Nowe Miasteczko

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Nowe Miasteczko
Wappen von Nowe Miasteczko
Nowe Miasteczko (Polen)
Nowe Miasteczko (Polen)
Nowe Miasteczko
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lebus
Powiat: Nowa Sól
Fläche: 3,39 km²
Geographische Lage: 51° 41′ N, 15° 44′ OKoordinaten: 51° 41′ 0″ N, 15° 44′ 0″ O
Einwohner: 2724
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 67-124
Telefonvorwahl: (+48) 68
Kfz-Kennzeichen: FNW
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Zielona GóraBreslau
Nächster int. Flughafen: Posen-Ławica
Gmina
Gminatyp: Stadt- und Landgemeinde
Fläche: 77,18 km²
Einwohner: 5333
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 69 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 0804063
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Wiesław Szkondziak
Adresse: Rynek 2
67-124 Nowe Miasteczko
Webpräsenz: www.nowemiasteczko.pl



Nowe Miasteczko (deutsch Neustädtel) ist eine Kleinstadt am Weißfurth (Biała Woda) im Powiat Nowosolski der polnischen Woiwodschaft Lebus.

Geschichte

Neustädtel (Neustädtl) südwestlich der Stadt Posen und westlich der Stadt Glogau auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 (gelb markierte Flächen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevölkerung).
Alte Ansicht des Marktes in Neustädtel
Rathaus

Erstmals erwähnt wird der Ort in Urkunden des Glogauer Herzogs Heinrichs III. von vor 1296. Der ursprüngliche Name war vermutlich Pelachow, aber schon 1296 ist vom districtus Nowestatensis die Rede. Die Lage an einer alten Handelsstraße von Crossen nach Breslau begünstigte das Entstehen eines Marktes. Nach 1331 fiel Neustädtel gemeinsam mit einem Teil des Herzogtums Glogau an die Krone Böhmen. Bis 1386 unterstand es direkt der herzoglichen Obhut, später ging es in den Besitz der Ritter aus der Familie Wirsing über. Ab 1649 gehörte es zum Jesuitenkloster in Wartenberg. Nach der Auflösung des Jesuitenordens in Preußen im Jahre 1773 ging der Ort in direkten Staatsbesitz über. Im Juli 1804 suchte eine große Überschwemmung die Stadt heim, zwischen 1806 und 1808 marschierten über 60.000 Soldaten während der Koalitionskriege durch die Stadt und ihre Umgebung.

Die wirtschaftliche Entwicklung des 19. Jahrhunderts in Gestalt der Eisenbahn ging an der Stadt vorbei. Sowohl beim Bau der Strecke Breslau–Berlin um 1840 als auch bei dem der Linie Breslau–Stettin um 1855 forderten die Grundbesitzer zu hohe Preise für ihr Land, woraufhin die Streckenführung anders geplant wurde.

Bis 1945 gehörte Neustädtel zum niederschlesischen Landkreis Freystadt (heute Kożuchów) im Regierungsbezirk Liegnitz und hatte 1700 Einwohner.

Die Kriegshandlungen des Zweiten Weltkriegs betrafen die Stadt nicht. Bei Kriegsende wurde sie von der Roten Armee besetzt und kurze Zeit später unter polnische Verwaltung gestellt. Sie erhielt nun den – wörtlich übersetzten – Namen Nowe Miasteczko. Die deutschen Einwohner wurden vertrieben und durch Polen ersetzt.

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Maria Magdalena aus dem 14. Jahrhundert
  • Renaissance-Rathaus von 1664 bis 1665
  • Kirche der Göttlichen Vorsehung, erbaut 1784–1785 im klassizistischen Stil, bis 1945 evangelisch

Gemeinde

Die Stadt- und Landgemeinde Nowe Miasteczko umfasst eine Fläche von 77 km² und hat etwa 5500 Einwohner. Ihr gehören folgende Orte an:

  • Borów Polski (Windischborau)
  • Borów Wielki (Großenborau)
  • Gołaszyn (Lindau)
  • Miłaków (Milkau)
  • Nieciecz (Netschütz)
  • Nowe Miasteczko (Neustädtel)
  • Popęszyce (Poppschütz)
  • Rejów (Rehlau)
  • Szyba (Scheibau)
  • Żuków (Suckau)

Partnerstädte

Nowe Miasteczko unterhält mit den beiden deutschen Städten Bad Liebenwerda und Storkow (Mark) eine Partnerschaft.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Emil Kolbe: Geschichte der Stadt Neustädtel. Unter Benutzung amtlicher und privater Quellen bearbeitet. Mit einem Anhang: Ältere Nachrichten über die umliegenden Kirchdörfer. Magistrat, Neustädtel 1924.
  • E. Kolbe: Geschichte der Katholischen Stadtpfarrkirche ad Sta. Maria Magdalena zu Neustädtel und ihrer Filialen zu Lindau und Windischborau. Pröbster, Neusalz 1919.

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.