Samostje (Kaliningrad)

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Siedlung
Samostje
Klein Datzen

Замостье
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Klein Datzen (bis 1946)
Bevölkerung 64 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 000 023
Geographische Lage
Koordinaten 54° 30′ N, 22° 2′ OKoordinaten: 54° 30′ 10″ N, 22° 2′ 10″ O
Samostje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Samostje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Samostje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Samostje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Samostje (russisch Замостье, deutsch Klein Datzen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Samostje liegt nordwestlich der Regionalstraße 27A-025 (ex R508), elf Kilometer nördlich der Rajonstadt Osjorsk (Darkehmen/Angerapp). Bis 1945 bestand Bahnanschluss über die nahe gelegene Station Spirockeln (1938–1945 Hohenfried) an der Bahnstrecke Insterburg–Lyck.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klein Datzen – in Unterscheidung zu den beiden im direkten Umkreis gelegenen Ortschaften Groß Datzen (russisch: Spornoje) und Datzkehmen (1938–1945 Lorenzfelde, russisch: Maloje Rjaschskoje), beide Orte sind nicht mehr existent – gehörte seit 1874 als Landgemeinde zum neu eingerichteten Amtsbezirk Kieselkehmen im Kreis Gumbinnen.[2] Im Jahre 1910 lebten in Klein Datzen 45 Einwohner.[3] Am 1. Juli 1935 büßte Klein Datzen seine Selbständigkeit ein und wurde in die Gemeinde Spirockeln (1938–1945 Hohenfried, heute nicht mehr existent) eingegliedert. Standesamtlich blieb die Orientierung nach Nemmersdorf (russisch: Majakowskoje) bestehen.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Klein Datzen mit der gesamten nordostpreußischen Region zur Sowjetunion. 1950 erhielt der Ort den russischen Namen „Samostje“ und wurde dem Dorfsowjet Sadowski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeordnet.[4] Von 2008 bis 2014 gehörte Samostje zur Landgemeinde Krasnojarskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1945 war Klein Datzens Bevölkerung vorwiegend evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel Nemmersdorf (russisch: Majakowskoje) eingepfarrt, das zum Kirchenkreis Gumbinnen in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Hans Puschke.

Nach dem Verbot aller kirchlichen Aktivitäten während der Sowjetzeit entstanden erst in den 1990er Jahren wieder evangelische Gemeinden in der Oblast Kaliningrad. Samostje liegt jetzt im Bereich der Kirchenregion Gussew (Gumbinnen) in der Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER), deren Geistliche die der Salzburger Kirche in Gussew sind[5].

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kieselkeim
  3. Spirockeln/Klein Datzen in der Kreisgemeinschaft Gumbinnen
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  5. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info