Rio Pirapó

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Rio Pirapó
Pirapó an der PR-340 zwischen Paranapoema und Itaguajé 10 km südlich seiner Mündung

Pirapó an der PR-340 zwischen Paranapoema und Itaguajé 10 km südlich seiner Mündung

Daten
Lage Bundesstaat Paraná, Brasilien
Flusssystem Rio Paraná
Abfluss über Rio Paranapanema → Rio Paraná → Rio de la Plata → Atlantik
Ursprung Quelle im Munizip Apucarana
23° 32′ 54″ S, 51° 27′ 17″ W
Quellhöhe 851 m
Mündung in den Paranapanema zwischen den Munizipien Itaguajé im Osten und Jardim Olinda im WestenKoordinaten: 22° 32′ 30″ S, 52° 1′ 40″ W
22° 32′ 30″ S, 52° 1′ 40″ W
Mündungshöhe 234 m
Höhenunterschied 617 m
Sohlgefälle 2,4 ‰
Länge 261 km (andere Quellen nennen 161 km, was aber einem geradlinigen Verlauf entspricht)
Einzugsgebiet 5097 km²
Rechte Nebenflüsse Rio dos Bandeirantes do Norte
Großstädte Apucarana und Maringá
Kleinstädte insgesamt 35 Munizipien
Einwohner im Einzugsgebiet 1,1 Mio.
Karte

Der Pirapó ist ein Fluss im Norden des brasilianischen Bundesstaats Paraná. Er entspringt in Apucarana und mündet nördlich von Maringá in den Paranapanema. Sein Wasser wird für die Trinkwasserversorgung der Großstadt Maringá genutzt.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Pirapó“ kommt aus dem Tupi-Guarani und hat die Bedeutung „Fischsprung“ oder „Springende Fische“.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Einzugsgebiet des Pirapó befindet sich auf dem Terceiro Planalto Paranaense (Dritte oder Guarapuava-Hochebene von Paraná) im Gebiet zwischen dem Rio Paranapanema und den Großstädten Londrina, Apucarana und Maringá. Die Böden bestehen vorwiegend aus der fruchtbaren Terra Roxa, die durch die Verwitterung von Basalt entstanden sind. Es herrschen niedrige, leicht gewellte Hügel vor. Das Klima geht von tropisch in subtropisch über.

Diese geomorphologischen, bodenbezogenen und klimatischen Besonderheiten trugen zusammen mit der geografischen Lage in der Nähe der großen Wirtschaftszentren Brasiliens zum Erfolg des Besiedlungsprozesses bei. Er beruhte auf einem unternehmerischen Modell der privaten Kolonisierung, das durch die Expansion des Kaffeeanbaus von São Paulo in den Norden von Paraná stimuliert wurde und diesen in eine der meistversprechenden Wirtschaftsregionen Brasiliens verwandelte. Dieser Prozess ging jedoch nicht vonstatten, ohne Spuren der Umweltzerstörung zu hinterlassen.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Quelle des Pirapó liegt im Zentrum von Apucarana in der Rua Desembargador Clotário Portugal 1768[2] unter den Koordinaten 23º32’54’’S und 51º27’17’’W.[3] Dieses Grundstück liegt 851 m über dem Meeresspiegel.[4]

Er verläuft zunächst in nordwestlicher Richtung bis nördlich Maringá, wo er seine Richtung nach Norden ändert. Er mündet nach 261 km[5] (andere Quellen nennen 161 km, was bei einem weitgehend geradlinigen Verlauf zutreffen dürfte) in den Paranapanema. Er ist dessen letzter größerer Nebenfluss. Die Mündung liegt zwischen den Munizipien Jardim Olinda und Itaguajé auf einer Meereshöhe von 260 m[4] unterhalb der Talsperre des Wasserkraftwerks Taquaruçu.

Fläche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er entwässert eine Fläche von 5097 km2. In seinem Einzugsgebiet liegen 35 Munizipien (vollständig oder zu einem Teil) mit über 1,0 Millionen Einwohnern.[5]

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seinem Verlauf wird der Pirapó von mehr als 120 Nebenflüssen gespeist. Der längste der Nebenflüsse ist der Bandeirantes do Norte, der im Munizip Sabáudia entspringt und nach einer Länge von 142 km an den Grenzen zwischen Paranacity, Lobato und Colorado auf 307 m Meereshöhe in den Pirapó mündet.[5]

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Maringá wird das Wasser des Pirapó für die Versorgung von fast allen 436.000 Einwohnern (2021) genutzt.[5]

Munizipien im Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Becken des Pirapó befindet sich in einem der am dichtesten besiedelten Gebiete des Bundesstaates Paraná. Die Liste der Munizipien im Becken gibt den Bevölkerungsstand der IBGE-Volkszählung 2010 wieder:[5]

Munizip Fläche innerhalb Pirapó-Becken Gesamtfläche (km²) Anteil an Gesamtfläche (%) Bevölkerung (IBGE 2010)
1. Ângulo 105,87 105,87 100,00 2.881
2. Apucarana 170,36 554,98 30,70 120.884
3. Arapongas 194,35 381,33 50,97 104.161
4. Astorga 435,70 435,70 100,00 24.704
5. Atalaia 137,65 137,65 100,00 3.913
6. Cambira 43,31 163,96 26,42 7.236
7. Colorado 354,75 403,52 87,91 22.347
8. Cruzeiro do Sul 117,96 259,03 45,54 4.563
9. Flórida 83,09 83,09 100,00 2.540
10. Guaraci 96,25 212,16 45,37 5.247
11. Iguaraçu 163,15 163,15 100,00 3.992
12. Inajá 0,48 194,30 0,25 2.988
13. Itaguajé 131,36 190,51 68,95 4.568
14. Jaguapitã 282,57 478,11 59,10 12.256
15. Jandaia do Sul 17,16 187,68 9,14 20.283
16. Jardim Olinda 34,51 128,41 26,87 1.409
17. Lobato 239,67 239,67 100,00 4.392
18. Mandaguaçu 220,00 293,29 75,01 19.784
19. Mandaguari 242,84 336,10 72,25 32.669
20. Marialva 122,00 474,84 25,69 31.972
21. Maringá 273,99 486,16 56,36 357.077
22. Munhoz de Mello 137,51 137,51 100,00 3.678
23. Nossa Senhora das Graças 73,54 185,42 39,66 3.834
24. Nova Esperança 82,19 402,17 20,44 26.613
25. Paranacity 210,69 348,02 60,54 10.256
26. Paranapoema 72,31 175,41 41,22 2.791
27. Pitangueiras 123,10 123,10 100,00 2.814
28. Pres. Castelo Branco 81,79 155,34 52,65 4.775
29. Rolândia 227,89 455,88 49,99 57.870
30. Sabáudia 191,07 191,07 100,00 6.095
31. Santa Fé 276,62 276,62 100,00 10.436
32. Santa Inês 28,95 137,69 21,03 1.818
33. Santo Inácio 1,50 308,29 0,48 5.269
34. Sarandi 44,14 103,62 42,60 82.842
35. Uniflor 76,68 95,03 80,69 2.465
Total 5.096,86 9.004,68 56,58 1.011.462

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pirapó River – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. João Antunes: Palavras em Tupi-Guarani por João Antunes. In: Notícias. Portal das Missões (Jesuitenreduktionen in Rio Grande do Sul), abgerufen am 7. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Area de preservação - nascente Rio Pirapó. WorldOrgs.com, abgerufen am 8. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Fernanda Daniela Gonçalves: ANÁLISE DA QUALIDADE DA ÁGUA DA NASCENTE DO RIO PIRAPÓ EM ÁREA URBANA DO MUNICÍPIO DE APUCARANA-PR E DE SEU AFLUENTE. (PDF) In: Curso de graduaçao em engenharia ambiental e sanitária. Unicesumar - Centro Universitário de Maringá, 2019, abgerufen am 7. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. a b Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 3. November 2021.
  5. a b c d e Osmar Rigon, Messias Modesto dos Passos: Estudo Fisiográfico da Bacia Hidrográfica do Rio Pirapó-PR. In: Geografia (Londrina) v. 23, n. 1. p. 35 – 56, jan/jun, 2014. 2014, abgerufen am 6. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).