Petersmark

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Petersmark
Gemeinde Goldbeck
Koordinaten: 52° 44′ N, 11° 49′ OKoordinaten: 52° 44′ 2″ N, 11° 48′ 51″ O
Höhe: 39 m ü. NHN
Fläche: 4,29 km²[1]
Einwohner: 63 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Postleitzahl: 39596
Vorwahl: 039388
Petersmark (Sachsen-Anhalt)
Petersmark (Sachsen-Anhalt)

Lage von Petersmark in Sachsen-Anhalt

Evangelische Dorfkirche Petersmark
Evangelische Dorfkirche Petersmark

Petersmark ist ein Ortsteil der Gemeinde Goldbeck im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Petersmark, ein Straßendorf mit Kirche,[1] liegt 4 Kilometer nordwestlich von Goldbeck und 7 Kilometer südöstlich von Osterburg (Altmark) in der Altmark.[4]

Nachbarorte sind Erxleben und Düsedau im Nordwesten, Möllendorf im Osten, Goldbeck im Südosten, Klein Schwechten und Häsewig im Süden, sowie Ziegenhagen im Westen.[4]

Ortsteilgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Ortsteil Petersmark gehört neben dem Dorf Petersmark der Wohnplatz Tympen.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter bis Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Petersmark wurde im Jahre 1344 erstmals erwähnt als in deme dorpe tv peterstlmarke, als der Knappe Hans von Vinzelberg bekundete, welche Einnahmen er in einigen Dörfern dem Ritter Ebelen von Buzst abgekauft hatte.[5] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird als Petersmark Wüstung aufgeführt.[6] Weitere Nennungen sind 1540 Petersmark und 1687 Petersmarck.[1]

Am 1. April 1938 wurde der Wohnplatz Tympen von Erxleben zu Petersmark umgegliedert, wie aus einer Gemeindebezirksveränderung einer Parzelle hervorgeht.[7]

Herkunft des Ortsnamens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Petersmark ist deutschen Ursprungs und geht zurück auf den Eigennamen petro und auf Mark für Grenze oder Gebiet.[8]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1807 gehörte das Dorf zum Stendalschen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Danach lag es bis 1813 im Kanton Schinne auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Osterburg, dem späteren Landkreis Osterburg.[1]

Die Gemeinde Petersmark wurde am 20. Juli 1950 in die Gemeinde Goldbeck eingemeindet.[9]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1734 73
1772 73
1790 62
1798 66
1801 75
1818 66
Jahr Einwohner
1840 065
1864 117
1871 100
1885 130
1892 [00]123[10]
1895 122
Jahr Einwohner
1900 [00]118[10]
1905 109
1910 [00]133[10]
1925 156
1939 140
1946 280
Jahr Einwohner
2014 [00]67[11]
2015 [00]67[11]
2017 [00]65[12]
2018 [00]66[12]
2020 [00]61[13]
2021 [0]63[2]
Jahr Einwohner
2022 [0]63[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946:[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelische Kirchengemeinde Petersmark gehörte früher zur Pfarrei Klein Schwechten.[14] Seit 2007 gehört sie zum Kirchspiel Klein Schwechten. Sie wird heute betreut vom Pfarrbereich Klein Schwechten[15] des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Petersmark stammen aus dem Jahre 1815. Ältere Einträge finden sich ab 1650 bei Klein Schwechten.[16] Die zwischen 1650 und 1938 in Kirchenbüchern aufgeführten Personen sind in einem Ortsfamilienbuch zusammengestellt.[17]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die heutige evangelische Dorfkirche St. Petrus in Petersmark ist ein unverputzter Backsteinbau im neoromanischen Stil, der am 18. Dezember 1887 eingeweiht wurde. Die Kirche ist eine Nebenkirche der Kirche in Klein Schwechten.[8]
  • Der Ortsfriedhof befindet sich auf dem Kirchhof.
  • In Petersmark steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges aus aufgetürmten Feldsteinen und Findlingen.[18]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1656–1658, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 188 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 380, 107. Petersmark (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Petersmark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1656–1658, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB 1047269554, S. 19–20.
  3. a b Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 113 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  4. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 497 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000995~SZ%3D00535~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 375 (uni-potsdam.de (Memento vom 29. Juni 2019 im Internet Archive)).
  7. Parzelle Nr. 322, Kartenblatt 1 in: Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1938, ZDB-ID 3766-7, S. 47, Nr. 204.
  8. a b Ernst Haetge: Der Kreis Osterburg (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 4). Hopfer, Burg bei Magdeburg 1938, DNB 361451652, S. 250–251.
  9. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 277 (PDF).
  10. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 188 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  11. a b Doreen Schulze: Erstmals Zuwachs in Arneburg-Goldbeck. In: Volksstimme Stendal. 15. Januar 2016.
  12. a b Karina Hoppe: Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck verlor 2018 insgesamt 93 Einwohner. In: Volksstimme Stendal. 14. Februar 2019.
  13. Karina Hoppe: In die Einwohnerstatistik geschaut. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 22. Januar 2022, DNB 1002381223, S. 21.
  14. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 111 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  15. Pfarrbereich Klein Schwechten. Abgerufen am 25. Juli 2021.
  16. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 16 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  17. Willi Krähe: Dorf-Sippenbuch Petersmark, Kreis Osterburg, Sachsen-Anhalt. Hrsg.: Verein für bäuerliche Sippenkunde und bäuerliches Wappenwesen e. V. (= Die Ahnen des deutschen Volkes). Goslar 1939.
  18. Petersmark, Gemeinde Goldbeck, Landkreis Stendal. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2020, abgerufen am 2. Oktober 2022.