Sophienhof (Tangerhütte)

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Sophienhof
Koordinaten: 52° 26′ N, 11° 51′ OKoordinaten: 52° 25′ 34″ N, 11° 51′ 23″ O
Höhe: 38 m ü. NHN
Einwohner: 38 (31. Dez. 2023)[1]
Eingemeindung: 31. Mai 2010
Postleitzahl: 39517
Vorwahl: 03935
Sophienhof (Sachsen-Anhalt)
Sophienhof (Sachsen-Anhalt)

Lage von Sophienhof in Sachsen-Anhalt

Sophienhof gehört zur Ortschaft Birkholz und ist ein Ortsteil der Stadt Tangerhütte im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sophienhof, ein kleines Dorf, liegt 3½ Kilometer östlich von Tangerhütte und 1½ Kilometer nordöstlich von Birkholz. Es ist umgeben von Ackerflächen an die das Bundesforstrevier Tangerhütte anschließt.[3] Nördlich des Dorfes liegt eine Heidefläche, die sich über die frühere Schießbahn des Grusonwerkes Buckau-Magdeburg (Krupp’sche Schießbahn) von Tangerhütte nach Jerchel erstreckt. Das Gelände wurde nach 1945 bis zur Wende militärisch genutzt.[4][5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1777 wurde der Ort mit sechs Kolonisten[6] von Levin-Friedrich von Bismarck angelegt.[7] Er benannte ihn nach seiner Ehefrau Sophie Amalie.

Die erste Namensnennung ist überliefert aus dem Jahre 1790 als adliges Vorwerk Sophien Hof.[8] Weitere Erwähnungen sind 1804 Vorwerk Sophienhof,[6] 1842 auf dem Urmesstischblatt Sophien oder Neuhoff,[8] aber ebenfalls 1842 heißt das Vorwerk Sophienhof in einer Topografie.[9]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sophienhof gehörte ab seiner Entstehung als Wohnplatz zu Birkholz, das bis 1807 zum Tangermündeschen Kreis, dann bis 1813 zum Kanton Grieben gehörte. Danach kam die Gemeinde Birkholz zum Kreis Stendal, dem späteren Landkreis Stendal.[8]

Am 25. Juli 1952 kam Birkholz zum Kreis Tangerhütte. Nach dessen Auflösung ab 1. Januar 1988 zum Kreis Stendal und schließlich ab 1. Juli 1994 wieder zum Landkreis Stendal.[10] Spätestens ab dem Jahre 2006 wurde Sophienhof als Ortsteil von Birkholz geführt.[11]

In einem Gebietsänderungsvertrag zwischen der Stadt Tangermünde und allen Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Tangerhütte-Land wurde deren Eingemeindung nach Tangermünde geregelt. Dem Vertrag stimmte der Gemeinderat Birkholz am 10. Mai 2010 zu. Er wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und die Eingemeindung trat am 31. Mai 2010 in Kraft.[12] Seitdem gehört der Ortsteil Sophienhof zur Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte und zur Ortschaft Birkholz.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1790 21
1798 20
1801 16
1818 30
1840 52
1871 89
Jahr Einwohner
1885 77
1895 76
1905 75
2013 [00]31[13]
2014 [00]31[13]
2018 [00]37[14]
Jahr Einwohner
2019 [00]36[14]
2020 [00]35[15]
2021 [00]37[15]
2022 [0]39[1]
2023 [0]38[1]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1905:[8]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelischen Bewohner von Sophienhof waren eingepfarrt in die Kirchengemeinde Väthen bei Tangerhütte.[16] Die heutige Kirchengemeinde Tangerhütte wird betreut vom Pfarrbereich Tangerhütte im Kirchenkreis Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[17]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[18]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2094–2095, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 290, 13. Birkholz (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Birgit Schulze: So wenig Babys wie noch nie. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker (E-Paper). 13. Januar 2024, DNB 1002381223, S. 18.
  2. Stadt Tangerhütte: Hauptsatzung der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte. 15. Dezember 2020, §17 Ortschaftsverfassung (tangerhuette.de [PDF; 399 kB; abgerufen am 17. Januar 2021]).
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Birgit Schulze: Junge Leute sehen ihre Zukunft im Wald. In: Volksstimme Magdeburg. 23. Januar 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 30. Januar 2021]).
  5. Karte des Deutschen Reiches Blatt 291: Burg an der Ihle. Reichsamt für Landesaufnahme, 1910, abgerufen am 30. Januar 2021.
  6. a b Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 283 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00305~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Lieselott Enders: Die Altmark. Geschichte einer kurmärkischen Landschaft in der Frühneuzeit (Ende des 15. bis Anfang des 19. Jahrhunderts). In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 56. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-1504-3, S. 235–236, doi:10.35998/9783830529965.
  8. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2094–2095, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  9. J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 290, 13. Birkholz (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 342, 346.
  11. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gemeinden und Gemeindeteile in Sachsen-Anhalt. Halle (Saale) 2006.
  12. Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag zur Bildung der neuen Stadt Tangerhütte aus allen Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft „Tangerhütte-Land“. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 20. Jahrgang, Nr. 13, 30. Mai 2010, ZDB-ID 2665593-7, S. 183–194, §1, §7 (landkreis-stendal.de [PDF; 2,0 MB; abgerufen am 6. Januar 2021]).
  13. a b Birgit Schulze: Abwärtstrend wird gebremst. In: Stendaler Volksstimme. 14. Januar 2015, S. 20.
  14. a b Birgit Schulze: Mehr Zuzug und mehr Babys. In: Stendaler Volksstimme. 15. Januar 2020, S. 20.
  15. a b Birgit Schulze: Tangerhütte verliert weiter Einwohner. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 13. Januar 2022, DNB 1002381223, S. 17.
  16. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 118 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  17. Pfarrbereich Tangerhütte. Abgerufen am 30. Januar 2021.
  18. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 30. Januar 2021.