Speedcore

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Speedcore ist der Oberbegriff für die schnellsten Varianten des Hardcore Technos. In Ermangelung einer subsumierbaren Definition, die den „langsamen“ Hardcore Techno vom „schnellen“ Speedcore abgrenzt, können die Beats per minute (BPM) als Kriterium herangezogen werden. Ein BPM-Bereich von 270 bis 500 gilt als typisch.

Charakterisierung

Hauptmerkmale von Speedcore sind die extrem geschwindigkeitsbetonte, übersteuerte Perkussion, deren Klänge aus Drumcomputern stammen können oder gesampelt sind; weiterhin zählen Geräusche, eingängige Monologe, menschliche Laute und Schreie aus Horrorfilmen und nahestehenden Genres zu den häufigsten Beimischungen. Sehr künstlich anmutende Synthesizergeräusche und Melodie-Sequenzen, welche düster, eher selten fröhlich, Mitte der 1990er auch häufig acidlastig oder auch „rockig“ (mit Gitarrensamples z. B. von Cannibal Corpse) klingen können, komplettieren in der Regel das Repertoire.

Die schnell aufeinanderfolgenden Bassschläge werden vom Hörer als Rausch empfunden, der zusammen mit der veranstaltungstypischen Informationsüberflutung schneller Blitzlichter und eventuell auch in Kombination mit Rauschmitteln wie Alkohol oder anderen Partydrogen eine (bei Anhängern der Musikrichtung als positiv empfundene) stressend-befriedigende Wirkung (Eustress) auf den Körper ausübt.

Die Masse aller Tracks hat eine standardmäßige Länge von drei bis fünf Minuten. Ebenso gibt es Speedcore-Tracks mit hohen rechnerischen Taktfrequenzen (z.B. über 1500 Bpm), bei diesen Geschwindigkeiten sind die Rhythmen und die einzelnen Takte kaum bis gar nicht mehr voneinander unterscheidbar, da das menschliche Gehör Musiksequenzen von unter 50 ms die sich permanent wiederholen als kontinuierliches Geräusch wahrnimmt. „Breaks“, also das Aussetzen einzelner Drum-Sequenzen in mehr oder weniger taktgebenden Abständen, füllen dabei die Rolle des rhythmischen Elements aus, an welchem sich der Tanzende orientieren kann. Als Quelle für diese Musik, bedient man sich dabei den unzähligen Freetracks, die starken Qualitätsschwankungen unterliegen; der zweistelligen Anzahl an deutschsprachigen Plattenläden im Internet, die solche Musik im Angebot haben (wovon vielleicht 3–5 stärker genutzt werden); den Mixen bzw. Partymitschnitten, die in der Regel über sogenannte FreeHoster verteilt werden; oder man klinkt sich in eine (Internet-)Gemeinschaft ein, um über Mittel wie ICQ oder Peer-to-Peer Dateien auszutauschen. Immer noch großer Beliebtheit erfreuen sich auch digitalisierte Kassettenaufnahmen.

Wortherkunft

Es ist nicht mehr eindeutig nachzuvollziehen, wann und wo der Begriff das erste Mal aufgetaucht ist, von den meisten Szene-Anhängern wird jedoch das 1997 veröffentlichte Album „New York City Speedcore“ des US-amerikanischen Acts Disciples Of Annihilation (DOA) mit dem ersten Auftreten des Namensgebers dieser Szene verbunden. „Schnelle“ Musik dieser Art schon länger, genannt seien Moby mit „Thousand“ (1992) und The Sorcerer mit „Summer“ sowie 303 Nation mit „Double Speed Mayhem“ (beide 1993).

Kategorisierung

Konkret ist es schwierig zum einen die Subgenres zeitlich einzuordnen, die Vielfalt „hinter“ den allseits anstößigen schnellen Drums ist immens, es bildeten sich u. a. musikalische Parallelen zum Grindcore aus (bspw. The Berzerker oder Acid Enema), andererseits gab es auch Experimente im Bereich Klassik, wie beim Act „Dark Orchestra“.

Geschichte

Anfang der 90er gab es viele musikalische Strömungen, die sich der technolastigen Musik verschrieben haben, alles war neu und demnach ging man ungezwungen mit jeglichen Experimenten um. Im Laufe der Zeit bildeten sich klar abgegrenzte Musikrichtungen heraus, um später die Einflüsse anderer Richtungen wieder zu übernehmen und zu adaptieren, demnach ist die Zeit eher unübersichtlich. Im damaligen Underground ist viel an geschichtlichem Fakten für immer untergegangen.

Viele der heutigen Szene-Anhänger gaben an, über die Thunderdome- und Terrordrome-CD-Compilations (letztere ab 1995) in den Sog dieser Musik gerissen worden zu sein, die kein Geschwindigkeitslimit kennt. Zu dieser Zeit fanden auch Techno-Partys statt, mit einer zweistelligen Anzahl an Floors, demzufolge war auch Gabber bzw. Speedcore dort vertreten.

Wenig später kam auch die CD-Reihe „Braindead“ auf den Musik-Markt (1994), welche ihr Copyright von „Shockwave Recordings“ bekam, gelegen in Bad Kreuznach mit der Verteilerfirma EFA. So gingen einige Platten, welche schon einem hohen Geschwindigkeitsbereich zuzurechnen waren, in Pressung, u. a. mit „The Speed Freak“ und dessen zahlreichen Pseudonymen.

Als sich dann einige dieser „Geschwindigkeits-Fanatiker“ im damals aufstrebenden Internet zusammenfanden, gab es eine Community mit Namen „United Speedcore Nation“, die sich lange Zeit als Unikum im Internet befand und demzufolge eine für damalige Verhältnisse hohe Besucherzahl hatte.

Gegen 2001 ging dieses Projekt zu Ende, viele der Nutzer verstreuten sich in alle Winde und wurden teilweise wieder aufgefangen von dem weiterführenden Schweizer Projekt Mascha, welches auch Vinyl und CDs (unter Mascha Records) herausbrachte oder dem unter Szeneanhängern legendären „Speedcoreboard“ sowie Braindestruction, dessen Urheber ebenso Freetracks auf der Seite bereitstellte und CD-Kompilations mit Namen „N0iz3tr4uma“ veröffentlicht(e).

Weiterhin begann sich mit dem Abflauen der Techno-Welle (mit der LoveParade als Indikator) die Welt der Musik zu konsolidieren und weiter zu differenzieren, dabei gingen in der Konsequenz natürlich einige Subgenres des Technos unter, andere entstanden neu, beispielsweise der zur Jahrtausendwende auftretende Frenchcore, der im Weiteren rasch aus seinem Speedcore-Background heraustrat.

Szene

Die meisten Speedcoreanhänger, auch „Speedcore’er“, oder Speedcoreheads genannt, tragen oft schwarze Kleidung, insbesondere Kapuzenpullover, kombiniert mit Tarnfarben – sehr beliebt waren die „Terror Worldwide“ Pullover als Erkennungszeichen, wobei man jüngst eher auf die Standardbekleidung zurückgreift; der Begriff Terror, als Ausdruck von verschiedenen – nicht zwangsläufig politisch gemeinten – Lebensphilosophien und damit zusammenhängende Motive ist oft anzutreffen. Ausgefallene Kleidung, wie zu Zeiten der LoveParade fallen eher negativ auf. Weiterhin geht die „Masse“ der Speedcorehörer kritisch, aber viel öfter sarkastisch – und manchmal auch unbedacht – mit dem Thema Nationalsozialismus um.

Ein Großteil der passionierten Speedcore-Hörer produziert selbst Speedcore und/oder legt als DJ Musik auf Partys auf bzw. spielt seine Arrangements live vom Laptop. Die Speedcore-Szene ist der Anzahl nach größtenteils in Mitteleuropa (Holland, Deutschland, England, Frankreich, Italien, Schweiz) anzutreffen, seltener und meist in kulturell ganz anderen Herangehensweisen gibt es (verhältnismäßig kleine) Bewegungen in den USA (nachdem die DOA-Künstler abgetreten sind), Kanada (Canadian Speedcore Resistance), Australien (Berzerker, Passenger of Shit), Japan (M1DY) und in Osteuropa sowie den skandinavischen Ländern, dort sind die Hörerzahlen für eine landesumspannende Szene jedoch recht gering. Der Anteil männlicher Freunde des Speedcore liegt – stichprobenartig auf Veranstaltungen betrachtet – deutlich über dem Frauenanteil.

Szene-Anhänger benutzen diese Musik unter anderem zum Spannungs- bzw. Aggressionsabbau gegen alltägliche Zwänge oder Ungerechtigkeiten, zur Abgrenzung von der Musikindustrie (und ihren Vermarktungstechniken), als Ausdruck der Lebensfreude oder schlicht als jugendliche Rebellion gegenüber Dritten.

Erwähnenswert ist noch die lippenbekenntliche Abgrenzung zum langsamen Part des Hardcore Technos, vor allem dessen Subgenres wie z. B. Mainstyle, Jumpstyle oder auch dem Happy Hardcore (insbesondere dessen deutsche Wortbedeutung), wobei es – sehr selten – auch eine Zusammenarbeit beim Organisieren von Partys gibt. Jedoch wird strikt zu kommerzieller Musik (Pop, Vocal Trance und eher teilweise der Hop Hop-Kultur) abgegrenzt. Darauf besteht ein Teil der Anhänger der Speedcore-Szene, dazu zählt auch die Vermeidung von als kommerziell betrachteten TV-Sendern oder von gewöhnlichen Radiostationen. Zum Wohlgefallen für Anhänger dieser Musikrichtung kann sich die Speedcore-Musik gar nicht in den Kommerz drängen lassen, da die Anbieter und Nutzer sich häufig persönlich kennen – wobei dieses Netzwerk als Szene bezeichnet werden kann – da außerhalb dieser Szene oft nur Gelegenheitshörer anzutreffen sind. Ein weiterer Aspekt, der eine Kommerzialisierung des Speedcore erschwert, ist die von den Hörern populärer Musik empfundene Härte sowie der Nonkonformismus dieser Musikrichtung.

Da die meiste szenebezogene Kommunikation über das Internet stattfindet, sei noch die in unregelmäßigen Abständen erscheinende Zeitschrift Hakkerz und der Videovertrieb „United Network Produktions“ erwähnt, welcher über die alljährlich stattfindende Demo „Fuckparade“ in Berlin Bericht erstattet, auf der sich viele Speedcore-Anhänger wiederfinden.

Produktionen

Der Ursprung des Speedcore liegt in der (oft exzessiven) Benutzung von Drumcomputern und Perkussionssamples.

Mit dem Einzug des Computers in den Alltag, rückte der Tracker in den Vordergrund der Speedcore-Produktionen. Er verlangt dem Nutzer kein musikalisches Fachwissen in Form von Instrumentenkenntnis ab und ist leicht, aber nicht zwangsläufig intuitiv zu bedienen. Da die Tracker-Programme auf dem Amiga sehr populär war, verwendeten manche Hardcore-Techno-Produzenten bis vor einiger Zeit diesen Computer beziehungsweise dessen Konkurrenzprodukt, den Atari ST – obwohl die Technik zu diesem Zeitpunkt schon weit überholt war und man heutzutage mit modernen Tracker-Programmen, wie z. B. Renoise oder OpenMPT „arbeitet“, für die VST-Nutzung und Parameter-Automation kein Problem mehr darstellt.

Mit der Zeit steigerte sich die Anzahl der Produzenten und die Vielfältigkeit der Produktionen. Ein Hauptmerkmal ist, dass Speedcore bevorzugt hobbymäßig produziert und bei Publikationen auf Vinyl meist nur eine Auflage von 100 bis 500 Pressungen erreicht wird. Sonstige bevorzugte Computerprogramme sind Ableton Live, Fruity Loops und Propellerhead Reason – sogar N I's Reaktor und Steinbergs Cubase bzw. Nuendo spielen eine Rolle. Magix Music Maker und Ejay werden in der Regel nicht benutzt, weil sie keine hohen BPM-Zahlen zulassen oder weil sie wegen der ursprünglich beschränkten Möglichkeiten einen schlechten Ruf haben. Natürlich kann im Prinzip jede Möglichkeit genutzt werden, um Töne zu erzeugen. Einige (wenige) Künstler treten auch live auf, zum Teil auch ausschließlich mit Hardware (z. B. Ekpyrosis) oder gar mit Gitarren.

Bekannte Interpreten und DJs

Amiga Shock Force, Ampakill, ANC, Bazooka, Cipher, Elektrotot, Gabba Front Berlin, Gabba Nation, IGoA, Inapt, Interrupt Vector, Komprex, Kreislaufstörung, M1DY, Nasenbluten, Nihil Fist, Noizefucker, DJ Plague, Qualkommando, Speedcore Front Ost Berlin, ScreamerClauz, Sonic Overkill, The Speed Freak, Stormtrooper, DJ Totschläger, Disco Cunt, Trauma XP, Pain Alliance, Passenger of Shit, Pressterror, Noisekick, Nordcore GMBH, Materialschlacht

Stiltypische Tracks

  • Sorcerer – Summer
  • Disciples Of Annihilation – N.Y.C. Speedcore
  • The ShapeshifterInjected
  • Wendy Milan Push The Button
  • DJ Jappo & DJ Lancinhouse – Trash Fucker
  • Legionz Ov Hell – A Torch For Satan (In The Garden Ov Shadowz)
  • DJ Totschläger – Gegen Nazis
  • Bakalla – Brainstorm
  • esc – Scum
  • StickheadYour Own Death
  • Interrupt Vector – Zombie Suicide Bomber
  • Gabba Front BerlinLacrima Mosa Est
  • m1dy – Tokyo Style Speedcore

Subgenres und verwandte Musikrichtungen

Breakcore

Breakcore war früher ein Konglomerat mit Speedcore und entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer vollständig autonomen Szene, es gibt sehr viele Querverbindungen, da viele Leute in beiden Szenen „groß“ geworden sind und z. B. die Möglichkeiten des Speedcore als ausgeschöpft betrachteten, daher gibt es auch einen externen Artikel zu diesem Thema.

Cybergrind

Cybergrind kombiniert Speedcore mit Grindcore, Gabber und Death Metal Ein Beispiel ist die Band The Berzerker

Frenchcore

Eine Stilrichtung, die viele Ähnlichkeiten mit dem Terror aufweist, jedoch sich in dem Merkmal unterscheidet, dass im Frenchcore öfter "ruhigere" Parts auftreten, in welchen Melodien vorgestellt werden, oder Vocals gespielt werden. Produzenten sind u. a.:

  • Radium, The DJ Producer, DJ Japan, Dr. Peacock, Androgyn Network und The Speed Freak.

Noizecore

Noizecore (auch „Noize“, nach dem Musikgenre Noise) forciert den chaotischen und unstrukturierten Charakter von Speedcore. Zusammenhänge sind für das menschliche Ohr manchmal kaum mehr erkennbar. Der Reiz darin liegt im Experimentieren und Entdecken neuer Klangerzeugungs- und Klangverfremdungsverfahren. Die Verwandtschaft besteht, weil es eine Übergangsregion gibt, in der man von Speedcore zu Noize kommt oder umgekehrt. Noizecore wird mitunter auch als „Drop a Cat On The Equipment“ bezeichnet, was das Chaos in dieser Musikrichtung noch verdeutlicht.

  • Beispiele: DJ Freak, Nihil Fist, Passenger Of Shit, HartNoise, Merzbow, The Grey Wolves, Government Alpha.

Splitter, Extratone

Hierbei handelt es sich, gemeinsam mit Cybergrind, um die schnellsten Varianten des Speedcore, wobei noch zu unterscheiden ist zwischen Künstlern, die solche extremen Geschwindigkeiten bei einem Live-Act herbeiführen (z. B. Elektrotot, Kreislaufstörung) oder, ob ein DJ seine Schallplatten lediglich auf überhöhter Geschwindigkeit auf dem Plattenspieler abspielt. Üblicherweise werden Platten für 33 RPM gepresst, werden dann aber auf 45 oder gar 78 RPM gespielt. Diese Technik gilt jedoch bereits als überholt, da heutzutage mit Hilfe von speziellen Programmen am Computer gemixt wird, wie beispielsweise Native Instruments’ Traktor. Strittig ist jedoch, ob diese Herangehensweise mittels Computereinsatz noch als Live-Auftritt gilt. Die schnellsten Extratones erreichen einen BPM-Wert von bis zu 15.000 BPM oder mehr.

Häufig klingt die Musik dabei so schnell, dass die ursprünglichen Bässe wie andere homogene Geräusche wirken, in etwa vergleichbar mit einem Auto, welches sehr schnell auf einer Betonplatten-Autobahn fährt. Der Gesamteindruck liefert dann ein akustisches Bild, das bei höhenlastigen Passagen wie zersplitterndes Glas klingt – daher der Ursprung des Namens Splitter. Mittlerweile wird die Musik direkt in diesen Geschwindigkeiten produziert, d.h. jenseits der 600 bpm. Dies gilt als „Schallmauer“ zum Splitter, wobei es auch vorher schon ähnlich schnelle Musik gab, diese jedoch kein größeres Publikum ansprach und daher auch keine eigene Bezeichnung bekam – im Grunde hat also der Begriff Splitter den Begriff Speedcore abgelöst, um der Geschwindigkeitssteigerung auch einen sichtbaren Charakter zu verleihen.

Extratöne entstanden zuvor (zur U-S-N Zeit) als Experiment – dieses Minigenre erhielt diese Bezeichnung, weil man die Töne nur noch auf einem Oszilloskop „sehen“ konnte, nicht aber mehr als getrennt hörbar empfand. Daraufhin stellten einzelne Personen diverse Theorien über BPM-Zahlen auf, zur Belustigung aller Beteiligten, da es in dieser Diskussion mehr um die reinen BPM-Werte ging und nicht mehr um die Musik. Ungefähr im Jahr 2005 traten auch Acts in die „Öffentlichkeit der Partygäste“, die aufgrund ausgereifter Computerprogramme wie Ableton Live oder Fruity Loops, solche Geräusche eben live per Computer zu erzeugen vermochten, was der ganzen Szene einen kleinen Aufschwung bereiten sollte.

Für die Verwendung im Sinne des DJings eignen sich Platten der Reihen Cerebral Destruction, Speedcore, Analphabetik, C.S.R., Noizekick:

  • (aktuelles) Beispiel für Splitter-LiveAct: Kreislaufstörung,
  • (veraltetes) Beispiel für Extratöne: Einrich 3600bpm.

Terror

Terror klingt nicht unähnlich zum Gabber, nur wurde erst genannter Begriff aus dem niederländischen Raum über z. B. die „This is Terror“-CD-Reihe mit einer Musik verknüpft, die industriell (klanglich verschmutzt), relativ monoton und düster klingt. Es gilt die Faustregel, dass Terror „nur“ industrieller Frenchcore ist und dementsprechend geschwindigkeitsmäßig einzuordnen ist. Die Abgrenzung zum Gabba findet zum einen kulturell statt, da dieser Begriff in Berlin erst generell für Hardcore gebraucht wurde und später etwas differenzierter auf härteren „Berliner“ Gabber bezogen wurde. Zeitlich kann man beides ebenso trennen, da Terror eng verknüpft mit Frenchcore auftrat und Gabba zu diesem Zeitpunkt tendenziell schon ein abgenutzter Begriff war. Weiterhin gab es Gabba-Partys mit BPM-Limit, was eine Abgrenzung zum immer schneller werdenden Speedcore erzwingen sollte. Musiktechnisch ist es schwieriger zu trennen, die klanglichen Attribute überschneiden sich stark, wobei das „Industrielle“ an diesem Subgenre wohl entscheidend hervortritt.

Beispiele für Künstler, entnommen von obengenannter CD-Reihe, sind Stickhead, Nordcore GMBH, DJ Plague, Smurf, Catkiller, Creatures of the Occult, XOL DOG 400.