Nicolaus Scharffenberg

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Nicolaus Scharffenberg

Nicolaus Scharffenberg (* 4. November 1588 in Rostock; † 30. November 1651 ebenda) war ein deutscher Professor der Rechte und Bürgermeister von Rostock.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicolaus Scharffenberg war ein Sohn des Rostocker Ratsherrn Bernhard Scharffenberg (1544–1619) und dessen Frau Agneta, geb. Beselin (1563–1624). Er studierte ab 1604 Jurisprudenz an der Universität Rostock,[1] in Jena (1609/1610–1612)[2] und in Leipzig. Bildungsreisen führten ihn nach Süddeutschland und in die Schweiz, nach Frankreich, England und Holland. 1614 unterzog er sich an der Rostocker Juristischen Fakultät dem Examen, der Disputation und der Promotion zum Doktor iur.[3] Am 2. Februar 1615 heiratete er Anna Guhl (1599–1638) aus Rostock. Ab 1617 war rätlicher außerordentlicher Professor der Rechte. Dieses Amt hatte er bis 1626 inne. Während seiner Professur war er zugleich akademischer Assessor beim Hof- und Landgericht.

Scharffenberg wurde 1626 Ratsherr in Rostock, wechselte jedoch 1627 nach Nykøbing Falster als Berater der Königin Sophie von Dänemark. Nach deren Tod zurück in Rostock, erfolgte 1631 seine Wahl zum Bürgermeister. Da seine Amtszeit in den Dreißigjährigen Krieg fiel, war er zudem als Diplomat gefragt. So wurde er bereits 1631 als Gesandter zum kaiserlichen General Johann T’Serclaes von Tilly geschickt und 1632 nach Nürnberg zu König Gustav II. Adolf von Schweden. Später war er mehrfach in gleicher Mission bei König Christian IV. und 1648 bei Friedrich III. von Dänemark. Das Bürgermeisteramt hatte er bis zu seinem Tod am 30. November 1651 inne. Er wurde am 8. Dezember in der Marienkirche bestattet.

Scharffenberg war ab 1640 in zweiter Ehe verheiratet mit Angela Zollner aus Lübeck. Seine Tochter Sophie (1630–1691) heiratete 1650 Johann Quistorp den Jüngeren. Seine Schwester Ursula (1585–1614) war seit 1605 verheiratet mit Thomas Lindemann dem Älteren.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 8591.
  • Paul Falkenberg: Die Professoren der Universität Rostock von 1600 bis 1900. Manuskript um 1900. Universität Rostock, S. 240.
  • Etwas von gelehrten Rostockschen Sachen, für gute Freunde. 1. Warningk, Rostock 1737, S. 286 (rosdok).
  • Etwas von gelehrten Rostockschen Sachen, für gute Freunde. 2. Warningk, Rostock 1738, S. 357–361 (rosdok).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu Nicolaus Scharffenberg, 1604 im Rostocker Matrikelportal.
  2. Eintrag zu Nicolaus Scharffenberg, 1609 In: Georg Mentz: Die Matrikel der Universität Jena, 1, 1548 bis 1652, Weimar 1944, S. 278.
  3. Eintrag zu Nicolaus Scharffenberg, 1614 im Rostocker Matrikelportal.