Maria Skobzowa

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Mutter Maria mit dem Philosophen Nikolai Alexandrowitsch Berdjajew

Mutter Maria (russisch Мать Мария, geboren als Елизавета Юрьевна Пиленко/Jelisaweta Jurjewna Pilenko, in erster Ehe Кузьмина-Караваева/Kusmina-Karawajewa, in zweiter Ehe Скобцова/Skobzowa; * 8. Dezemberjul. / 20. Dezember 1891greg. in Riga; † 31. März 1945 in Ravensbrück), war eine russische Dichterin, Nonne und Gerechte unter den Völkern. Während des Zweiten Weltkriegs war sie Mitglied der französischen Widerstandsbewegung.

Leben

Jelisaweta Pilenko wuchs in Anapa am Schwarzen Meer auf und zog später nach Sankt Petersburg. Als erste Frau studierte sie dort Theologie. Angesichts der Not in Russland entwickelte sie eine Spiritualität der Wohlfahrt für die Armen: „In der Orthodoxie ist das Heil nicht losgelöst vom Heil anderer zu erlangen!“ Nach der Oktoberrevolution verließ sie Russland und landete nach diversen Zwischenstationen in Paris. 1932 wurde sie Nonne und nahm den Namen Mutter Maria an.

Während der deutschen Besetzung von Paris versuchte sie, jüdische Flüchtlinge vor der Deportation in die Konzentrationslager zu retten. Im Februar 1943 wurde sie deswegen verhaftet und zunächst ins KZ Royallieu, später ins KZ Ravensbrück gebracht. Am 31. März 1945 ging sie dort anstelle einer jüdischen Mitgefangenen in die Gaskammer.

Mutter Maria wird in Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern geehrt.[1] Am 16. Januar 2004 wurde sie durch das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel heiliggesprochen.

Der sowjetische Film „Мать Мария“ („Mutter Maria“) von 1982 mit Ljudmila Kassatkina behandelt ihr Leben.

Weblinks

Commons: Maria (Skobtsova) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mutter Maria – ihre Tätigkeit Juden während des Holocaust das Leben zu retten, auf der Yad Vashem Webseite (Englisch); www.yadvasehm.org, PDF, gesichtet 27. Juli 2010.