Philipp von Haugk

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Philipp von Haugk

Philipp von Haugk (* 1850 in Leipzig; † 1915 bei Taschkent) war ein sächsischer Generalleutnant und Oberstallmeister.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Philipp entstammte dem Adelsgeschlecht von Haugk. Er war der dritte Sohn des Regierungsreferendars August Feodor von Haugk und dessen Ehefrau Therese Weithaas.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Philipp verbrachte seine Kindheit im Elternhause in Leipzig und besuchte vom 22. April 1862 bis zum 29. September 1864 die Salzmannschule in Schnepfenthal.[1] Nachfolgend wechselte er auf die Fürstenschule St. Afra in Meißen. Wegen seiner Passion für die Offizierslaufbahn wechselte er alsbald in den Kadettenkorps der sächsischen Armee ein, wo unter anderem Karl Ludwig d’Elsa, Alexander Salvator von Pereira und Moritz Schneider zu seinen Kameraden zählten.[2][3] Er wurde 1869 zum Portepeefähnrich ernannt und besuchte die Kriegsschule in Erfurt. 10 Tage nach Beginn des Deutsch-Französischen Krieges, am 29. Juli 1870, wurde er zum Leutnant im 1. Reiter-Regiment befördert.[4] Während des Krieges wurde er mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet.[4] Nach Beförderung zum Premierleutnant am 25. April 1874 diente er als Assistent des Direktors der Militär-Reitanstalt, Hans Florian von Nostitz-Drzewiecki.[5] Er diente nachfolgend im 1. Königlich Sächsischen Husaren-Regiment „König Albert“ Nr. 18.[6] Bis dahin wurde er auch mit dem Roten Adlerorden III. Klasse ausgezeichnet.[7] Er wurde am 26. Juni 1880 zum Rittmeister ernannt.[7] Seine Beförderung zum Major erfolgte am 7. September 1889. Er diente dabei als Flügeladjutant des sächsischen Königs in Dresden.[2] Nachdem er am 18. Oktober 1893 zum Oberstleutnant avancierte wurde er 1894 Kommandeur des Ulanen-Regiment „Kaiser Franz Josef von Österreich, König von Ungarn“ (1. Königlich Sächsisches) Nr. 17.[8] Er diente bis 1898 als Regimentskommandeur und wurde während dieser Zeit am 11. Dezember 1896 zum Oberst befördert.[9] Zuletzt diente er als Nachfolger von Karl Poten als Kommandeur der 2. Kavallerie-Brigade Nr. 24 und wurde schließlich am 17. April 1900 mit dem Rang eines Generalmajors aus der Armee entlassen.[10] Er wurde im Ruhestand zum Generalleutnant zur Disposition befördert und war Besitzer zahlreicher Auszeichnungen.[11] Auch war er Oberstallmeister des sächsischen Königs und vertrat ihn unter anderem bei der 11. Leipziger Kristallpalast-Ausstellung.[12] Er begleitete den sächsischen König auch bei einer Reitbesichtigung eines sächsischen Reiter-Regiments in Chemnitz.[13]

Während des Ersten Weltkrieges und nachdem das Gebiet des Kongresspolen an der Ostfront durch deutsche Truppen erobert wurde, begleitete er als "Hof-Zeremonienmeister" den sächsischen König auf dem Wege nach Warschau, da dieser vorhatte sich zum König von Polen krönen zu lassen. Er führte dabei drei Kraftwagen die mit "Liebesgaben" vom Deutschen Roten Kreuz für sächsische Truppen angedacht waren. Während er dabei durch ein Dorf fuhr, kam der Karavan unter Beschuss durch russische Truppen, wobei nur zwei von den drei Kraftwagen entkommen konnten. Generalleutnant von Haugk und drei Begleiter gerieten dabei in Gefangenschaft und wurde nach Taschkent transportiert.[14] Er starb sechs Monate später in der Kriegsgefangenschaft.[15]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er heiratete Charlotte von Tietzen-Hennig (* 1853), Tochter des preußischen Generalleutnants Siegfried von Tietzen und Hennig und dessen Ehefrau Minna von Hausen, und bekam mit ihr mindestens zwei Kinder, nämlich Fritz und den bekannten Reiter Siegfried von Haugk.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johannes Ludolf Müller, Friedrich Ausfeld: Die Erziehungsanstalt Schnepfenthal 1784–1934. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-94275-4 (google.com [abgerufen am 23. März 2023]).
  2. a b SLUB Dresden: Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee. Abgerufen am 23. März 2023 (deutsch).
  3. Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr ... 1869 (google.com [abgerufen am 29. März 2023]).
  4. a b SLUB Dresden: Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee. Abgerufen am 23. März 2023 (deutsch).
  5. Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen: 1875. Heinrich, 1875 (google.com [abgerufen am 23. März 2023]).
  6. SLUB Dresden: Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee. Abgerufen am 23. März 2023 (deutsch).
  7. a b SLUB Dresden: Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee. Abgerufen am 23. März 2023 (deutsch).
  8. SLUB Dresden: Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee. Abgerufen am 23. März 2023 (deutsch).
  9. SLUB Dresden: Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee. Abgerufen am 23. März 2023 (deutsch).
  10. Werkansicht. Abgerufen am 23. März 2023 (deutsch).
  11. SLUB Dresden: Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee. Abgerufen am 23. März 2023 (deutsch).
  12. Automobil-Rundschau [Neue Folge]. 1908 (google.com [abgerufen am 23. März 2023]).
  13. Chemnitz (Germany): Verwaltungsbericht der Stadt Chemnitz. 1906 (google.com [abgerufen am 23. März 2023]).
  14. 'Münchner neueste Nachrichten : Wirtschaftsblatt, alpine und Sport-Zeitung, Theater- und Kunst-Chronik. 1915 = Jg. 68, 5 ## Morgen-Blatt, 12.05.1915' - Digitalisat | MDZ. Abgerufen am 23. März 2023.
  15. 'Der böse Deutsche : eine Auseinandersetzung mit General Gurkos Kriegswerk: "Russland 1914 - 1917"' - Digitalisat | MDZ. Abgerufen am 23. März 2023.