Retro City Rampage

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Retro City Rampage
Entwickler Vblank Entertainment
Publisher Vblank Entertainment
Leitende Entwickler Brian Provinciano
Veröffentlichung 2012
Plattform Windows, PS3, PSVita, X360, Wii, 3DS, Switch, Mac OS, PS4, Linux, DOS, PlayStation Portable, iOS, Android
Genre Action-Adventure
Spielmodus Einzelspieler
Medium Download, Speicherkarte, Diskette
Sprache Englisch
Altersfreigabe
USK
USK ab 16 freigegeben
USK ab 16 freigegeben
PEGI
PEGI ab 12 Jahren empfohlen
PEGI ab 12 Jahren empfohlen

Retro City Rampage ist ein Action-Adventure von Vblank Entertainment. Das Spiel ist eine Parodie auf Retrospiele, insbesondere Grand Theft Auto, sowie die Popkultur der 1980er und 1990er. Es erschien ursprünglich 2012 für PlayStation 3, PlayStation Vita und Windows. 2014 kam es in einer erweiterten Fassung als Retro City Rampage DX für den Nintendo 3DS auf den Markt. Diese Fassung wurde später als Update für die vorherigen Veröffentlichungen angeboten und auf weitere Plattformen portiert, einschließlich einer speziellen Fassung für MS-DOS mit dem Titel Retro City Rampage 486.

Handlung und Spielprinzip[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Spiel setzt sich im Kampagnen-Modus aus rund 50 Missionen und 30 spielerischen Herausforderungen zusammen, die sich um eine parodistische Gangsterstory mit Science-Fiction-Elementen dreht. Es lehnt sich thematisch wie spielerisch erkennbar an die frühen Titel der Spielereihe Grand Theft Auto an und erinnert optisch insbesondere an die ersten beiden Veröffentlichungen dieser Reihe. Der Spieler steuert seine Spielfigur, einen Dieb und Schläger, aus einer Überblicksperspektive durch eine frei begehbare, in 2D-Pixelgrafik gestalte Stadt. Er kann umherfahrende Fahrzeuge kapern sowie diverse Waffen einsammeln und für seine kriminellen Jobs nutzen. Erzeugt er bei seinen Aktionen zu große Aufmerksamkeit, wird er von der Polizei verfolgt, vor der er wahlweise flüchten oder sie mit Waffengewalt bekämpfen kann.

Neben der Kampagne existiert ein Free-Roaming-Modus, in der der Spieler losgelöst von einer Handlung die Stadt frei erkunden und Chaos verursachen kann.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Konzept des Spiels entstand als ein sogenanntes „Demake“ – die reduzierte Umsetzung eines Spiels für eine ältere, deutlich schwächere Hardware – von Grand Theft Auto 3 für das NES. Entwickler Brian Provinciano erschuf dafür ab 2002 eine vollständig eigene Entwicklungsumgebung mit Hard- und Software der längst eingestellten 8-Bit-Konsole. Zunächst werkelte er an dem Grand Theftendo betitelten Projekt in seiner Freizeit neben seiner Programmierer-Arbeit in der Spielebranche. 2009 entschied er sich, dem Spiel in Vollzeit zu widmen und gründete Vblank als Ein-Mann-Unternehmen. Nachdem die technischen Limitierung des NES seinen Projektfortschritt immer deutlicher verkomplizierten, wechselte er schließlich auf den PC als Lead-Plattform.[1]

Die DX-Version besaß im Vergleich zur Erstveröffentlichung mehr Missionen, weitere Waffen und zusätzliche technische Funktionen (dreistufiger Zoom, verschiedene Grafik-Modi und Filter) und Komfortupdates für die Bedienung.[2] Nach der Portierung auf verschiedene Plattformen veröffentlichte Provinciano 2015 auch eine Fassung namens Retro City Rampage 486 für das veraltete Betriebssystem MS-DOS.[3] Dabei handelte es sich um eine persönliche Programmier-Herausforderung.[4] Diese Fassung wurde PC-Besitzern des Spiels über die Online-Vertriebsplattformen kostenlos zur Verfügung gestellt, jedoch auch in einem begrenzten Umfang auf einer traditionellen 3,5″-Diskette verkauft.[5]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertungen
PublikationWertung
3DSiOSPS3PS4SwitchPS VitaWindowsXbox 360Wii
4Players80 %[6]
GamePro73 %[14]
Metawertungen
Metacritic83 % (DX)[13]84 % (DX)[11]71 %[8]91 % (DX)[12]79 %[7]71 %[9]71 %[10]

Das Spiel erhielt teils durchmischte, aber auch anerkennende Wertungen.

„Retro City Rampage ist kein gutes Spiel. Es ist nett und unterhaltsam, aber gleichzeitig auch simpel, flach und hohl. Was es aber ist, ist eine verdammt gute Sammlung an Erinnerungen daran, was in den 80ern und 90ern irgendwie cool oder angesagt war, eine Liebeserklärung an die Ära der dicken Pixel und des Plastikpops.“

Paul Kautz: 4Players[6]

„So ist Retro City Rampage ein Spiel, das den Spieler zurück in eine andere Zeit wirft, das Parodiecharakter hat, das schöne Erinnerungen wieder aufleben lässt. Und ein Spiel, das kurzzeitig sehr kurzweilig ist, sich aber trotz der offenen Welt bald abnutzt.“

Malte Witt: Gamepro[14]

Die Ursprungsfassung verkaufte sich bis März 2013 über die verschiedenen Plattformen zusammengerechnet rund 100.000 Mal. Der meiste Umsatz wurde dabei mit den PSN-Fassungen für PlayStation 3 und Vita erzielt.[15] Ende März stiegen diese Zahlen auf 200.000 verkaufte Kopien sowie 270.000 Exemplare, die der Konsolenhersteller Sony im Rahmen seines Abonnementdienstes PlayStation Plus seinen Kunden als monatliches Gratisspiel zur Verfügung stellte.[16] Bis 2014 stiegen die Verkaufszahlen auf 400.000 Kopien, wobei die mobilen Konsolen Nintendo 3DS und PlayStation Vita einen bedeutenden Anteil bei den Verkaufszahlen einnahmen.[17]

2015 kündigte Vblank eine Weiterentwicklung des Spielprinzips im 16-Bit-Stil (vgl. SNES) unter dem Titel Shakedown: Hawaii an.[18] Das Spiel kam 2019 auf den Markt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aaron Kaluszka: Brian Provinciano on Retro City Rampage - Feature. In: Nintendo World Report. 21. Mai 2011, abgerufen am 10. Mai 2021.
  2. Sebastian Johannsen: Retro City Rampage: Die Neuerungen der DX-Version. In: 4Players. 4. November 2014, abgerufen am 10. Mai 2021.
  3. Shaun Prescott: Retro City Rampage for DOS is out now, and Windows 3.1 is next. In: PC Gamer. 30. Juli 2015, abgerufen am 10. Mai 2021 (amerikanisches Englisch).
  4. Alex Wawro: How 5 years of burning ambition brought Retro City Rampage to DOS. In: Gamasutra. Abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  5. Paul Younger: Retro City Rampage Goes Seriously Retro. In: PC Invasion. 23. Juli 2015, abgerufen am 10. Mai 2021 (amerikanisches Englisch).
  6. a b Retro City Rampage - Test, Arcade-Action. In: 4players.de. Abgerufen am 15. Mai 2021.
  7. Retro City Rampage - Metacritic. In: metacritic.com. Abgerufen am 10. März 2024 (englisch).
  8. Retro City Rampage - Metacritic. In: metacritic.com. Abgerufen am 10. März 2024 (englisch).
  9. Retro City Rampage - Metacritic. In: metacritic.com. Abgerufen am 10. März 2024 (englisch).
  10. Retro City Rampage - Metacritic. In: metacritic.com. Abgerufen am 10. März 2024 (englisch).
  11. Retro City Rampage DX - Metacritic. In: metacritic.com. Abgerufen am 10. März 2024 (englisch).
  12. Retro City Rampage DX - Metacritic. In: metacritic.com. Abgerufen am 10. März 2024 (englisch).
  13. Retro City Rampage DX - Metacritic. In: metacritic.com. Abgerufen am 10. März 2024 (englisch).
  14. a b Retro City Rampage im Test - Zurück in die 80er! In: gamepro.de. 2013, abgerufen am 15. Mai 2021.
  15. Kyle Hilliard: Retro City Rampage Developer Shares Sales Numbers. Abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
  16. Retro City Rampage: 3DS-Neuigkeiten, Absatzzahlen & PC-Patch v1.15. Abgerufen am 10. Mai 2021.
  17. Jan Wöbbeking: Retro City Rampage: Entwickler gewähren detaillierten Einblick in die Verkaufszahlen. In: 4Players. 18. Dezember 2014, abgerufen am 10. Mai 2021.
  18. Tobias Stückmann: Shakedown Hawaii: „Retro City Rampage“-Nachfolger offiziell enthüllt. In: Play3. 25. November 2015, abgerufen am 10. Mai 2021 (deutsch).