Opotiki

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Opotiki
Geographische Lage
Opotiki (Neuseeland)
Opotiki (Neuseeland)
Koordinaten 38° 1′ S, 177° 17′ OKoordinaten: 38° 1′ S, 177° 17′ O
Region-ISO NZ-BOP
Staat Neuseeland Neuseeland
Region Bay of Plenty
Distrikt Opotiki District
Einwohner 4 176 (2006)

Opotiki (in Māori Ōpōtiki geschierben) ist eine Stadt mit 4176 Einwohnern[1] im östlichen Teil der Region Bay of Plenty auf der Nordinsel von Neuseeland. Sie ist Verwaltungssitz des nach ihr benanntes Distrikts und zugleich einziges wirtschaftliches Zentrum des Opotiki District.

Geographie

Hauptstraße geschnitzter Holzpfahl, der die historische Entwicklung Opotikis darstellt

Die Stadt liegt zwischen den Mündungsgebieten des Otara River und des Waioeka River, die an diesem Teil der Bay of Plenty gemeinsam in den Pazifischen Ozean münden und die Stadt von Westen, Norden und Osten umschließen. Die nächste größere Stadt ist das etwa 50 km westlich von Opotiki gelegene Whakatane. Östlich der Stadt, die im Schwemmland der beiden Flüsse, den Opotiki Flats, errichtet wurde, liegt die touristisch noch wenig erschlossene Eastland Region, eine größtenteils bewaldete Berglandschaft mit einer sehr langen Küste, die bis nach Gisborne im Südosten hinunterreicht. Südlich der Stadt am Ende der Ebene liegen die Wälder der Urutawa Conservation Area.

Geschichte

Namensentstehung

Pākowhai war der ursprüngliche Name einer Māorisiedlung am Ort der heutigen Stadt Opotiki.[2] Der Name Ōpōtiki ist eine Verkürzung von Ō-Pōtiki-Mai-Tawhiti (Die zwei Lieblingstiere aus der Ferne). Nach der Legende soll Tarawa, der mit der großen Flotte von Hawaiki kam, zwei mitgebrachte Fische in der Quelle von Waiotahi Beach ausgesetzt und den Ort danach benannt haben. Nahe dieser Stelle, etwa vier Kilometer westlich von Opotiki, stehen heute zwei Holzskulpturen des Iwi Whakatōhea, die diesen Ort ehren und mit den Skulpturen die Geschichte des Ortes erzählen.

Te Ara Ki Te Rawhiti – Der Weg zum Sonnenaufgang – Waiotahi Beach

Besiedlung durch Māori

Etwa 1300 kamen Polynesier mit einer großen Flotte von Hawaiki.[3] Die Kanus der Stämme Mataatua, Tainui und Nukutere siedelten in dem östlichen Teil der Bay of Plenty. Aus ihnen bildete sich der Iwi Te Whakatōhea, der in den Mündungsbereichen des Otara und Waioeka River siedelte und heute noch existiert.

Besiedlung durch Europäer

Die ersten Europäer, die in die Nähe von Opotiki kamen waren Missionare aus Tauranga, die 1828 in Ohiwa an Land gingen. Nachdem sie das Blutbad einer kurz zuvor beendeten kriegerischen Auseinandersetzung zwischen zwei Māori-Stämmen gesehen hatten, reisten sie jedoch schnell wieder ab.

Der erste Pākehā, der in Opotiki landete, war elf Jahre später im Dezember 1839 der Missionar John A. Wilson der Church Missionary Society. Im Mai 1840 wurde von den sieben Häuptlingen der Region der Vertrag von Waitangi mit unterzeichnet.

Die 1862 gebildete religiöse Hauhau-Bewegung bekam auch in der Gegend um Opotiki Einfluss und unterstützte die politische Kīngitanga-Bewegung, deren Ziel ein eigenes Māori-Königreich war. Als der anglikanischen Missionar Carl Sylvius Völkner wegen seiner Berichte über die religiöse Bewegung 1865 als Spion verdächtigt und getötet wurde, sandte die Regierung eine Strafexpedition nach Opotiki und konfiszierte nach der Landung der Soldaten am 9. September 1865 das Land.[2] Es wurde in Folge an Siedler vergeben, die das umliegende Land zu Farmland machten.

Im Jahre 1876 wurde der Whakatane County Council (Bezirksrat) gebildet, der ungefähr die heutigen Distrikte von Whakatāne District und Opotiki abdeckte. Die Verwaltung des Countys war in Opotiki angesiedelt.[4] 1882 zählte Opotiki rund 800 Einwohner und bekam den Status eines Town Districts und eine eigene Verwaltung. Im Jahre 1900 wurde das County in das Whakatane County und Opotiki County aufgeteilt.

1973 legte man die Stadtverwaltung von Opotiki mit dem Opotiki County Council zusammen, welcher im Zuge der Gebietsreform von 1989 in Opotiki District Council umbenannt wurde.

Opotiki Masonic Hotel, 1919

Edwardische Epoche

Der wirtschaftliche Aufschwung der Stadt Opotiki bis in das 20. Jahrhundert hinein lässt sich heute noch an den Gebäuden der Edwardischen Epoche ablesen. Einige alte Hotels sind heute restaurierte Zeitzeugen des geschäftigen Treibens der damaligen Zeit. Das De Luxe Theatre, das Rostgard's Building, oder das Court House befinden sich unter den 26 Gebäuden, von denen insgesamt 15 beim New Zealand Historic Places Trust gelistet sind.[5]

Verkehr

Opotiki ist über den State Highway 2 von Westen kommend an Whakatane angeschlossen. Die Straße verläuft quer durch die Stadt und führt dann 150 km nach Süden und Südosten weiter über Wairata durch die Berge auf dem kürzesten Weg nach Gisborne. Der State Highway 35, der Opotiki ebenfalls mit Gisborne verbindet, führt 331 km entlang der Ostküste und verbindet die schwach besiedelte Region Eastland mit den regionalen Verwaltungs- und Versorgungszentren Opotiki und Gisborne. Der nächstgelegene Flughafen ist der 55 km westlich liegende Whakatane Airport.

Gerichtsgebäude in Opotiki, 1910

Wirtschaft

Hoffnungen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung für die Stadt liegen im geplanten Hafenausbau und in einer geplanten 3800 ha großen Muschelfarm sechs Kilometer vor der Küste und der damit verbundenen verarbeitenden Industrie. Diese Projekte sollen etwa 900 Arbeitsplätze schaffen, die 27 Millionen NZ$ Haushaltseinkommen (für den gesamten Distrikt) und damit Kaufkraft in der Stadt erzeugen würden.[6] Dem Distrikt würde dies geschätzte 34 Millionen NZ$ Einnahmen bringen.[7] Der Vertrag zum Ausbau des Hafens soll 2017 unterschrieben werden.[8][veraltet]

Eastern Seafarms Limited, eine Firmengründung unter Beteiligung des örtlichen Iwi Whakatōhea (54 %), der Firma Sealord (26 %) und NZ Sea Farms (20 %), hat mit der Anlage der ersten Muschelbänken den Start zur Muschelfarm vor der Küste im September 2010 begonnen. Auch zeigte bereits ein chinesisches Unternehmen Interesse an einer Zusammenarbeit im Aquafarming.[9][10]

Sehenswürdigkeiten

Etwa acht Kilometer südlich des Stadtzentrums von Opotiki befindet sich die 4,5 ha große Hukutaia Domain, ein Park in dem neben den geschätzten 1500 verschiedenen Baum- und Pflanzenarten ein über 2000 Jahre alter Puriri-Baum (Vitex lucens) steht. In dessen Hohlraum am Fuße des Baumes haben die Māori die Knochen ihrer Toten beerdigt. Der 1926 gegründete Park wurde von Norman Potts, der als Amateur-Botaniker durch Neuseeland reiste und heimische Pflanzen sammelte und im Park anpflanzte, begründet.[11]

Siehe auch

Literatur

  • Opotiki, East Cape & beyond via the Pacific Coast Highway, Opotiki & District 10,000 Club Inc., Opotiki, 2009.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistics New Zealand: QuickStats About Opotiki, abgerufen am 2. Februar 2010.
  2. a b Historic Opotiki. New Zealand Historic Places Trust, Wellington 2007. (Infoblatt)
  3. H.T. Whatahoro: Kupe. University of Hawai‘i, archiviert vom Original am 26. März 2010; abgerufen am 2. September 2014 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
  4. Historical Information. Whakatane District Council, Whakatane Dezember 2007.
  5. New Zealand Historic Places Trust: Opotiki, abgerufen am 4. Februar 2010.
  6. Opotiki Harbour Development. Opotiki District Council, archiviert vom Original am 14. September 2010; abgerufen am 20. Juni 2014 (Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
  7. Opotiki Harbour Development - Economic and Social Benefits. Opotiki District Council, archiviert vom Original am 6. März 2010; abgerufen am 16. Juni 2016 (Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
  8. Media Release May 2016. Opotiki District Council, abgerufen am 16. Juni 2016 (englisch).
  9. Michael Dickison: Seafood firm in China shells out for Kiwi mussels. New Zealand Herald, 16. August 2010, abgerufen am 16. Juni 2016.
  10. Ōpōtiki Harbour Development - Update. (PDF 1,3 MB) Opotiki District Council, November 2010, archiviert vom Original am 24. Juli 2011; abgerufen am 16. Juni 2016 (Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
  11. Hukutaia Domain. (HTML) Opotiki District Council, archiviert vom Original am 31. März 2014; abgerufen am 20. Januar 2016 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).