Perry Rhodan – SOS aus dem Weltall

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Film
Titel Perry Rhodan – SOS aus dem Weltall
Originaltitel …4 …3 …2 …1 …morte
Produktionsland Italien
Deutschland
Spanien
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1967
Länge 79 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Primo Zeglio
Drehbuch K. H. Vogelmann
K. H. Scheer, Sergio Donati. Primo Zeglio
Produktion Ernst von Theumer
Musik Antón García Abril, Marcello Giombini (Titelsong "Seli")
Kamera Riccardo Pallottini
Manuel Merino (ungenannt)
Schnitt Renato Cinquini
Besetzung

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Perry Rhodan – SOS aus dem Weltall ist ein italienisch-deutsch-spanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahre 1967. Er ist der einzige Kinospielfilm, in dessen Mittelpunkt der Heftroman-Held Perry Rhodan steht. Die deutsche Fassung ist gegenüber der internationalen (Mission Stardust) um ca. 15 Minuten gekürzt.

Handlung

Perry Rhodan, Major der „U.S. Space Force“, wird mit drei Kollegen – seinem Kumpel Captain Burley (internationale Version: Mike Bull, in der Romanversion Reginald Bull genannt "Bully"), Captain Flipper und dem Bordarzt Dr. Paulsen (internationale Version: Dr. Manoli, in der Romanversion Dr.Eric Manoli) – auf geheime Weltraummission zum Mond geschickt. Als die Chefs von Interkosmos Details besprechen, werden sie dabei vom Gangsterboss Arkin abgehört. So erfährt dieser, wozu die Mission dient. Ein zuvor auf den Mond entsandte Sonde hatte unter dem ‘Nubischen Meer‘ ein Metall geortet, das ein weitaus größeres Atomgewicht als Uran hat und damit wertvoller ist „als alles Silber, Gold und Platin zusammen“. Die Mondmission endet unerwartet. Das Viererteam stößt auf ein Raumschiff, das hier unlängst wegen Maschinenschadens notlanden musste. Sie werden vom Wissenschaftler Crest und der blonden, ebenso schönen wie überheblichen Raumschiffkommandantin Thora empfangen. Sie und ihre Kampfroboter, die mit ihren Blicken Menschen wie Gegenstände im Nu auflösen können, stammen vom Planeten Arcon, 114 Lichtjahre entfernt. Die Arconier sind nicht imstande, ihr Raumschiff für den Heimflug zu reparieren, und so bietet Perry Rhodan seine Hilfe an. Dr. Paulsen stellt fest, dass Crest sehr krank ist: er hat Leukämie. Um ihm zu helfen, müssten alle zurück auf die Erde fliegen, um den Spezialisten Dr. Haggard aufzusuchen. Man nimmt das kleine Arconier-Raumschiff, das sich im havarierten Mutterschiff befindet, und kehrt auf den Blauen Planeten zurück.

Bei der Landung in Afrika wird die bunte Truppe von einheimischen Soldaten unfreundlich empfangen. Das Raumschiff wird beschossen, doch Thoras Abwehrwaffen halten sämtlichen Feuerstößen leicht stand. Auf der Suche nach Dr. Haggard geraten Rhodan und Burley in Arkins Hinterhalt. Doch mit Hilfe einer von Thora mitgegebenen Waffe und ihren schwingenden Fäusten können Perry und sein Kumpel die Schurken niederringen. Schließlich erreichen die beiden Haggard, der sich bereiterklärt, mit seinen beiden medizinischen Mitarbeiterinnen, Dr. Sheridan und der Krankenschwester Silva, zu Crest zu fahren und ihn zu behandeln. Der Wagen wird von schießwütigen Militärs und Arkins Gangstern verfolgt. Dabei gerät Perry Rhodan in die Hand der Gangster. Während Haggard Crest behandelt, stellt sich heraus, dass Dr. Sheridan und Silva wie auch Haggard selber zu Arkins Leuten gehören. Gemeinsam mit dem Verräter Captain Flipper versuchen sie, die Behandlung zu torpedieren. Man setzt Gas ein, so dass das Behandlungsteam ohnmächtig wird. Was bislang niemand weiß: der echte Haggard existiert, sieht genauso aus wie der falsche und wird von Arkin auf seiner festungsartigen Insel festgehalten. Bei dem Gasangriff hat sich Flipper, ein Büttel Arkins, Thora geschnappt und sie verschleppt. Doch Thora kann zuvor noch ihre Kampfroboter aktivieren, die Arkins Leute erledigen sollen. Es kommt zu einer wilden Schießerei. Während Flipper mit Thora als Geisel flieht, lösen die aus den Augen der Roboter entweichenden Strahlen den falschen Haggard sowie Dr. Sheridan und Silva in Luft auf.

Auf Arkins Insel angekommen, versucht dessen Bande Thora zu zwingen, ihnen die Funktion des Raumschiffs zu erklären. Derweil nehmen die Militärs das kleine Raumschiff unter Granatbeschuss. Doch es ist durch einen Schutzschirm vor den Attacken sicher. Perry hat sich indessen mit einem beherzten Sprung aus einem fliegenden Hubschrauber aus der Gefangenschaft Arkins befreit und rennt durch die Wüste zum Raumschiff zurück. Dort sagt ihm der wieder genesene Crest, wie man die entführte Thora orten könne. Perry und Burley ziehen sich die arconianischen Schutzanzüge an, stürmen Arkins Insel und befreien Thora. Bei der Flucht vor den eintreffenden Astronauten kommt Flipper ums Leben, als er von einer Sicherheitstür zerquetscht wird. Arkin gelingt die Flucht. Thora kehrt mit ihren beiden Rettern zu Crest aufs Raumschiff zurück und zerstört mit einem Knopfdruck die gesamte Insel. Auch Gangsterboss Arkin stirbt. Gemeinsam mit dem echten Dr. Haggard fliegen alle zurück zum Mond. Dort kommt es endlich, wie Crest stets gehofft hat, zur Vereinigung beider Rassen, der Arconier und der Menschen, als sich Thora und Perry Rhodan in den Armen liegen.

Produktionsnotizen

Der im Herbst 1966 in Rom, Spanien und auf der spanischen Insel Lanzarote gedrehte Film ist ein klassisches europäisches Trashprodukt der 60er Jahre – poppiges Design, primitive Spezialeffekte und schnoddrige (deutsche) Dialoge inklusive. Kombiniert wurden Elemente des Science-Fiction-Genres und des schießwütigen Gangster- und Agentenfilms. Wie für viele europäischen Filme jener Zeit üblich, wurde auch in diesem Film die Rolle des Titelhelden mit einem nordamerikanischen Filmschauspieler der zweiten Garnitur (Lang Jeffries) besetzt. Von italienischer Seite war am Drehbuch Federico d´Urutia beteiligt.

Der Film basiert lose auf den ersten drei Perry-Rhodan-Romanen Unternehmen Stardust, Die dritte Macht und Die gläserne Kuppel von 1961. Er erlebte seine Erstaufführung in Italien am 4. August 1967. Die deutsche Premiere fand am 20. Oktober 1967 statt. Clark Darlton verfasste parallel ein gleichnamiges Taschenbuch, das 1967 im Moewig-Verlag erschien und 2014 im Pabel-Moewig-Verlag eine Neuauflage erfuhr.

Für die 25-jährige Schwedin Essy Persson bedeutete dieser Film den Beginn einer kurzen internationalen Filmkarriere. Unmittelbar nach Ende der Dreharbeiten wurde sie nach Deutschland geholt und spielte zum Jahresbeginn 1967 die weibliche Hauptrolle in dem Exploitationfilm Das Rasthaus der grausamen Puppen.

Die Rhodan-Leser zeigten sich vom Film sehr enttäuscht, zu sehr hatten die Produzenten die Originalgeschichte verändert. So gab es in der Vorlage weder eine Dr. Sheridan (im Film verkörpert von Ann Smyrner) noch den Gangsterboss Homer Arkin (gespielt von Pinkas Braun). Überhaupt wurde das gesamte Gangsterumfeld für den Film komplett erfunden. Auch die Liebesszene zwischen Perry und Thora war ein Zugeständnis an den Zeitgeist des Jahres 1967. Die Wüste Gobi wurde im Film zu einer afrikanischen Savanne, somit auch die Asiatische Föderation zur Afrikanischen Föderation.

Weitere technische Daten

Kritik

„Technisch aufwendiger, aber formal zweitklassiger Science-Fiction-Film.“

Klaus Brüne: Lexikon des Internationalen Films[3]

„Die Comic-Adaption von Perry Rhodan ist durchaus achtbar - das kann man von der bisher einzigen Verfilmung ‘SOS aus dem Weltall’ (1967) nicht sagen. Fans hassen den Film mit Inbrunst.“

Tom Hillenbrand: Spiegel Online[4]

„Mit dem großen Erfolg der Romanhefte konnte sich der auf Band 1 (»Unternehmen Stardust«) basierende Film von Primo Zeglio allerdings kaum messen: Er wich zu sehr von der Originalvorlage ab, brachte – vermutlich aus Kostengründen – Gangster statt des Militärs der Großmächte ins Spiel, und schaffte es nicht einmal, den Titelhelden gebührend herauszustellen: Die Fans beklagten sich dann auch spontan, dies sei kein »Perry Rhodan«, sondern ein »Bully«-Film gewesen. (Bully ist Rhodans lustig-doofer Sidekick.) Die Besetzung war zudem ebenso katastrophal wie die einfallslosen Bauten, für die Rhodan-Autor K.H. Scheer auch noch als "technischer Berater" engagiert wurde. Was auszog, um den Riesenerfolg der Romanhefte filmisch zu wiederholen, endete als jämmerlicher Flop und verschwand trotz bombastischer Public Relations-Arbeit der Rhodan-Heftverleger schnell von der Bildfläche.“

Ronald M. Hahn / Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction Film[5]

Vorlage:Zitat-es

“Based on first of internationally popular Perry Rhodan series of novels, but worthless nonetheless.”

„Basierend auf dem ersten der international beliebten Perry Rhodan-Romane, aber nichtsdestotrotz wertlos.“

Leonard Maltin: Movie & Video Guide[6]

Trivia

  • Laut Vorspann von Mission Stardust diente als Vorlage für das Drehbuch ein Roman von K. H. Vogelman. K. H. Scheer wird als Drehbuchautor nicht erwähnt, so dass davon auszugehen ist, dass "K. H. Vogelman" nur ein Pseudonym für Scheer war.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rhodans Freund, der in der deutschen Fassung stets Captain „Burley“ genannt wird, heißt in den internationalen Besetzungslisten Captain „Mike Bull“
  2. Der Raumschiffarzt, der in der deutschen Fassung stets Dr. „Paulsen“ genannt wird, heißt in den internationalen Besetzungslisten Dr. „Manoli“
  3. Klaus Brüne (Red.): Lexikon des Internationalen Films Band 6, S. 2927. Reinbek bei Hamburg 1987.
  4. „Opa From Outer Space. 50 Jahre ‘Perry Rhodan‘“ in spiegel.de
  5. Ronald M. Hahn/Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction Films. 720 Filme von 1902 bis heute, München (Heyne) 1983, S. 391.
  6. Leonard Maltin: Movie & Video Guide, 1996 edition, S. 865

Nachweis für die erfolgte Änderung: Perry Rhodan Bd. 1 Unternehmen Stardust