Nikolaus Zrinski

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Nikolaus VII. Šubić von Zrin, kurz Nikolaus VII. Zrinski (kroatisch Nikola VII. Zrinski, ungarisch Zrínyi VII. Miklós; * 1. Mai 1620 in Čakovec, Königreich Kroatien; † 18. November 1664 in Kuršanec bei Čakovec) war Ban von Kroatien, kaiserlicher Feldherr und kroatisch-ungarischer Dichter.

Nikolaus Graf Zrinski

Leben

Herkunft und Ausbildung

Er war der Sohn von Georg Zrinski und Magdalena Széchy. Sein Urgroßvater war Nikola Šubić Zrinski.

Zrinski wurde in Graz und Wien an Jesuitenschulen ausgebildet. 1638 begann er eine Offizierslaufbahn.

Dreißigjähriger Krieg

Nikolaus Zrinski im Jahr 1646

Während des Dreißigjährigen Krieges kämpfte er 1645 in Mähren gegen die Schweden, 1646 gegen die Türken. Im gleichen Jahr wurde er zum General und 1647 zum Ban von Kroatien ernannt.

Türkenkriege

1652 bis 1653 war er in ständige Kämpfe mit dem Osmanischen Reich verwickelt.

1655 stellte Zrinski sich an die Spitze der nationalen Partei, die gegen die absolutistischen Bestrebungen Kaiser Leopolds I. auftrat. Zudem forderte er ein eigenes ungarisches Heer, da die kaiserlichen Truppen unfähig seien, die Türken aus dem Land zu vertreiben. Dies brachte ihn in Opposition zur Hofpartei. Als zudem bekannt wurde, dass er mit Frankreich verhandelt hatte, wurde seine Wahl zum Palatin vereitelt. Zur Verteidigung gegen die Osmanen baute er 1661/62 die Festung Neu-Zrin (kroatisch Novi Zrin) im äußersten Osten der Herrschaft Međimurje, die jedoch nach deren Belagerung 1664 zerstört wurde.

Nikolaus Zrinski als „Türkenkämpfer“

Während des Türkenkrieges 1663/1664 konnte er die von den Türken stark befestigte Brücke von Osijek (ungarisch: Eszék) erobern und damit den weiteren Vormarsch der Türken nach Westen vorerst verhindern, wurde aber von den kaiserlichen Truppen unter Raimondo Montecuccoli nicht ausreichend unterstützt. Bei der folgenden Offensive der Türken musste Zrinski bis an die Grenze der Steiermark zurückgehen. Er war ein erbitterter Gegner des Friedens von Eisenburg, der 1664 den Türken ihre Eroberungen zusicherte.

Tod

Im gleichen Jahr erlag er den Verletzungen, die ihm ein Eber bei der Jagd zugefügt hatte. Gerüchte, dass er auf Geheiß des Hofes ermordet worden sei, hielten sich hartnäckig.

Werke

Zrinski-Statue am Militärhistorischen Museum von Budapest

Er war ein Freund der Wissenschaften und Dichter, der Deutsch, Kroatisch, Ungarisch, Türkisch und Latein gut beherrschte.

Er schuf 1645/46 das ungarisch sprachige Epos in 15 Gesängen Obsidio Szigetiana (ungarisch: Szigeti Veszedelem, deutsch: Der Fall von Sziget), das die Heldentat seines 1566 bei der Belagerung von Szigetvár gefallenen Urgroßvaters Nikola Šubić Zrinski verherrlicht.

Von einer von ihm gesammelten bedeutenden Bibliothek (Bibliotheca Zriniana) befinden sich heute noch 529 Bände und 29 Manuskripte in der National- und Universitätsbibliothek (Nacionalna i sveučilišna knjižnica) in Zagreb.[1]

Ehen und Nachkommen

1645 heiratete er die Gräfin Eusebia Drašković von Trakošćan, aber sie starb wenige Jahre später. Am 30. April 1652 heiratete er wieder, und zwar Maria Sofia Löbl aus Wien. Sie gebar ihm vier Kinder, unter ihnen den Sohn Adam.

Weblinks

Commons: Nikolaus Zrinski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.belezna.hu/anyagok/zrinyi_studie.pdf