Zwangsumsiedlung von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944–1946

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Westverschiebung Polens nach dem Zweiten Weltkrieg

Der Artikel skizziert die Umsiedlungen von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1944–1946.

Geschichte

Die Umsiedlungen weiter Bevölkerungsteile aus den alten östlichen Gebieten Polens waren überwiegend, wenn auch nicht nur Folge des Zweiten Weltkrieges und der von der Sowjetunion gewünschten Westverschiebung Polens. Weiter waren sie auch Konsequenz eines alten ethnischen Konfliktes, der bis in das 19. Jahrhundert zurückreichte. Es war sowohl das Ziel Großbritanniens als auch der polnischen Kommunisten, ein Ende der Minderheitenproblematik durch einen zwangsweise herbeigeführten Bevölkerungsaustausch herbeizuführen. Der Idee eines homogenen polnischen Staates fühlten sich die polnischen Kommunisten auch in der Nachkriegsära und in der Integrationspolitik gegenüber den sog. Repatrianten verpflichtet. Die Integrationspolitik in Polen wurde daher weniger als ein Beitrag zur allgemeinen Gesellschafts- oder Sozialpolitik verstanden, sondern erstreckte sich in ihrer Zielsetzung und in ihren dahingehend angepassten Maßnahmen vielmehr auf eine nationenbildende Staatspolitik.

Mit dieser Politik wurde die für das östliche Mitteleuropa bislang so typische Mischung der Nationalitäten und Konfessionen beseitigt und zielte darauf ab, Polen und die auf dem Territorium des historischen Polenreiches entstandenen Staatswesen der Litauer, Weißrussen und Ukrainer zu homogenen Nationalstaaten umzubilden. Erst durch die gewaltsame Volkstumstrennung wurde die Einführung der gesamten Sprachgebiete der Litauer, Weißrussen und Ukrainer in die Sowjetunion gesichert, und erst damit erhielt die lang umstrittene Curzon-Linie den Charakter einer wirklichen Volkstumsgrenze.

Zugleich schuf die Verlegung der polnischen Nationalitätengrenze an die Oder und Neiße, wie sie durch die Flucht, Umsiedlung und Vertreibung der Ostdeutschen faktisch vorgenommen wurde, einen national geschlossenen polnischen Staat. Vom Staatsgebiet der Vorkriegszeit verlor Polen im Osten 180.000 km² und erhielt dafür die ostdeutschen Provinzen und die Freie Stadt Danzig, insgesamt 103.000 km². Den neuen Grenzen sollte die Bevölkerung bzw. ihre Nationalität angepasst werden. Dies bedeutete im Westen eine Aussiedlung der deutschen, und eine Umsiedlung der polnischen Bevölkerung aus dem Osten. Die Einnahme Ostdeutschlands und Danzigs durch die polnische Staatsgewalt begann bereits am 30. März 1945 mit der Schaffung der Woiwodschaft Danzig, der die Schaffung der Verwaltungsbezirke Masuren, Pommern und Schlesien folgte. Diese von offizieller Seite als Wiedergewonnenen Gebiete genannten Landesteile unterstanden seit dem 13. November 1945 einem eigenen Ministerium, dem der stellvertretende Ministerpräsident Władysław Gomułka vorstand. Ziel dieser Behörde und damit für lange Zeit zunächst vorrangiges Ziel der polnischen Politik gegenüber den Umsiedlern war, die neuen polnischen Staatsteile polnisch zu besiedeln.

Anzahl der übersiedelten Personen (1944–1947)[1]

Lp. Herkunft der übersiedelten Personen Schätzung der Anzahl zur Übersiedlung qualifizierten Personen Schätzung der Anzahl von nach Polen übersiedelten Personen Prozentualer Anteil der übersiedelten Personen:
min. max. min. max. min. max.
1 2 3 4 5 6 7 8
1 Ukrainische SSR 854.809 854.809 772.564 772.564 90,4 % 90,4 %
2 Weißrussische SSR 520.355 535.284 226.315[2] 273.502[3] 42,3 % 51,1 %
3 Litauische SSR 379.498 383.135 171.158 197.156 45,1 % 51,5 %
4 Sonstige Migrationen (Flucht vor der Front 1944, Mobilisierung in die Berling-Armee 1944–1945) --- --- 300.000 300.000 --- ---
4 Flucht vor den ethnischen Säuberungen der ukrainischen Nationalisten 1942–1944 --- --- 300.000 300.000 --- ---
Insgesamt 1.754.662 1.773.228 1.770.037 1.843.222

Rezeption in Polen

Bezogen auf die polnische Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg kam dem Begriff eine besondere Bedeutung zu.

Zunächst stand für die Gruppe der aus den östlichen Gebieten Polens umgesiedelten Personen nicht der Begriff Repatrianten, sondern der generellere Begriff „Evakuierte“. Sowohl polnische als auch sowjetische Behörden benutzten 1944 für die Umsiedlung der ostpolnischen Bevölkerung den Terminus Evakuierung und die Repräsentanten der polnischen Regierung in den Aussiedlungsgebieten nannten sich selbst Evakuierungsbevollmächtigte. In diesen Zusammenhang passt es auch, dass die Verträge der PKWN (Polski Komitet Wyzwolenia Narodowego) mit den Ukrainischen, Litauischen und Weißrussischen Sowjetrepubliken, mit denen im September 1944 der gegenseitige Austausch von ethnischen Bevölkerungsteilen beschlossen wurde, Evakuierungsverträge hießen. Jedoch noch im gleichen Jahr wurden diese polnischen Umsiedler aus den ehemaligen Ostgebieten Polens in Amtssprache „Repatrianten“ benannt und die Umsiedlungen hießen in der Folge offiziell Repatriierungen. Zudem gab es ein Staatliches Repatriierungsamt, das sich mit der Umsiedlung der Polen zu beschäftigen hatte. Auf den irreführenden Charakter der Begriffe wurde in der Literatur an unterschiedlichen Stellen aufmerksam gemacht.[4] So schreibt etwa Fuhrmann:

„In die UdSSR wurden aus Polen 520 000 Litauer, Weißrussen und Ukrainer, aus den ehemals polnischen Gebieten der UdSSR 2,1 Millionen Polen zumeist in die „wiedergewonnen Gebiete“ „transferiert“. Dieser „Transfer“, zu deutsch „Überführung“, war in der Regel für die Betroffenen eine Vertreibung. Sie trugen offiziell die merkwürdige Bezeichnung „Repatrianten“, was man nur etwas umständlich übersetzen kann mit „die in die Heimat Zurückgekommenen“.“

Doch in die Heimat zurückgekommen waren diese Polen aus den abgetretenen Ostgebieten tatsächlich nicht. Meyer bezeichnet jene demnach als Repatrianten, die aus den an die Sowjetunion abgetretenen ostpolnischen Gebieten umgesiedelt wurden. Den evtl. besser zutreffenden Charakter der Repatriierung beschreibt Ther:

„Der Zynismus dieses Terminus übertrifft noch den aktivistischen Umsiedlerbegriff, denn die polnischen Vertriebenen wurden nicht in die angestammte Heimat zurückgeführt, sondern aus ihr entfernt. Die „Repatrianten“ kamen nicht in die Patria zurück […], sondern sie wurden in die ehemals deutschen Ostgebiete vertrieben. Die „Vertreibung in die Fremde“ markiert einen wesentlichen Unterschied in der Geschichte der polnischen gegenüber den deutschen Vertriebenen […].“

Betrachtet man die polnische Integrationspolitik, so ist es wichtig, die Repatrianten von anderen Gruppen zu unterscheiden. Die Repatrianten sind zunächst von den polnischen Reemigranten zu trennen. Bei den Reemigranten handelte es sich um solche Polen, die aus dem Westen, etwa Verschleppte bzw. Kriegsgefangenen aus Deutschland oder als Arbeiter aus Frankreich nach Polen zurückkamen. Eine dritte Gruppe bilden die sogenannten Autochthonen. Sie waren in ihrer Mehrheit zweisprachig (deutsch-polnisch), trugen überwiegend polnische Namen und galten der neuen polnischen Staatsmacht als eigentlich polnisch und nur oberflächlich germanisiert. Die Autochthonen schienen der damaligen polnischen Minderheitenpolitik in besonderer Weise geeignet, den polnischen Charakter der gewonnenen Gebiete im Westen zu festigen. Ihre 1945–1946 durch eine spezielle Kommission erfolgte Verifizierung als Polen diente der staatlichen und ethnischen Polonisierung der erworbenen Gebiete.

Integrationspolitik gegenüber den Umsiedlern

Die eigentlichen Umsiedlungen waren in erster Linie durch erhebliche logistische Schwierigkeiten und Mängel gekennzeichnet. Der Transport von 787.000 Menschen im Rahmen der in den polnisch-sowjetischen Evakuierungsverträgen geregelten Umsiedlungen erforderte erhebliche Transportkapazitäten. Erschwerend zu der großen Zahl an zu Befördernden kam der Umstand, dass die Verträge vorsahen, den Polen die Mitnahme des Hausrats, der Möbel und des gesamten Viehs zu gestatten. Für eine Umsiedlung dieses Ausmaßes konnte die polnische Verwaltung jedoch nicht ausreichende Kapazitäten an Eisenbahnwaggons zur Verfügung stellen. Die Folge war, dass die Umsiedler oft Wochen und Monate an den Verladestationen warteten, um anschließend sogar in offenen Waggons abtransportiert zu werden. Nach Bekanntwerden dieser Umstände weigerten sich viele Umsiedler, den Weg nach dem von der polnischen Führung so verheißenen Westen auch wirklich anzutreten; und dies, obwohl sie weiterhin von den Terroraktionen der ukrainischen Nationalisten betroffen waren. Der polnische Staat reagierte mit Hilfe der Roten Armee mit Druck sowohl gegen die Ukrainer als auch gegen die umsiedlungsunwilligen Polen: Um die Partisanenaktionen der Ukrainischen Aufstandsarmee (UPA) zu bekämpfen, wurde der Sicherheitsapparat ausgebaut und die polnische Volksarmee unter massiver Hilfe durch die Rote Armee verstärkt. Diese Kräfte wurden auch zu Einschüchterungen der Bevölkerung und zur Steuerung der Umsiedlungen benutzt. Im Einzelnen konnte dieser staatliche Druck gegenüber den Umsiedlern so aussehen, dass die Behörden ab Herbst 1945 zahlreiche Personen ins Landesinnere regelrecht deportierten, Wohnungen samt Hausrat und Möbeln beschlagnahmten, Lebensmittelkarten sperren ließen oder schlichtweg physische Gewalt anwendeten, um Aussiedlungsunwillige zur Ausreiseregistrierung zu zwingen.

Haltung des polnischen Staates gegenüber den Umsiedlern

Es bleibt angesichts einer derartigen Form der Umsiedlung, bei deren Durchführung sich die Umsiedler mehr als Objekte einer Deportation denn als Subjekte einer Umsiedlung betrachteten, zu fragen, wie die generelle Haltung des polnischen Staates gegenüber seinen sog. Repatrianten war. Der Behandlung der Umgesiedelten entsprach anfänglich auch die Bewertung der polnischen Behörden. Die Umsiedler wurden als schlechtes oder gar destruktives Siedlungselement gesehen, das nicht in der Lage sei, den Aufgaben Polens in den neuen Westgebieten mit Pioniergeist und Organisationstalent gerecht zu werden. Dahinter verbarg sich die Furcht der polnischen Kommunisten, dass es sich bei den aus Ostpolen Umgesiedelten um Feinde des Realsozialismus und der Sowjetunion handeln könnte. Die Umsiedler ihrerseits waren aufgrund ihrer regionalen Herkunft, der spezifisch ländlichen Sozialisation und aufgrund ihrer Erfahrungen während der sowjetischen Besetzung Ostpolens in der Tat keine Freunde von Sozialismus, Kommunismus und Kollektivierung und traten der auf Kollektivierung ausgerichteten polnischen Eigentums- und Agrarpolitik mit Ablehnung gegenüber. Bei der misstrauischen Bewertung der Umsiedler durch die polnischen Behörden dürfte die Erinnerung an deren soziale Herkunft – grundbesitzender Adel und Bürgertum, bzw. katholisch-konservative Landbevölkerung – ein wohl nicht ungewichtige Rolle gespielt haben. Der bewusste Bruch mit allen Traditionen der Zweiten Polnischen Republik war jedoch ein erstes Ziel der kommunistischen Gesellschaftspolitik, insbesondere auch der Siedlungspolitik des Ministeriums für die wiedergewonnenen Gebiete. Die negative Bewertung der Umsiedler durch die offiziellen Stellen wandelte sich erst in dem Moment in offenkundiges Lob, als sich diejenigen, auf welche die polnische Politik bei der Polonisierung der neuen Westgebiete große Hoffnungen gesetzt hatte, die Umsiedler aus Zentralpolen nämlich, als Enttäuschung herausstellten: Eine größere Anzahl von Zentralpolen kehrte den ehemaligen deutschen Provinzen den Rücken und siedelte in die alte Heimat um. Nunmehr wurden die verbliebenen Umsiedler aus dem ehemaligen Ostpolen als ein dauerhaftes Siedlungselement anerkannt.

Ziel der kommunistischen Gesellschaftspolitik war der Bruch mit der Zweiten Republik und die Schaffung eines ethnisch homogenen Staates. Oberstes Ziel der Politik gegenüber den Umsiedlern in den neuen Westgebieten war daher eine schnelle Integration und Assimilierung in die neu zu schaffende kommunistisch-polnische Gesellschaft. Jedoch betrachtete die polnische Regierung die Integration der Umsiedler nicht als Selbstzweck, bzw. primäre Aufgabe des Staates; vielmehr erschien ihr dies Aufgabe der Umsiedler selbst zu sein. Man erblickte darin die Verpflichtung der ehemaligen Ostpolen, die neuen Westgebiete durch ihre bloße Anwesenheit für das neue polnische Staatswesen zu sichern und in kultureller Hinsicht zu polonisieren. Am Anfang der Integration stand die Einbürgerung der Umsiedler. Wie dies in den unterschiedlichen konkreten Fällen vonstatten lief, verdeutlicht Ther:

„Im Falle der polnischen Vertriebenen war die Anerkennung als polnische Staatsbürger relativ simpel und durch die Evakuierungs- bzw. Repatriierungsverträge vorgegeben. Durch die Evakuierung tauschten sowjetische Bürger polnischer oder jüdischer Abkunft, die zum 1. September 1939 polnische Staatsbürger gewesen waren und denen die Sowjetunion nach der Annexion der polnischen Ostgebiete die sowjetische Staatsbürgerschaft aufgezwungen hatten, automatisch die sowjetische gegen die polnische Staatsbürgerschaft. In Litauen durften sich auch ethnische Polen zur Evakuierung melden, die vor dem Zeiten Weltkrieg litauische Staatsbürger gewesen waren.“

Im Vordergrund der polnischen Politik stand nicht so sehr die für andere Ostblockstaaten übliche egalitäre Gesellschaftspolitik; vielmehr stand im Vordergrund des polnischen Kommunismus der spezifisch polnische Nationalismus, wie er sich aufgrund der historischen Erfahrungen mit den Nachbarn im Allgemeinen und aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Nachbarn im Verlauf des Zweiten Weltkrieges im Besonderen herausgebildet hatte. Das Wort „Nation“ trat vor anderen gesellschaftspolitischen oder klassenhaften Begriffen in den Vordergrund des Wortschatzes polnischer Kommunisten. Dieser polnische Nationalismus kommunistischer Couleur fand seinen besonderen Ausdruck in der Doktrin der Wiedergewonnenen Gebiete, in der man nicht von der Polonisierung der ehemaligen deutschen Ostprovinzen sprach, sondern von deren Repolonisierung und damit unterstellte, dass sich das ganze Gebiet jemals in polnischer Hand befunden habe. Die kommunistische Propaganda vermittelte so den Repatrianten den Eindruck, sie besiedelten nach jahrhundertelanger Fremdherrschaft erstmals wieder urpolnisches Land. Egalisierende Zielvorstellungen kannte die Gesellschaftspolitik Polens gegenüber den Repatrianten anders als beispielsweise die Vertriebenenpolitik in der SBZ/DDR gegenüber den deutschen Vertriebenen nicht. Die Besiedlung der Wiedergewonnenen Gebiete (Ziemie Odzyskane) wurde als nationale Aufgabe bezeichnet, als Pionierdienst an der polnischen Nation.

Maßnahmen der polnischen Integrationspolitik

Oberster Grundsatz aller Maßnahmen der polnischen Politik war, dass die Repatrianten nicht anders behandelt wurden als andere Umsiedler und Reemigranten mit der Folge, dass relative materielle Nachteile, die den ehemaligen Bewohnern der polnischen Ostgebiete durch die Umsiedlung in die neuen Westgebieten entstanden waren, nicht ausgeglichen wurden. Generell wurde eine weitreichende Maßnahmenpalette in der Integrationspolitik angewandt. Sie fasste sowohl indirekte und direkte Umverteilungspolitik als auch die Neuverteilung von Ressourcen um.

Die sozialcaritative Ausrichtung der Integrationspolitik gegenüber den Umsiedlern ermöglichte diesen einen bescheidenen Lebensstandard, der allerdings nicht mit dem höheren Lebensstandard der übrigen Bevölkerung des neuen polnischen Staates zu vergleichen war. Dies kann als unmittelbare Folge des Verzichts auf eine sozialpolitische Angleichungszielrichtung in der polnischen Integrationspolitik betrachtet werden. Ein redistributiver Charakter in der Integrationspolitik Polens kam viel weniger zum Vorschein als in der Vertriebenenpolitik der DDR. Dabei profitierte die Volksrepublik zwar zunächst davon, dass umfangreiche Vermögenswerte aufgrund der Enteignung der deutschen Bevölkerung für eine Neuverteilung zur Verfügung standen, doch wurden diese Verteilungsspielräume einer redistributiven Politik in Polen 1946 drastisch geringer, weil die Staatsregierung den eingetretenen Status quo bei der Verteilung des Eigentums in den neuen Westgebieten bestätigte.

Generell kann jedoch davon gesprochen werden, dass es Umsiedler im Jahre 1948 gab, die aufgrund der Maßnahmen polnischer Politik besser lebten, als dies 1945 in ihrer alten Heimat Ostpolen oder zum Zeitpunkt ihrer unmittelbaren Ankunft in den Westgebieten der Fall gewesen ist. Mit dem Einsetzen des Stalinismus im Jahre 1948 auch in Polen und den damit einhergehenden sozialen und ökonomischen Veränderungen gingen jedoch viele erreichte wirtschaftliche Fortschritte der Repatrianten wieder verloren. Insgesamt verließ im Zuge des gesamten Politikwechsels in Polen auch die Integrationspolitik zunehmend ihre konstruktive Grundlage und wurde repressiv.

Einzelnachweise

  1. Przesiedlenie ludności polskiej z Kresów Wschodnich do Polski 1944-1947. Wybór dokumentów, Warszawa: Neriton, 2000
  2. Grzegorz Hryciuk: Wysiedlenia, wypędzenia i ucieczki 1939-1959. Atlas ziem Polski.
  3. Zofia Kurzowa: Język polski Wileńszczyzny i kresów północno-wschodnich.
  4. Repatriacje i migracje ludności pogranicza w XX wieku. In: Wspólne dziedzictwo ziem północno-wschodnich dawnej Rzeczypospolitej. Nr. III. Białystok 2004, ISBN 83-920642-0-8, S. 111 (gov.pl [PDF]).

Literatur

  • Manfred M. Alexander: Kleine Geschichte Polens. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010522-6.
  • Hans-Jürgen Bömelburg: Die polnisch-ukrainischen Beziehungen 1922–1939. Ein Literatur- und Forschungsbericht. In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas/Neue Folge Jg. 39 (1991), S. 81–102.
  • Andrzej Chojnowski: Koncepcje polityki narodowościowej rządów polskich w latach 1921–1939. ZNIOW, Breslau 1979, ISBN 83-04-00017-2.
  • Winston Churchill: His complete speeches 1897–1963. Chelsea House, London 1974.
    • 7. 1943–1949. 1974.
  • Norman Davies: God’s Playground. A history of Poland. OUP, London 2005.
  • E. Dmitrow: Flucht, Vertreibung, Zwangsaussiedlung. In: Ewa Kobylińska u. a. (Hrsg.): Deutsche und Polen. 100 Schlüsselbegriffe. Piper, München 1992, ISBN 3-492-11538-1, S. 420–427.
  • Piotr Eberhardt: Przemiany narodowościowe na Ukrainie XX wieku. Polnische Akademie der Wissenschaften, Warschau 1994, ISBN 83-903109-0-2.
  • Rainer W. Fuhrmann: Polen-Handbuch. Geschichte, Politik, Wirtschaft. Fackelträger-Verlag, Hannover 1990, ISBN 3-7716-2105-4.
  • Ryszard Gansiniec: Na straży miasta, Karta 13. Warschau 1994.
  • Andreas R. Hofmann: Nachkriegszeit in Schlesien. Gesellschafts- und Bevölkerungspolitik in den polnischen Siedlungsgebieten 1945–1948. (Beiträge zur Geschichte Osteuropas; Bd. 30). Böhlau, Köln 2000, ISBN 3-412-07499-3.
  • Krystyna Kersten: Polska – państwo narodowe. Dylematy i rzeczywistość. In: Narody. Jak powstawały i jak wybijały się na niepodleglość. Warschau 1989, S. 442–497.
  • Enno Meyer: Grundzüge der Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990, ISBN 3-534-04371-5.
  • Hans Roos: Geschichte der Polnischen Nation. 1918–1985. Von der Staatsgründung im 1. Weltkrieg bis zur Gegenwart. Kohlhammer, Stuttgart 1986, ISBN 3-17-007587-X.
  • Michał Sobkow: Do innego kraju, Karta 14. Warschau 1994.
  • Tomasz Szarota: Osadnictwo miejskie na Dolnym Sląsku w latach 1945–1948. ZNIOW, Breslau 1969.
  • Philipp Ther: Deutsche und polnische Vertriebene. Gesellschaft und Vertriebenenpolitik in der SBZ/DDR und in Polen 1945–1956 (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft; Bd. 127). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, ISBN 3-525-35790-7.
  • Ryszard Torzecki: Polacy i Ukraińcy. Sprawa ukraińska w czasie II wojny światowej na terenie II Rzeczypospolitej. PWN, Warschau 1993, ISBN 83-01-11126-7.
  • Jan Tyszkiewicz: Propaganda Ziem Odzyskanych w prasie Polskiej Partii Robotniczej w latach 1945–1948. In: Przegląd Zachodni, Bd. 4 (1995), S. 115–132.