Mikojan-Gurewitsch MiG-AT
Mikojan-Gurewitsch MiG-AT | |
---|---|
Mikojan-Gurewitsch MiG-AT auf der MAKS 2007 | |
Typ | Trainingsflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Mikojan-Gurewitsch |
Erstflug | 21. März 1996 |
Produktionszeit | bisher keine Serienproduktion |
Stückzahl | 2 |
Die Mikojan-Gurewitsch MiG-AT (russisch Микоян-Гуревич МиГ-АТ) war ein Prototyp für ein neues russisches Trainingsflugzeug.
Geschichte
Ende der 1980er-Jahre begann die Ausschreibung eines modernen Fortgeschrittenentrainers für die sowjetische Luftwaffe, der die vorhandenen L-29- und L-39-Trainer ersetzen sollte. In der ersten Auswahlrunde wurden die Jak-130 und die Mikojan-Gurewitsch MiG-AT bestätigt, für beide Typen wurde der Bau von Prototypen genehmigt. Schon 1992 wurde dieses Flugzeug in enger Zusammenarbeit mit französischen Unternehmen entwickelt, um eventuellen Triebwerksproblemen aus dem Weg zu gehen und gleichzeitig mögliche Exportmärkte zu öffnen. So wird ein – in Lizenz gebautes – Turboméca-SNECMA-Triebwerk und ein Sextant-Avioniksystem in der MiG-AT verwendet. Die Flügel aus Verbundwerkstoffen werden in Südkorea gefertigt. Ziel war es, einen Trainer zu erhalten, der die gleichen Manöver wie die MiG-29 und die Su-27 beherrscht. Deswegen wurden die Belastungsgrenzen auf +8g bzw −3g ausgelegt. Es sind zwei Prototypen gebaut worden: eine Maschine mit französischer Elektronik (ATF) und eine Maschine mit russischer Elektronik (ATR). Offizieller Erstflug war der 21. März 1996. Im Jahr 2002 siegte dann aufgrund modernerer Auslegung die Jak-130 gegenüber der MiG-AT [1].
Als MiG-ATR wird die Basisversion mit russischer Technik bezeichnet. Die Basisversion für den Export würde die französischen Triebwerke und Avionik enthalten und läuft unter der Bezeichnung MiG-ATF.
Bereits 1996 wurden auch Konstruktionsarbeiten für eine einsitzige Erdkampfversion MiG-ATB aufgenommen. Obwohl keine Bestellungen vorliegen, würde der Hersteller die fertig entwickelte MiG-AT ausländischen Kunden anbieten.
Technische Daten
Kenngröße | Daten |
---|---|
Länge: | 12,01 m |
Flügelspannweite: | 10,16 m |
Höhe: | 4,62 m |
Flügelfläche: | 17,67 m² |
Leergewicht: | mind. 3300 kg |
Normales Startgewicht: | 4610 kg |
Maximales Startgewicht: | ca. 7000 kg |
Antrieb: | zwei Snecma-Turbomeca Larzac-04-R20-Triebwerke mit je 14,1 kN (MiG-ATF Exportversion) bzw. zwei Sojus-RD-1700-Triebwerke mit je 17 kN (MiG-ATR) |
Höchstgeschwindigkeit: | 850 km/h (Meereshöhe), bzw. 1000 km/h in 2500 m Höhe |
Anfangssteiggeschwindigkeit: | 67 m/s |
Dienstgipfelhöhe: | 15.500 m |
Überführungsreichweite: | 2600 km |
Besatzung: | 2 Mann (ein Flugschüler und ein Trainer) |
Bewaffnung
- Zuladung bis zu 2.000 kg an sieben Außenlastträgern
- Luft-Luft-Lenkflugkörper
- 2 × Wympel R-73E (AA-11 Archer) – infrarotgesteuerter Kurzstrecken-Luft-Luft-Lenkflugkörper
- Ungelenkte Luft-Boden-Raketen
- 4 × GosMKB Wympel B8M1-Raketen-Startbehälter für je 20 × ungelenkte S-8-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 80 mm
- Freifallende Bomben
- 2 × Basalt FAB-500M-62 (500-kg-Freifallbombe)
- 4 × Basalt FAB-250M-54 (234-kg-Freifallbombe)
- 4 × Basalt FAB-100 (100-kg-Freifallbombe)
- 4 × Basalt FAB-50 (50-kg-Freifallbombe)
- Externe Behälter
- 2 × UPK-23-250-Maschinenkanonen-Behälter für je eine doppelläufige 23-mm-Maschinenkanone Grjasew-Schipunow GSch-23L mit 250 Schuss Munition