Roland Bader

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Februar 2016 um 00:11 Uhr durch Zollernalb (Diskussion | Beiträge) (HC: Entferne Kategorie:Deutscher Musiker; Ergänze Kategorie:Musiker (Deutschland)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Roland Bader (* 24. August 1938 in Wangen im Allgäu) ist ein deutscher Dirigent.

Leben

Roland Bader studierte ein Semester Kirchenmusik in Rottenburg am Neckar, absolvierte die sogenannte C-Prüfung für Organisten und wechselte dann an die Musikhochschule Stuttgart, wo er Orgel(Nowakowski), Klavier (Lautner), Viola (Kessinger) und Komposition (Joh.Nep.David) studierte. Hans Hörner, 1958–65 Chefdirigent der Stuttgarter Philharmoniker, bildete ihn in Privatunterricht zum Dirigenten aus.

Nach seiner Ausbildung mit Abschlussexamen A in Kirchenmusik widmete Bader sich als Chorleiter und Organist der Kirchenmusik und den großen Oratorien sowie der sinfonischen Musik. Bader war hauptamtlicher Kirchenmusiker in Böblingen (1960–67) und Ludwigsburg (1967–70).

Er gründete 1966 das Philharmonia Vocal-Ensemble Stuttgart („SemiProfiChor“) und das Philharmonia-Kammerorchester Stuttgart (Mitglieder der großen Stuttgarter Orchester), die „Böblinger Bach-Abende“ (1960) und die „Philharmonia-Konzerte“ Ludwigsburg (1967). 1963 war die Ersteinspielung von Mendelssohns Elias für VOX New York mit den Stuttgarter Philharmonikern, dem Böblinger Liederkranz und dem Bachchor Böblingen. Es folgten Einspielungen von Ein deutsches Requiem von Brahms und Mozarts Requiem, Schumanns Missa sacra, C.M. v. Webers Jubelmesse und der Messkirchner Messe von Conradin Kreutzer.

1970 übernahm Bader zum ersten Mal eine große leitende Position als Musikchef der Städtischen Bühnen in Oberhausen. Sein Repertoire weitete sich in dieser Zeit auch auf die Oper und die Operette aus, wobei er nicht nur die traditionellen Werke bevorzugte. Weitere Stationen in seinem Berufsleben waren Essen – Dozent an der Folkwanghochschule 1971 bis 1976 – und Berlin – Domkapellmeister und Leiter des Chores der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin – von 1974 bis 1991. Er leitete den Chor der Bonner Bach-Gemeinschaft (1972–1975) und war Gründer und Leiter der Bischöflichen Kirchenmusikschule Berlin (1975–1987). Zahlreiche Rundfunkaufnahmen mit dem Chor der St.-Hedwigs-Kathedrale Berlin und Tourneen nach USA, Australien und Japan zeichnen diese Zeit aus. Mit den Berliner Philharmonikern und dem Chor der St. Hedwigs-Kathedrale dirigierte Roland Bader 17 mal in der Berliner Philharmonie chorsinfonische Werke von Verdi, Rossini, Bizet, Brahms, Elgar, Tschaikowski, Berlioz und Beethoven.

Bekannt wurde er auch durch seine Schallplatten- und CD-Aufnahmen mit Werken von Leopold Mozart, Wolfgang Amadeus Mozart (Die Schuldigkeit des ersten Gebots), Franz Xaver Wolfgang Mozart (Klavierkonzerte), Friedrich Kiel (Stern von Bethlehem), Max Bruch (Messe), Max Reger Requiem, Lateinisches Requiem op. 145a, Dies Irae, E. T. A. Hoffmann. (Oper Undine und Miserere), Otto Nicolai (Te Deum), Richard Wetz (Sinfonie Nr. 1), Grażyna Bacewicz (Sinfonie Nr. 3), Henryk Mikołaj Górecki (Sinfonie Nr. 1), Stanisław Moniuszko (Opern-Ouvertüren), Boris Ljatoschinskij (Sinfonien Nr. 4 und 5) und andere.

Bader dirigierte auch das RSO Berlin (heute DSO), das RSO Berlin in einem Gedenkkonzert am 3. Oktober 1990, Tokyo Philharmonic, Tokyo Symphony, Yomiuri Nippon Symphony Tokyo, Seoul Philharmonic, Manila Philharmonic, Sydney Symphony, Melbourne Symphony, Edmonton Symphony (Kanada), Residenzorchester Den Haag, Limburgs Sinfonieorkest Maastricht, Mozarteum Orchester Salzburg, NDR-Sinfonieorchester Hamburg, Sinfonieorchester des WDR Köln, Sinfonieorchester des SWR Baden-Baden, Sinfonieorchester des Saarländischen Rundfunks, Radiophilharmonie Hannover, Kölner Philharmoniker, Orchester der Beethovenhalle Bonn, Duisburger Sinfoniker, Stuttgarter Philharmoniker, Rundfunk-Sinfonieorchester und Staatsphilharmonie Krakau (dort war er drei Jahre Chefdirigent).

Bader arbeitete als ständiger Gastdirigent an der Staatsoper Krakau, Staatsoper Łódź und Ukrainischen Staatsoper Charkow (internationale Opern-Tourneen); als Gast auch an der Staatsoper Budapest (La Traviata).

Drei Jahre war er summer school-Dirigent an der North Carolina School of the Arts in Winston-Salem. Jugendorchesterarbeit mit dem RIAS-Jugend-Sinfonieorchester Berlin und dem Landesjugend-Sinfonieorchester Berlin. Roland Bader ist seit 1988 Gast-Professor an der Tōhō-Musikhochschule in Japan.

Er erhielt für seine Einspielung von Mozarts geistlichem Singspiel Die Schuldigkeit des ersten Gebots zusammen mit seiner Schallplattengesellschaft (damals SCHWANN) den Preis der Wiener Flötenuhr.

Roland Bader wurde von Papst Paul VI. mit dem Ritter-Orden des Heiligen Gregorius ausgezeichnet. Bader ist Rotary-Mitglied.

Weblinks