Pfarrkirche Maria Neustift

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Pfarr- und Wallfahrtskirche hll. Maria und Oswald
Nordostansicht der Kirche
Innenansicht in Richtung Altarraum

Die römisch-katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Neustift mit dem Doppel-Patrozinium Maria, Heil der Kranken und hl. Oswald steht im Ortszentrum der Gemeinde Maria Neustift im Bezirk Steyr-Land in Oberösterreich. Seit dem 1. Jänner 2023 gehört Maria Neustift als eine von 9 Pfarrteilgemeinden zur Pfarre Ennstal der Diözese Linz. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die unter der Pfarrnummer 4217 geführte Pfarrteilgemeinde betreut 1755 Katholiken[2] (nach anderen Quellen 1803 Katholiken[3]), die sich im Wesentlichen auf das Gemeindegebiet der politischen Gemeinde Maria Neustift verteilen. Zur Pfarrteilgemeinde gehören auch Teile der politischen Gemeinde Ertl im Bundesland Niederösterreich sowie kleine Teile der politischen Gemeinde Großraming in Oberösterreich. Im Nordwesten zählen einige Bewohner der politischen Gemeinde Neustift zur Nachbarpfarre St. Ulrich bei Steyr. Bis zum 31. Dezember 2022 bildete die Pfarre Maria Neustift zusammen mit den benachbarten Pfarren Großraming, Gaflenz, Kleinreifling und Weyer den Seelsorgeverband Weyer im Dekanat Weyer. Nachbarpfarren in der Diözese St. Pölten sind die Pfarren Ertl und Waidhofen an der Ybbs.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1124 erbauten Mönche aus dem Benediktinerstift Garsten eine kleine Kapelle aus Holz. Um das Jahr 1200 wurde eine eigene Pfarre gegründet. 1490 wurde ein Kirchenbau aus Stein errichtet. Die Weihe dieses neuen Gotteshauses erfolgte 1493. Die Kirche war ursprünglich dem Hl. Oswald geweiht, Maria-Neustift war der Name der Gnadenstatue.[5] Dadurch entstand auch das Patrozinium Maria, Heil der Kranken und auch der Name Maria Schnee.[6] Der barocke Gnadenaltar wurde im Jahr 1690 im Auftrag des Abts Anselm von Garsten errichtet. Nach einem Sturm entschloss man sich 1886 zum Neubau der Kirche. Nach Plänen von Raimund Jeblinger wurde das Längsschiff und der Chor neu gebaut. Die Neueinweihung erfolgte 1898.

Im Jahr 1903 wurde die Lourdesgrotte gebaut. 1931 wurde der Turm neu gebaut. 1944 wurden die Kirchenglocken, als „Metallspende des deutschen Volkes“ eingeschmolzen – mit Hilfe von Spenden aus der Bevölkerung konnten 1951 neue Glocken installiert werden. In den Jahren 1971 bis 1974 wurde die Pfarrkirche außen komplett renoviert. 1982 bis 1983 erfolgte die Innenrenovierung. 1989 wurde eine neue Orgel installiert und 2001 die Lautsprecheranlage auf den neuesten Stand gebracht. Zwischen 2008 und 2014 wurde die Kirche außen renoviert.[7]

Kirchenbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche ist ein neugotischer Bau. Vom spätgotischen Bau sind nur noch der zweijochige Chor mit 3/8-Schluss von 1493 erhalten, der als östliche Seitenkapelle in den Neubau integriert wurde. Weiters stammen Teile des Turmes mit neuem Spitzhelm laut Steinmetzzeichen aus dem Jahr 1524.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochaltar

Der Gnadenaltar wurde urkundlich in den Jahren 1688 bis 1690 errichtet und in den Jahren 1785 und 1908 verändert. Die Bildwerke malte Hans Spindler unter Mitarbeit seiner Gesellen Georg Ländterl und Urban Remele sowie des Tischlers Jakob Pokorny. Die fast lebensgroße Statue „Maria mit dem Kinde“, ein bedeutendes und fein empfundenes Werk von 1450, ist von einem Kranz von Wolken, Engeln und Strahlen umgeben. Das spätgotische Taufbecken weist gute Deckenmalereien aus dem dritten Viertel des 16. Jahrhunderts auf.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erwin Hainisch; Kurt Woisetschläger; u. a.: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Oberösterreich, Maria Neustift. 5. Auflage. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1971, S. 192.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Maria Neustift Pfarrkirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Oberösterreich – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (Memento vom 3. Juni 2016 im Internet Archive; PDF) Bundesdenkmalamt, Stand: 28. Juni 2013 (PDF).
  2. Pfarren-Finder (Memento des Originals vom 29. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dioezese-linz.at Pfarre 4217, abgefragt am 29. März 2014
  3. Infoseiten der Pfarre Maria Neustift. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. März 2014; abgerufen am 29. März 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pfarre-maria-neustift.dioezese-linz.at
  4. Pfarre Neustift im Kulturatlas des Landes Oberösterreich@1@2Vorlage:Toter Link/doris.ooe.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Benedikt Pillwein (Hrsg.): Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail nach Distrikts-Kommissariaten. 1. Auflage. Zweiter Theil: Der Traunkreis. Joh. Christ. Quandt, Linz 1828, Distrikts-Kommissariat Gschwendt: Neustift, Neystyfft, S. 315 f. (Google eBook). 2. Auflage 1843 (Google Book)
  6. Laut Wappenbeschreibung.
  7. Geschichte der Pfarre

Koordinaten: 47° 56′ 14,9″ N, 14° 36′ 25,5″ O