Otto Kapp von Gültstein

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Wappen des Otto Kapp von Gültstein

Otto Kapp von Gültstein, nobilitiert 1905 (* 1. August 1853 in Rottenburg am Neckar als Otto Kapp; † 19. Oktober 1920 in Gültstein) war ein württembergischer Ingenieur und Eisenbahnpionier.

Kindheit und Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Otto Kapp wurde als Sohn eines Lehrers am 1. August 1853 als ältestes von 11 Kindern geboren. Beeinflusst durch Wilhelm von Pressel, der als Ingenieur bei der Brennerbahn und den Orientbahnen mitwirkte, entwickelte sich seine Neigung zum Ingenieurwesen. 1867 beendete er die polytechnische Oberschule in Stuttgart glänzend.

Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine erste Anstellung erhielt er bei der Württembergischen Eisenbahn in Herrenberg und Dornstetten. Danach wirkte er in Norddeutschland und Holland, wo er es bis zum Regierungsbaumeister brachte.

Ab 1880 arbeitete er als einfacher Zeichner in Belgrad. Als das Planungsbüro nach zwei Jahren wegen Finanzschwierigkeiten schließen musste, ging Otto Kapp nach Konstantinopel zum deutschen Planungsbüro der Bagdadbahn.

1887 leitete er für ein Jahr die Arbeiten am Kanal von Korinth. 1888 heiratete er Olga Elisabeth von Kronhelm, mit der er 4 Kinder hatte, darunter die spätere Journalistin Nora von Beroldingen. In den folgenden 10 Jahren baute er für die anatolischen Eisenbahnen das Teilstück der Bagdadbahn von Imit nach Ankara. Als er 1914 nach 32 Jahren von seinem Chef und Freund Graf Vitali entlassen wurde (als Deutscher war er nun zum Feind geworden), zog er sich auf das von ihm errichtete Schloss Gültstein zurück.

Lebensabend und Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Gesundheit war sehr angegriffen, und ein Fuß musste amputiert werden. Am 19. Oktober 1920 starb Otto Kapp und wurde in seiner ottomanischen Grabkapelle auf dem Gültsteiner Friedhof, in unmittelbarer Nähe zu „seiner Eisenbahn“ beigesetzt.

Otto Kapp wurde 1905 von König Wilhelm II in den Adelsstand erhoben und nannte sich ab da Otto Kapp von Gültstein. 1913 wurde er zum Ehrenbürger von Herrenberg-Gültstein ernannt. Eine Verwandtschaft zu dem Geschlecht der Gültsteiner aus dem 14. Jahrhundert ist nicht vorhanden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]