S’Arenal de Sa Canova

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S’Arenal de Sa Canova

Lage Gemeinde Artà
Geographische Lage
S’Arenal de Sa Canova (Balearen)
S’Arenal de Sa Canova (Balearen)
Länge 1,7 km
Breite 30–100dep1
Beschaffenheit Sand, teilweise Felsen
Wasser Seegrasablagerungen möglich
Umgebung naturbelassen
Tourismus
Besucherfrequenz mäßig
Parkplätze im Ort Son Serra de Marina
Überwachung im äußersten Westen (10–18 Uhr)
FKK ja
nächstes Krankenhaus Hospital de Manacor (23,6 km)
nächster Hafen Son Serra de Marina (2,1 km)
Strände und Buchten auf Mallorca

S’Arenal de Sa Canova ist ein langgezogener Sandstrand im Nordosten der spanischen Baleareninsel Mallorca. Er befindet sich am Südostrand der Badia d’Alcúdia („Bucht von Alcúdia“), dem größten Meereseinschnitt an der Nordküste der Insel.

Lage und Beschreibung

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Gelegen im nordwestlichen Teil des Gemeindegebietes von Artà ist S’Arenal de Sa Canova von Osten her über Colònia de Sant Pere vom Ortsteil S’Estanyol aus auf einem Küstenwanderweg erreichbar. Den Anfang des Strandes bildet s’Entrada („der Eingang“) am Kap Punta de sa Barraca. Der Westrand des Strandes liegt an der Mündung des Sturzbaches Torrent de na Borges, der sich vor der schon zur Gemeinde Santa Margalida gehörenden Siedlung Son Serra de Marina zum Teich S’Estany des Bisbe (‚Bischofsteich‘) erweitert. Bei starken Regenfällen durchbricht das Wasser, das sich zuvor im Teich angestaut hat, die Sandbarriere und ergießt sich ins Meer.

Lage an der Badia d’Alcúdia

S’Arenal de Sa Canova ist fast 1700 Meter lang und durchschnittlich 30 Meter breit. An der Mündung des Torrent de na Borges reicht die Sandfläche bis zu 100 Meter ins Inselinnere. Mitunter wird der Strand nordwestlich des Torrent, in der Gemeinde Santa Margalida, zu S’Arenal de Sa Canova hinzugerechnet, was eine Gesamtlänge von ungefähr 2000 Metern ergibt. Für diesen Bereich wird der Name Platja de Son Serra de Marina verwendet. Es gibt jedoch 600 Meter nordwestlich noch einen Strand innerhalb der Siedlung, die Platja de s’Home Mort östlich des Hafens,[1] der mitunter auch Platja de Son Serra de Marina („Strand von Son Serra de Marina“) genannt wird.

Seegrasablagerungen am östlichen Strandabschnitt bei s’Entrada

Benannt ist S’Arenal de Sa Canova nach der Landschaft Sa Canova d’Artà, die von der Badia d’Alcúdia südlich bis zur Hauptstraße MA-12 von Can Picafort nach Artà reicht. Da die Fläche des Strandes nicht beräumt wird, kann es, vor allem am östlichen Teil bei s’Entrada, zu Seegrasablagerungen kommen. Etwa in der Mitte wird der Strand durch die flache Felsformation (ses Roquetes) von sa Regata des Llop geteilt. Der westliche Abschnitt bei Son Serra de Marina wird häufig von Surfern (auch Wind- und Kitesurfern) besucht, da man dort problemlos neben dem Strand parken kann. Mit Ausnahme des westlichen Bereichs wird an weiten Teilen des Strandes nackt gebadet.

Peiltürme in den Dünen

Hinter dem Strand befinden sich die Naturschutzgebiete Area natural Sa Canova und Na Borges[2] vom Typ ANEI („Àrea natural d’especial interès“), Naturgebieten von besonderem Wert. Sie sind u. a. mit Sträuchern wie Westlicher Erdbeerbaum (Arbutus unedo), Zwergpalme (Chamaerops humilis), Steinlinde (Phillyrea spp.), Wilder Olivenbaum (Olea europaea var. sylvestris), Phönizischem Wacholder (auch Phönizische Zeder genannt) und Aleppo-Kiefer bestanden.[3] Die ausgedehnte Dünenzone, die Marina de Sa Canova zieht sich einige Kilometer ins Landesinnere. In der Nähe des Strandes wachsen Strandlilie, Stranddistel, Strandbinse, Strandhafer, Schminkwurz und Seewinde. Hier ragen die einzigen Bauten des Gebietes aus den Dünen, die alten Peiltürme (Torres d'Enfilació). Sie wurden in den Jahren 1941 bis 1970 bei militärischen Manövern mit Booten und U-Booten benutzt. Mit ihrem rechteckigen Grundriss und pyramidenförmigen Körpern erinnert ihre Bauweise an Obelisken.[4][5]

S’Estany des Bisbe

Der Teich S’Estany des Bisbe an der Mündung des Torrent de na Borges bei Son Serra de Marina ist ein Feuchtgebiet mit Schilfrohr (Phragmites australis ssp. australis), Strand-Binse (Juncus maritimus), Sadebaumsträuchern, Tamarinden und Tamarisken. Der kleine Brackwassersee, an dem an einigen Stellen Queller wächst, beheimatet verschiedene Vogelarten wie Eisvogel, Grau- (Ardea cinerea) und Purpurreiher (Ardea purpurea), Teichralle (Gallinula chloropus), Stockente (Anas platyrhynchos) und Blässhuhn (Fulica atra).[6] Der Wasserstand des Teiches schwankt entsprechend den Regenmengen zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Bei Starkregen fließt sein Wasser ins Meer ab.

Abseits des Strandes, etwa zwei Kilometer im Landesinneren und ungefähr 150 Meter von der Straße zwischen Artà und Colònia de Sant Pere entfernt, befinden sich die Reste der Talaiotischen Siedlung von Sa Canova, die Grundmauern zweier prähistorischer Türme einer Siedlung der Talaiot-Kultur. Sie stehen auf dem Landgut Sa Canova de Morell, Teil des Gebietes von Sa Canova d’Artà.

Gemeinde Artà

Von der Landstraße MA-12 nach Son Serra de Marina zur Küste, dort rechts bis zum Ende der Bebauung am Torrent de na Borges. Weitere Möglichkeit von der Landstraße über Colònia de Sant Pere zum Ortsteil S’Estanyol. Dann weiter zu Fuß an der Küste entlang.

Im Jahr 1974 erhielt der Unternehmer Friedrich Brante für die deutsche Unternehmensgruppe Grupo Ravenna die Genehmigung zur Errichtung einer Urlaubsstadt mit dem Namen Isla Ravenna auf dem 60 Hektar großen Landgut von Sa Canova. Sie sollte aus mehr als 30.000 Gästebetten, Luxushotels, einem Yachthafen, einem Golfklub, einem Shoppingcenter und einem Krankenhaus bestehen und 5000 ganzjährige Arbeitsplätze schaffen. Nach aufgedeckten Steuervergehen im Zusammenhang mit Brantes Hotelaktivitäten in Spanien sowie seinen Reederei-Geschäften in einer Gesamthöhe von knapp 80 Millionen Mark löste sich die Unternehmensgruppe 1976 auf und die bereits begonnenen Arbeiten an der Urlaubsstadt Isla Ravenna wurden eingestellt.[7]

In den 1980er Jahren versuchten verschiedene Unternehmen, das Projekt Brantes in stark verkleinertem Maß als Urbanització Ravena wieder aufzunehmen.[8][9] Dies wurde Anfang der 1990er Jahre durch die Kampagne „La Canova contra Ravena“ von Umweltschützern und dem balearischen Umweltverband GOB[10] in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung von Artà verhindert[11] und das Gebiet 1991 zum Naturschutzgebiet erklärt.[7]

Im Oktober 2012 wurde der Gemeinde Artà bekannt, dass belgische Investoren den Bau einer neuen Ferienanlage mit 200 Luxus-Bungalows hinter dem Strandbereich anstreben. Seit das Tourismusgesetz im Sommer 2012 auf Mallorca in Kraft getreten ist, erschien eine Urbanisierung der Zone wieder möglich. Durch die Investition von 70 Millionen Euro sollen rund 120 bis 150 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Bürgermeister von Artà, Jaume Alzamora, sprach sich gegen das Projekt in dem Schutzgebiet aus.[12][13]

  • Bartomeu Amengual Gomila: Mallorcas Küsten aus der Luft. Ausführlicher und praktischer Reiseführer mit Luftaufnahmen von Mallorcas Küsten. 6. Auflage. Editorial GeoPlaneta, Barcelona 2000, ISBN 84-08-01821-3, Son Serra de Marina – Sa Canova, S. 108 (spanisch: Aeroguía del litoral de Mallorca. Übersetzt von Gabriele Grauwinkel und Susanne Pospiech).
  • Miguel Ángel Álvarez Alperi: Umfassender Strandführer Mallorca + Cabrera. 1. Auflage. Ediciones El Cohete, Gijón 2001, ISBN 84-87933-08-4, Platja Sa Canova, S. 179.
  • Belén Menéndez Solar: Guía de Playas de Mallorca. 1. Auflage. Ediciones El Cohete, Gijón 2008, ISBN 978-84-87933-11-0, Arenal de Sa Cánova, S. 135 (spanisch).

Einzelnachweise

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  1. Miguel Ángel Álvarez Alperi: Die ganzen Strände von Mallorca. 262 Kostbarkeiten zu entdecken. 1. Auflage. Laluzenpapel, 2012, ISBN 978-84-938783-1-3, Nordküste: Bucht von Alcúdia II, S. 107 (spanisch: Todas las playas de Mallorca. Übersetzt von Meike Schirmeister).
  2. Na Borges(LIC-Lugares de Importancia Comunitaria) ES5310029. Govern de les Illes Baleares, abgerufen am 9. September 2014 (XarxaNatura de les Illes Baleares).
  3. Informationsbroschüre der Etappe 3 des Wanderweges Colònia de Sant Pere - Son Serra de Marina. (PDF) Consell de Mallorca, abgerufen am 26. August 2014.
  4. Informationsbroschüre der Etappe 3 des Wanderweges Colònia de Sant Pere - Son Serra de Marina. (PDF) Consell de Mallorca, abgerufen am 26. August 2014.
  5. Joan-Antoni Adrover i Mascaró: 600 Fragen zu Mallorca. Die Wiedehopf Reiseführer, Campos 2006, ISBN 84-611-0886-8, S. 12.
  6. Informationsbroschüre der Etappe 3 des Wanderweges Colònia de Sant Pere - Son Serra de Marina. (PDF) Consell de Mallorca, abgerufen am 26. August 2014.
  7. a b Bernd Kempen: Die deutsche Ferienstadt auf Mallorca, die im Immobilien-Fiasko endete. Mallorca Zeitung, 20. April 2021;.
  8. Michael Maier: Perle im Norden der Insel. In: Mallorca Magazin. Nr. 34/2011. Palma 25. August 2011, S. 62 (online [abgerufen am 21. August 2014]).
  9. Projecte de gestió de Sa Canova i Es Canons. (PDF) PDF-Datei. Abgerufen am 9. September 2014.
  10. Neue Ferienanlage bei Artà geplant. Eine belgische Investorengruppe will 200 Bungalows errichten. Mallorca Zeitung (www.mallorcazeitung.es), 15. Februar 2013, abgerufen am 21. August 2014.
  11. Jaume Alzina Mestre, Jaume Guiscafrè Danús: Artà, lebendiges Kulturerbe – Der Strand von La Canova (Memento vom 2. April 2010 im Internet Archive), Edicions de Turisme Cultural. Illes Balears, ISBN 84-95572-15-X.
  12. Mallorca: Ärger in Artà. www.travel-one.net, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. August 2014; abgerufen am 11. März 2013.
  13. Neue Ferienanlage bei Artà geplant. Eine belgische Investorengruppe will 200 Bungalows errichten. Mallorca Zeitung (www.mallorcazeitung.es), 15. Februar 2013, abgerufen am 11. März 2013.
Commons: Sa Canova – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien