21,3 km | 16 | Erweiterung (5,2 km mit 3 Bahnhöfen im Südosten) in Bau | |
Üsküdar ↔ Çekmeköy-Sancaktepe | - | 20,0 km | 16 (in Bau) | Linie in Bau – Eröffnung am 20.09.2016 | |
Levent ↔ Hisarüstü | 19. April 2015 | 4,2 km | 4 | Linie seit Februar 2014 in Testbetrieb; eröffnet am 19. April 2015[8]; ursprünglich als Mini-Metro bezeichnet heißt die Linie seit September 2013 M6 | |
Kabataş ↔ Mahmutbey | - | 22,9 km | 19 (geplant) | Linie seit Februar 2014 auf dem Abschnitt Şişli-Mahmutbey in Bau | |
Bakırköy ↔ Beylikdüzü | - | 25,0 km | 15 (geplant) | Linie in Planung – Baubeginn steht noch aus | |
M9 | Dudullu ↔ Bostancı | - | 14,2 km | 12 (geplant) | Linie in Planung – Ausschreibung am 10. September 2015 – Baubeginn steht noch aus |
M10 | Ataköy ↔ İkitelli | - | 13,3 km | 12 (geplant) | Linie in Planung – Ausschreibung am 14. September 2015 – Baubeginn steht noch aus |
Ausbauplanungen und Baufortschritt
Das Metro-Netz Istanbuls befindet sich derzeit nach Jahren der Stagnation in einem stetigen Aufbau, wobei die verschiedenen Projekte unterschiedlich weit gediehen sind. Es handelt sich teilweise um den Neubau von U-Bahn-Linien; zum anderen Teil um Verlängerungen bestehender Systeme mit dem Ziel, die Linien zu kreuzen und zusammenzuführen (z. B. M1B/M3 bzw. M1A & M1B/M2/S-Bahn). 2013 wurde ein Plan der Stadtverwaltung unter dem Titel "Metro überall, Metro überall hin" veröffentlicht, der vorsieht den Ausbau des gesamten Schnellschienennetzes (einschließlich S-Bahn und Tram) bis nach 2019 auf eine Länge von 774 km voranzutreiben [9]. Das Ziel wird seit 2010 schrittweise umgesetzt: Am 13. Juni 2013 ist die Linie M1B in Betrieb gegangen. Sie ist ein Westabzweig von der M1 ab dem Otogar (Fernbusbahnhof), so dass die bisherige Linie M1 (Aksaray-Atatürk-Flughafen) jetzt M1A heißt. Eine auf der asiatischen Seite in Bau befindliche Linie M5 wird voraussichtlich 2015 den regulären Fahrgastbetrieb aufnehmen. Der Bau einer Metro-Linie von Kabataş nach Mahmutbey (M7) ist ebenso in den offiziellen Nahverkehrsplan aufgenommen, wie der Bau einer von Bakırköy-İncirli an der M1A westlich nach Beylikdüzü (TÜYAP) geplanten Metro-Linie (M8).[10] Zudem führt seit 2015 im Finanzdistrikt Levent eine aus vier Stationen bestehende und als Mini-Metro bezeichnete Linie ab der Station Levent ostwärts Richtung Bosporus. In der mittelfristigen Planung soll das Istanbuler Schienennetz (S- und Trambahn sowie Metro) nach offiziellen Verlautbarungen der Stadtverwaltung bis 2019 auf 404 Kilometer erweitert werden. Darin sind bei der Metro die Westerweiterungen der bestehenden Linien M1B bis zur S-Bahn-Station Halkalı und der M2 von Yenikapı bis İncirli ebenso enthalten, wie der Neubau zweier Linien auf der asiatischen Stadtseite: Eine davon wird den Sabiha-Gökçen-Flughafen mit der M4 und der interkontinentalen S-Bahn-Strecke Marmaray verbinden. Die zweite Linie wird von Bostancı nordwärts die M4 an der Station Kozyatağı kreuzen und diese mit der Linie M5 an der Station Dudullu verbinden.[11]
Erweiterung der M4
Die Linie M4 wird im Südosten zunächst von Kartal bis Pendik erweitert werden und ein Nebenzweig der Linie soll langfristig den Sabiha-Gökcen-Flughafen erreichen. Am 19. August 2015 wurde der Vertrag für die Verlängerung der M 4 von Kaynarca bis zum Flughafen Sabiha Gökcen unterzeichnet. Den Zuschlag erhielt das Konsortium der türkischen Firmen Gülermak und YSE. Der Abschnitt von Kaynarca bis zum Flughafen Sabiha Gökcen beträgt 7,4 km und soll im März 2018 fertiggestellt werden. Die Fahrzeit zwischen Kadiköy und Flughafen Sabiha Gökcen soll 46 Minuten betragen. Damit wäre auch dieser Flughafen erstmals in seiner Geschichte an das Istanbuler Metronetz angeschlossen.
Ausbau der M3
Die M3 verzweigt sich an der Station İkitelli Sanayi in zwei Streckenäste. Ein Streckenast geht dabei von Kirazlı nach Başakşehir, der andere Ast zum Atatürk-Olympiastadion im Nordwesten. In Kirazlı, dem vorläufigen südlichen Endbahnhof der M3, ist ein Umstieg zwischen M3 und M1B möglich. Langfristig soll die M3 südwärts bis zum Marmaray-Bahnhof Bakırköy erweitert werden. Auf dieser 9 km langen Verlängerung werden weitere acht Stationen liegen.[12] Der Ausbau nach Süden wird voraussichtlich bis 2017 fertiggestellt.[13][14][15]
Bau der Linien M5, M6 und M7
Drei Strecken werden neu gebaut. Die M6 ist im April 2015 eröffnet worden. Die Austragung der Olympischen Spiele, für die sich Istanbul erfolglos beworben hatte, hat eine Anbindung der Sportstätten an das öffentliche Schienennetz als Voraussetzung gehabt. Da die Fertigstellung der von Üsküdar nach Çemeköy verlaufenden Strecke vor der Kabataş-Mahmutbey-Metro erfolgen wird, wird erstere als Linie M5 und letztere Linie M7 benannt.[16]
Bau der Üsküdar-Çekmeköy-Metro M5
Die Üsküdar-Çemeköy-Metro (offiziell M5) wird derzeit auf asiatischer Seite von der S-Bahn-Station Üsküdar aus in östlicher Richtung gebaut. Der Baubeginn war am 6. Juni 2012. Es sollen hierbei 16 Stationen angefahren werden. In Üsküdar wird ein Umstieg zur Marmaray-S-Bahn möglich sein. Diese Strecke wird voraussichtlich 2015 fertiggestellt.[17]
Bau M6 im Finanzdistrikt Levent
Am 19. April 2015 ist die vier Stationen zählende M6 in Betrieb gegangen. Die Fahrt von Levent nach Hisarüstü dauert fünf Minuten. Pro Stunde können mit der Linie 10.000 Passagiere befördert werden. Das Ziel ist eine bessere Anbindung des am Bosporus gelegenen Stadtteils Asiyan an die M2. An der östlichen Endstation Hisarüstü wird es eine Umsteigemöglichkeit in eine Seilbahn geben.[18]
Bau der M7 von Kabataş nach Mahmutbey
Die Strecke der Linie M7[19] wird den Stadtteil Beşiktaş über Şişli mit den nordwestlichen Stadtteilen verbinden und am Goldenen Horn im Norden vorbeiführen.[20] Das Ende der Ausschreibung für den Bau der Strecke war am 18. September 2013[21]. Am 13. Februar 2014 wurde mit dem Bau des Streckenabschnitts vom Mecidiyeköy nach Mahmutbey begonnen.[22] Das westliche Ende der 25 km langen Strecke, die 18 Stationen haben wird, wird in Mahmutbey an der M3 liegen.[23][24] Der Streckenabschnitt von Mahmutbey bis Şişli, wo ein Umsteigebahnhof zur M2 gebaut wird, soll bis 2017 eröffnet werden und zunächst 15 Stationen anfahren.[25] Durch die 18 km langen Doppeltunnel können stündlich in jede Richtung bis zu 70.000 Passagiere befördert werden. Die Strecke verläuft mit Ausnahme von drei Viadukten unterirdisch und bedient sechs Stadtbezirke (Şişli, Kağıthane, Eyüp, Gaziosmanpaşa, Esenler und Bağcılar) [26].
Planung der M8 von Bakırköy-İncirli nach Beylikdüzü
Die Ausschreibungen für eine Metrolinie von Bakırköy-İncirli nach Beylikdüzü, einen Vorort ganz am westlichen Rand der Metropole gelegen, wurden Ende 2012 abgeschlossen. Der Bau der Linie wurde von der Stadtverwaltung in den Nahverkehrsentwicklungsplan aufgenommen.[27] Obwohl ein Baubeginn noch nicht feststeht, ist die Realisierung der Strecke damit offiziell. Die 25 km lange Strecke wird am Bahnhof Bakırköy-İncirli der M1A/M3 beginnen. Von dort aus wird die Strecke nördlich des Flughafens bis zur S-Bahn-Station Küçükçekmece verlaufen und südlich des Küçükçekmece-Sees der Schnellstraße D-100 in nordwestlicher Richtung bis Beylikdüzü (Tüyap) folgen. Die Linie wird vorerst 17 Stationen haben.[28][29]
Wichtige Knotenpunkte der Metro- bzw. Schnellbahnlinien
Korrespondenzstationen | ||
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Stationsname | kreuzende / sich verzweigende Linien | Anmerkung |
Ulutbatlı-Topkapı / Vatan | M1A/B ↔ Stadtbahnlinie (Hafif Metro) T4 | |
Aksaray | M1A/B ↔ Straßenbahnlinie T1 | |
Yenikapı | M1A/B ↔ M2 ↔ S-Bahn (Marmaray) | |
Zeytinburnu | M1A ↔ Straßenbahnlinie T1 | |
Bağcılar | M1B ↔ Straßenbahnlinie T1 | |
Otogar | M1A ↔ M1B | Verzweigung in Süd- (A) und Westtrecke (B) |
Taksim | M2 ↔ Straßenbahnlinie T5 ↔ (unterirdische) Seilbahnlinie F1 | |
Kirazlı | M1B ↔ M3 | |
Sanayi | M2 ↔ M2 | Verzweigung Westast/Nordast |
Şisli-Mecidiyeköy | M2 ↔ M7 | Fertigstellung 2017 |
İkitelli Sanayi | M3 ↔ M3 | Verzweigung Westast/Nordast |
Mahmutbey | M3 ↔ M7 | Fertigstellung 2017 |
Kadiköy | M4 ↔ Straßenbahnlinie T3 | |
Ayrılıkçeşme / İbrahimağa | M4 ↔ S-Bahn (Marmaray) | |
Levent | M2 ↔ M6 | |
Üsküdar | M5 ↔ S-Bahn (Marmaray) | Fertigstellung 2015 |
(Metro / Metro oder Metro / andere Schienensysteme, ohne Metrobus)
An einigen Stationen, wie z. B. in Aksaray bzw. Yusufpaşa (M1/T1) oder in Ulutbatlı-Topkapı bzw. Vatan (M1/T4) muss zwischen den Haltepunkten der einzelnen Linien von Passagieren, die die Linie wechseln möchten, ein Fußweg zurückgelegt werden. Gleiches gilt auch für die Übergänge zwischen dem Metrobus-System und den Metrolinien M1 und M2, z. B. in Şişı. Istanbul Ulasim empfiehlt in den Stationsansagen der Züge Reisenden auf der T1 in Richtung Westen (Flughafen) und Passagieren auf der M1, die vom Flughafen aus mit der T1 in Richtung der historischen Halbinsel weiterfahren wollen, in Zeytinburnu umzusteigen, da dort Metro und Straßenbahn direkt beieinander halten.
Die sich kreuzenden oder aufeinandertreffenden Linien an den neu entstehenden und entstandenen Korrespondenzstationen, z. B. Yenikapı, werden dagegen exakt am selben Ort zusammengelegt, um dadurch ein Umsteigen zu erleichtern.[30]
Fahrzeuge und Spurweite
Fahrzeugtypen
Fahrzeuge der Linien M1A und M1B
Auf den Linien M1A und M1B verkehren sechsachsige Gelenkwagen, die Mitte der 1980er Jahre von SGP in Graz gebaut wurden.[31] Sie verkehrten anfangs auf der 1992 in Betrieb genommenen Straßenbahnlinie T1, die deshalb beim Bau durchgehend mit Hochbahnsteigen ausgerüstet wurde. Diese Fahrzeuge fahren mit Oberleitung. Meist verkehren Dreiwagenzüge. Jeder Gelenkwagen hat 8 Türen, vier auf jeder Seite. Das Gelenk über dem Jakobsdrehgestell ist mit einem Wagenübergang ausgerüstet. Jeder Gelenkwagen ist mit nur einem Führerstand ausgerüstet. Im Gegensatz zu den auf den übrigen Linien in Istanbul eingesetzten Wagenbauarten gibt es in den SGP-Gelenkwagen Quersitze in Abteilanordnung. Alle Züge verfügen zur Fahrgastinformation über automatisierte akustische Systeme. Optische Displays über den Zugstandort im Netz und Umsteigebeziehungen wurden nur in einigen Waggons nachgerüstet. Nicht elektronische Liniennetzpläne sind aber vorhanden. Die Züge können Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erreichen.
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M1A-Zug auf oberirdischem Streckenabschnitt
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M1A-Metrozug bei der Station Zeytinburnu
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Zug in der Station Yenikapı
Fahrzeuge der Linie M2
Auf der M2 werden neben französischem Alstom-Wagenmaterial auch koreanische Eurotem Hunday Rothem Metro-Zugtypen, welche allerdings in Adapazari (Türkei) hergestellt worden sind, eingesetzt. Die 124 Zugeinheiten können 230.000 Passagiere am Tag befördern. Das System ist vollautomatisiert, kann aber jederzeit manuell gesteuert werden.[32] Die Züge werden über eine seitliche Stromschiene mit Elektrizität versorgt, die von Stromabnehmern bestrichen werden (Spannung 750 V DC)[33]. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 80 km/h. Die Waggons sind 3,05 Meter breit und 21,5 Meter lang. Alle Waggons verfügen über 8 Doppeltüren, so dass auf jeder Seite pro Wagen 4 Öffnungen für einen schnellen Fahrgastwechsel zur Verfügung stehen, sowie über Heizung, Klimaanlage und ein Videoüberwachungssystem.[34]
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Alstom-Metrozug der Linie M2
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LED-beleuchteter Stationsplan in einem M2 Zug
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Innenansicht eines Metrowagens
Fahrzeuge der Linie M3
Die M3 wird mit Zuggarnituren der Marke Alstom betrieben. Es handelt sich dabei um den Typ Alstom-Metropolis.[35][36] Zunächst stehen für den Betrieb auf der Strecke 80 Waggons zur Verfügung. Die Züge verkehren in Vier-Wagen-Einheiten, so dass 20 Zuggespanne im Einsatz sind.[37] Jeder Waggon hat 8 Türen. Die Waggons sind durch Übergänge verbunden, sodass die Züge für Fahrgäste durchgängig begehbar sind. Zur Fahrgastinformation gibt es ein optisches und akustisches System. Alle Züge sind videoüberwacht, wodurch eine höhere Sicherheit gewährleistet werden soll.[38] Die Stromversorgung wird über eine Stromschiene gewährleistet, die sich an der Tunneldecke befindet (Spannung: 1500 V DC). Die Fahrzeuge sind 3,696 Meter hoch und 2,78 Meter breit.[39]
Fahrzeuge der Linie M4
Die Zuggarnituren für die M4 lieferte der Hersteller CAF; sie wurden in der Stadt Beasain in Spanien entwickelt und gefertigt. Der Vertrag über die Lieferung der Züge wurde 2009 unterzeichnet. Seit 2012 sind sie auf der Linie M4 im Einsatz.[40] Je eine der 90 Meter langen Zugeinheit kann bis zu 1300 Passagiere befördern. Die Züge sind 3,5 Meter hoch und 3 Meter breit[41]. Sie verkehren in Vier-Wagen-Einheiten, wobei drei Wagen motorisiert sind. Die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge liegt bei 80 km/h. Alle 144 Züge verfügen über ein modernes Zugüberwachungssystem, mit dessen Hilfe die Fahrer u. a. die Türschließautomatik, das Bremssystem und die Traktion auf einen Blick übersehen können soll. Jeder Wagen hat 8 Türen, vier auf jeder Seite. Die Energiezufuhr erfolgt über eine Stromschiene (Spannung: 1500 V DC), die sich an der Tunneldecke befindet.[42] Installiert wurde ein optisches und akustisches Fahrgastinformationssystem und eine Videoüberwachung sowie Heizung und Klimaanlage.[43]
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CAF-Metrozug an der M4-Station Yenisahra
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LED-Linienband-Anzeige über dem Zustieg eines M4-Zuges
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Innenausstattung eines M4-Zuges
Spurweite
Die Spurweite beträgt auf allen Istanbuler U-Bahnen – wie auch bei der Tram (außer der meterspurigen T3) und S-Bahn – 1435 mm (Normalspur). Dies ermöglichte, dass auf der M1 und der Straßenbahnlinie T1 früher (bzw. bis heute auf der T4) die gleichen Fahrzeuge eingesetzt werden konnten.
Stationsgestaltung
Die in den 1980er und 1990er Jahren entstandenen Metrostationen der M1 sind sehr funktional gestaltet. Wie in vielen Stationen, die in dieser Zeit gebaut wurden, finden sich als Leuchtmittel verkleidete Leuchtstoffröhren, Fliesenböden und Deckenverkleidungen aus weißen Kunststoff-Deckenlamellen. Bei Mittelbahnsteigen wird die Bahnhofskonstruktion durch eckige geflieste Mittelsäulen gestützt. Dies ist z. B. in Aksaray, Emniyet-Fatih bzw. Topkapı-Ulutbatlı der Fall. Zur Wandgestaltung der um das Jahr 2000 gebauten Stationen der M1, etwa Bahçelievler oder Flughafen wurden Fliesenverkleidungen verwendet. In der Metrostation des Atatürk-Flughafens erzählen Fliesenmalereien aus der Geschichte der Stadt.[44]
Beim Bau der M2-Stationen zwischen 2000 und 2011, wurde auf helle Farbtöne geachtet. Die Grundfarbe der Wandverkleidung ist Weiß. Jeder Bahnhof erhielt zur besseren Wiedererkennung eigene zusätzliche Farbakzente, z. B. durch ein farbiges Band in der Mitte der Stationswände. Die Richtungsbahnsteige wurden auch bei Mittelbahnsteigen stärker baulich getrennt oder runde Stützsäulen eingezogen. Geschliffene Steinböden wurden auf der M2 fast an jeder Metrostation zum Standard.
Auf der M4 wurden durchgängig helle Farben in den Stations- und Zugangsbereichen verwendet. Ebenso, wie auf der M2 wurde sehr viel geschliffener Stein verbaut.
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Wandmalerei im Bahnhof Ünalan an der M4
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Unterführung in der M4-Station Bostancı
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Durchgang am M4-Bahnhof Acıbadem
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Die M4-Metrostation Bostancı
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Zugang zur Metrostation Levent
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Bahnsteigzugang mit Ticketsperren im Verteilergeschoss am M2-Bahnhof Şişli-Mecidiyeköy
Betrieb
Betreibergesellschaft
Betreibergesellschaft der Metro ist die İstanbul Ulaşım (Istanbul Verkehr), ein städtisches Unternehmen, das sich vollständig im Besitz der öffentlichen Hand befindet. İstanbul Ulaşım betreibt neben der Metro auch einige Straßenbahn- und Seilbahnlinien. Die Gesellschaft existiert neben mehreren ebenfalls öffentlichen und privaten Verkehrsunternehmen, v.a. der städtischen İETT, die die transkontinentalen Metrobüs-Expressbuslinien, die Stadtbuslinien und Straßenbahnen unterhält sowie den städtischen Fähren, den Minibuslinien (Dolmuş), der Staatsbahn TCDD als Betreiber der S-Bahn und zuletzt den Özel Halk Otobüsler (Private Volks-Autobussen). Allerdings besteht ein Tarifverband und die Tickets gelten in allen Verkehrsmitteln außer den Minibussen.
Mit ihren Linien transportiert İstanbul Ulaşım täglich 1.100.000 Passagiere mit steigender Tendenz[45][46]. Seit November 2007 steht der Ingenieur Ömer Yıldız als Generaldirektor der Gesellschaft vor. Unter seiner Führung gliedert sich der organisatorische Aufbau von İstanbul Ulaşım in zwei Hauptabteilungen, die sich in die Bereiche Operation und technische Angelegenheiten einerseits sowie Finanzen und Verwaltung andererseits unterscheiden. Diese unterhalten jeweils mehrere Unterabteilungen, zuständig u. a. für Planung und Bauprojekte, Sicherheit, Anlagen sowie die Schienenverkehrsträger Metro, Stadtbahn und Tram[47].
Betriebszeiten
Die U-Bahnen verkehren von ca. 6:00 Uhr bis zwischen 0:30 Uhr und 1:00 Uhr. In den Stoßzeiten wird ein 5-Minuten-Takt erreicht. In den späten Abend- und Nachtstunden ist der Betrieb auf einen 10-Minuten-Takt ausgedünnt. Der letzte M1A-Zug vom Atatürk-Flughafen in Richtung Zentrum fährt um 1:00 Uhr aus der Station Flughafen aus.[48]
Tarife
Für jede Fahrt sind Jetons zu lösen, die an den Sperren in den Einwurfschlitz gegeben werden, so dass die Schranken bzw. Drehkreuze für die zahlende Person freigeschaltet werden. Ein Jeton kostet 4,00 TL.[49] es existieren Zweier-, Dreier-, Fünfer- und Zehnertickets mit entsprechendem Rabattsystem. Beim Umsteigen ist bei der Benutzung von Einzeltickets neu zu zahlen. Allerdings ist das Lösen beim ersten Umsteigen billiger als beim Fahrtantritt und dann der dritte Umstieg erneut mit einem Rabatt versehen[50].
Vielfahrer können einen sog. Akbil-Pass lösen. Akbil ist ein Akronym aus „akıllı“ (türk. schlau) und „bilet“ (türk. Fahrschein). Beim Akbil handelt es sich um ein elektronisches Zahlungssystem, bei dem sich der Preis pro Fahrt um 1,05 TL auf 1,95 TL verringert. Der an den Kundenzentren der Verkehrsbetriebe erhältliche Akbil, wird gegen ein Pfand von 6 TL ausgegeben und kann mit maximal 150 TL aufgeladen werden. Die Aufladung kann an Fahrkartenautomaten selbst (Minimum 5,00 TL) oder durch Angestellte der Istanbul Ulasim am Schalter vorgenommen werden. Die Abbuchung des dann ermäßigten Fahrpreises erfolgt elektronisch durch Anhalten des Akbil-Chips an den Sensor der Ticketsperre beim Zugang zur Metrostation (bzw. Stadt- und Straßenbahn oder beim Einstieg in den Bus).
Daneben ist ein elektronisches Abbuchungssystem mit der Istanbulkart eingerichtet worden. Neben der für alle Fahrgäste erhältlichen Version der Karte bestehen auch drei Rabattkarten: Erstens die Mavikart (Blaue Karte), die eine Monatskarte darstellt, zweitens Lehrer-, Rentner- und Schülerkarten sowie drittens eine Freikarte für Staatsbedienstete, wie Polizisten, Beamte und Postboten innerhalb der Ausführung ihres Dienstes. Fahrpreise werden beim Durchlaufen der Sperre durch kontaktlose Lesegeräte elektronisch abgebucht. Eine Zahlung mit der Karte an einem Lesegerät an Ticketsperren oder in Stadtbussen erlaubt Passagieren innerhalb von zwei Stunden ein fünfmaliges Umsteigen zwischen den Linien sämtlicher Verkehrsmittel von Istanbul Ulasim. Die Karte löst den Bargeldverkehr in allen Verkehrsmitteln (Stadtbus, Straßenbahn, Metro, Stadtbahn, Seilbahnen, S-Bahnen und Fähren) ersatzlos ab. Sie kostet 10 TL Pfand und kann maximal mit 150 TL aufgeladen werden und ist in Kundenzentren der Verkehrsbetriebe erhältlich.[51]
Bestimmte Personengruppen wie z. B. Rentner, Staatsbedienstete und Schüler erhalten besondere Vergünstigungen. Sie zahlen pro Fahrt 1,00 TL.[52]
Sicherheit
Alle Stationen sind mit Bediensteten eines privaten Sicherheitsdienstes bzw. Ansprechpartnern der Verkehrsbetriebe an den Ticketsperren besetzt.[53] Der Stations- und der Zugbereich werden videoüberwacht. Größere Gepäckstücke werden an den Metrostationen – ähnlich wie an türkischen Einkaufszentren – vor dem Passieren der Ticketsperre stichprobenartig durchleuchtet. Im gesamten Gleis-, Stations- und Zugbereich besteht Rauchverbot. Unangeleinte Hunde sind ebenso nicht erlaubt.[54] Brandschutzeinrichtungen befinden sich darüber hinaus an allen Stationen der Metro. Die Linien sind erdbebensicher bis zu einer Stärke 9 ausgelegt. Bei einem etwaigen Verlust von Wertsachen befindet sich an der Station Zeytinburnu der M1 und an jeder Station der M2 und M4 ein Fundbüro ('Kayıp Eşya').
Siehe auch
- Nahverkehrsbetreiber İETT
- Nahverkehrsbetreiber Istanbul Ulasim
- Metrobus Istanbul
- S-Bahn Istanbul und Marmaray-Projekt
- unterirdische Standseilbahnlinie F1
- Tünelbahn
- Straßenbahnlinie T1
- Stadtbahnlinie T4
Weblinks
- Die Metro Istanbul bei urbanrail.net
- İstanbul Ulaşım aufgerufen am 22. August 2012
- Offizieller Netzplan İstanbul Ulaşım, aufgerufen am 22. August 2012
- M5-Verlauf (Aufgerufen am 2. September 2012)
- Mitfahrt in einem M2-Zug bei Youtube (Aufgerufen am 20. September 2012)
- http://www.railjournal.com/index.php/metros/contract-awarded-for-istanbul-line-m4-extension.html?channel=525
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g http://www.urbanrail.net/as/tr/istanbul/istanbul.htm
- ↑ http://www.istanbul-ulasim.com.tr/hakk%C4%B1m%C4%B1zda/haberler/ba%C5%9Fak%C5%9Fehir-olimpiyatk%C3%B6y-kirazl%C4%B1-metrosu-%28m3%29-ve-otogar-ba%C4%9Fc%C4%B1lar-kirazl%C4%B1-%28m1b%29-uzatmas%C4%B1-14062013-cuma-g%C3%BCn%C3%BC-saat-1500%E2%80%99da-yolculu-i%C5%9Fletmeye-a%C3%A7%C4%B1lacakt%C4%B1r-%282%29.aspx
- ↑ http://www.emlakwebtv.com/haber/11854/aksaray-yenikapi-metro-baglantisi-agustos-ta-aciliyor
- ↑ http://www.istanbul-ulasim.com.tr/rayl%C4%B1-sistemler.aspx
- ↑ http://www.istanbul-ulasim.com.tr/railway-systems/m1-aksaray-%E2%80%93-ataturk-airport.aspx
- ↑ http://www.urbanrail.net/as/tr/istanbul/istanbul-map.htm
- ↑ http://www.railwaygazette.com/news/single-view/view/istanbul-opens-metro-m1b-extension.html
- ↑ Railway Gazette, 20. April 2015: Istanbul opens Line M6
- ↑ http://www.istanbulunmetrosu.com/brosur.html
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- ↑ Şişli-Kağıthane-Eyüp-Gaziosmanpaşa-Esenler-Bağcılar
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- ↑ http://www.istanbul-ulasim.com.tr/media/8297/cep_haritasi.jpg
Quellen
schriftliche Quellen:
- Her Yerde Metro, Her Yere Metro (2013). Istanbul´un Metrosu Broşür. İstanbul Büyükşehir Belediyesi.
elektronische Quellen:
- Raytürk http://www.rayturk.net/wp-content/uploads/2012/02/geneleski.jpg
- Stadtverwaltung Istanbul http://www.ibb.gov.tr/tr-TR/SubSites/raylisistemler/Pages/kadikoy-kartal120.aspx
- Verkehrsbetriebe Istanbul Ulasim (Fahrpreise August 2012) http://www.istanbul-ulasim.com.tr/yolcu-hizmetleri/seyahat-kartlar%C4%B1.aspx
- Verkehrsbetriebe Istanbul Ulasim (Fahrpreisermäßigungen) http://www.istanbul-ulasim.com.tr/yolcu-hizmetleri/seyahat-kartlar%C4%B1.aspx
- Verkehrsbetriebe Istanbul Ulasim http://www.istanbul-ulasim.com.tr/media/8297/cep_haritasi.jpg
- Urbanrail.net http://www.urbanrail.net/as/tr/istanbul/istanbul.htm