Panzerbrigade 2
Panzerbrigade 2 | |
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Verbandsabzeichen | |
Aktiv | 2. Jul. 1956 bis 31. Mär. 1993 |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Heer |
letzter Sitz des Stabes | Braunschweig |
Führung | |
letzter Kommandeur | Wulf Wedde |
Ehemalige Kommandeure |
Die Panzerbrigade 2 mit Stab in Braunschweig war eine Brigade des Heeres der Bundeswehr. Sie wurde 1993 außer Dienst gestellt. Ihre Truppenteile waren vor allem im südöstlichen Niedersachsen stationiert.
Verbandsabzeichen
Das Verbandsabzeichen zeigte das weiße Sachsenross auf rotem Grund im gelb-weißen Wappenschild. Das Ross erinnerte an die Welfenherzöge und das Königreich Hannover. Das ursprünglich sächsische Stammesabzeichen nahmen die Welfenherzöge, ab 1235 Herzöge von Braunschweig und Lüneburg, als zusätzliches Wappenschild an. Durch die Verschmelzung eines Teiles des Lüneburgisch-Braunschweigschen Gebietes mit dem Fürstentum und späteren Königreich Hannover gelangte das Sachsenross 1705 in das kleine Staatswappen des Königreiches, das außerdem den großen Wappenschild gelb-weiß längsgestreift führte. Mit der Gründung Niedersachsens ist das Sachsenross auf rotem Grund seit 1952 Wappen des Bundeslandes Niedersachsen. Die rote Umrandung des Wappens – textil als rote Kordel ausgeprägt – entsprach der gebräuchlichen heraldischen Darstellungsform des Heeres: rot umrandet waren jeweils die Verbandsabzeichen der „zweiten“ Brigaden der Divisionen. Die übergeordnete Division sowie die anderen beiden Brigaden der Division führten traditionell ein bis auf die Umrandung identisches Verbandsabzeichen.
Geschichte
Heeresstruktur I und II
Die Brigade wurde 1956 in der Scharnhorst-Kaserne in Hannover-Bothfeld als Kampfgruppe A 1 als Teil der 1. Grenadierdivision aufgestellt. Anfangs waren die Grenadierbataillone 1 und 21 unterstellt, ab 1958 auch die Grenadierbataillone 11 und 61 sowie das Panzerbataillon 1. Erste Wehrpflichtige wurden 1. April 1957 einberufen. In der Heeresstruktur II wurde die Kampfgruppe 1959 in Panzergrenadierbrigade 2 umbenannt. 1959 wurde der Stab in die Braunschweiger Hindenburg- / Heinrich der Löwe-Kaserne verlegt. Die Brigade bestand zu dieser Zeit aus:
- dem Panzergrenadierbataillon 21 (bisher Grenadierbataillon 21)
- dem Panzergrenadierbataillon 22 (bisher Grenadierbataillon 11 der Kampfgruppe B 1)
- dem Panzergrenadierbataillon 23 (bisher Grenadierbataillon 61 der Kampfgruppe B 1)
- dem Panzergrenadierbataillon 312 (bisher Grenadierbataillon 12)
- dem Panzerartilleriebataillon 25 (früher I./Feldartillerieregiment 1)
- dem Versorgungsbataillon 26 (Neuaufstellung)
- der Panzerpionierkompanie 20
- der Panzeraufklärungskompanie 20
- der Panzerjägerkompanie 20
- der Flugabwehrbatterie 20.
1960 wechselte das in Dedelstorf neu aufgestellte Panzerbataillon 24 zur Brigade. 1962 wurde die Panzeraufklärungskompanie 20 aufgelöst und als Panzerspähzug der Stabskompanie eingegliedert. Die Fla-Batterie 20 verließ 1966 die Brigade. Das Feldartilleriebataillon 25 wurde bald zum Panzerartilleriebataillon und die Panzerjägerkompanie 20 wurde aufgelöst.
Heeresstruktur III und IV
In der Heeresstruktur III wurde die Brigade umgegliedert. Das Panzergrenadierbataillon 22 in Wolfenbüttel wurde 1972 aufgelöst und teilweise in das neu aufgestellte Beobachtungsbataillon 13 eingegliedert. Es wurde dem Artillerieregiment 1 in Hannover. 1972 wurde das Versorgungsbataillon 26 aufgelöst. 1973 verlor das Panzergrenadierbataillon 21 seine Funktion als Lehrbataillon der Heeresoffiziersschule I in Hannover und wurde nach Verlegung nach Wesendorf der Panzergrenadierbrigade 2 unterstellt. Die Brigade erprobte ab 1976 bis 1977 in einem Truppenversuch das Modell 2 a der neuen Heeresstruktur 4. Dazu gab die Brigade das Panzergrenadierbataillon 21 an die Panzerbrigade 33 ab und stellte das Panzergrenadierbataillon 22 sowie das Panzerbataillon 23 neu auf. 1981 unterstanden
- die Stabskompanie
- das Panzerbataillon 21 (1981 aus Teilen des aufgelösten Panzergrenadierbataillons 22 aufgestellt)
- das Panzergrenadierbataillon 22 (1981 aufgelöst)
- das Panzergrenadierbataillon 23 (ab 1981 Panzergrenadierbataillon 22)
- das Panzerbataillon 23
- das Panzerbataillon 24
- das Panzerartilleriebataillon 25
- die Panzerjägerkompanie 20
- die Nachschubkompanie 20
- die Instandsetzungskompanie 20
- die Panzerpionierkompanie 20.
1981 wurde die Brigade zur Panzerbrigade 2.
Heeresstruktur V bis Auflösung
In der Heeresstruktur V unterstanden das Panzerbataillon 24, das Panzerbataillon 23, und zwei Panzergrenadierbataillon. 1992 wurde das Panzergrenadierbataillon 22 dem Panzergrenadierbataillon 12 unterstellt. 1992 wurden das Panzerartilleriebataillon 25, die Panzerpionierkompanie 20 und das Panzerbataillon 21 aufgelöst. Die Panzerbrigade 2 wurde im März 1993 aufgelöst.
Kommandeure
Die Kommandeure der Panzergrenadierbrigade 2 bzw. der Panzerbrigade 2 waren (Dienstgrad bei Kommandoübernahme):
Nr. | Name | Beginn der Berufung | Ende der Berufung |
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20 | Oberst Wulf Wedde | 01.04.1991 | 31.03.1993 |
19 | Oberst Peter Rückbrodt | 01.04.1985 | 31.03.1991 |
18 | Oberst Ruprecht Haasler | 19.03.1982 | 31.03.1985 |
17 | Oberst Klaus Goldschmidt | 19.12.1979 | 19.03.1982 |
16 | Oberst Carl-Helmuth Lichel | 01.04.1978 | 18.12.1979 |
15 | Brigadegeneral Carlheinrich von Erdmannsdorff | 01.04.1974 | 31.03.1978 |
14 | Oberst Christian Schünemann | 24.01.1972 | 31.03.1974 |
13 | Brigadegeneral Lothar Domröse | 03.10.1969 | 23.01.1972 |
12 | Oberst Klaus Görnandt | 05.11.1965 | 02.10.1969 |
11 | Brigadegeneral Kurt Kauffmann | 23.09.1963 | 04.11.1965 |
10 | OTL Horst Zobel | 23.08.1963 | 22.09.1963 |
9 | Brigadegeneral Gerhard Wessel | 22.10.1962 | 22.08.1963 |
8 | Brigadegeneral Oskar-Alfred Berger | 05.01.196 | 21.10.1962 |
7 | OTL Heinrich Heuer | 18.11.1960 | 04.01.1961 |
6 | Oberst Rudolf Buhse | 17.07.1959 | 17.11.1960 |
5 | OTL Heinrich Heuer | 01.06.1959 | 16.07.1959 |
4 | Brigadegeneral Ulrich de Maizière | 06.01.1958 | 31.05.1959 |
3 | Oberst Helmut Funck | 01.11.1957 | 05.01.1958 |
2 | Oberst Christian Schaeder | 01.09.1956 | 31.10.1957 |
1 | Oberst Hans-Reinhold Kahle | 01.07.1956 | 31.08.1956 |
Sonstiges
Die Brigade war 1972 Mittelpunkt der NDR Dokumentation Unternehmen Manöver. Das Fernsehteam begleitete die (damals noch Panzergrenadierbrigade 2) während des Manövers Spitzer Dolch auf dem Truppenübungsplatz Baumholder.[1] Das Kamerateam bekam während der Panzerübung sogar eigene M113 Mannschaftstransportpanzer mit dem NDR-Logo zugeteilt und konnte somit die Fahrzeuge unmittelbar filmen.
Literatur
- Drei Jahrhunderte Garnison Braunschweig – Chronik der Panzergrenadierbrigade 2, Braunschweig 1979
Weblinks
Einzelnachweise
Koordinaten: 52° 14′ 47″ N, 10° 34′ 5″ O