St. Lambertus (Immerath)

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Westfassade
Seitenansicht
Ansicht von Südosten
Tympanon über dem Hauptportal
Kirchtürme nach der Glockenentnahme

Die ehemalige römisch-katholische Kirche St. Lambertus befindet sich im Ortsteil Immerath der Stadt Erkelenz in Nordrhein-Westfalen. Sie steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.[1]

Lage

Die ehemalige katholische Pfarrkirche St. Lambertus ist die einzige Kirche im Kreis Heinsberg, die eine Doppelturmfassade vorweisen kann. Sie liegt direkt an der Pescher Straße, der Hauptstraße von Immerath, die im Osten nach Pesch, im Westen nach Holzweiler führt und den Mittelpunkt des Ortes bildet. Sie wird allerdings wie der gesamte Ort wegen des Braunkohletagebaues in den nächsten Jahren verschwinden. Im Volksmund nennt man sie auch den Immerather Dom.

Geschichte

Die wahrscheinlich erste Kirche war eine einschiffige romanische Anlage aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurde im 14. Jahrhundert erweitert und hatte Bestand bis 1886. Hier entschied man sich für den Bau einer neuen Kirche. Der Architekt Erasmus Schüller (1861–1890) legte mehrere Entwürfe vor. Man wählte eine basilikale Anlage, dem Stil des 12. Jahrhunderts nachempfunden. Am 17. April 1888 begann der Abbruch der alten Kirche, am 2. September 1888 konnte der Grundstein der neuen Kirche gelegt werden. Nach dem Tod von Erasmus Schüller übernahm Theodor Roß aus Köln die Bauleitung. Die Weihe der Kirche erfolgte am 9. Juli 1891. Auf Grund von Kriegszerstörungen während des Zweiten Weltkriegs im Februar 1945 erfolgten umfassende Reparaturen und Renovierungen.

Durch den Braunkohletagebau Garzweiler II werden bis 2045 etwa 5000 Menschen umgesiedelt, darunter auch die Ortschaft Immerath. Am 13. Oktober 2013 wurde die Kirche in einem feierlichen Gottesdienst entwidmet und das Ewige Licht gelöscht.[2]

Architektur

Es handelt sich um eine dreischiffige Tuffsteinbasilika des gebundenen Systems mit zwei Joche im Langschiff und vier im Nebenschiff. Das Querschiff ist mit halbrunden Seitenchörchen ausgestattet. Das Chorjoch besitzt eine halbrunde Apsis. Im Inneren sind Kreuzrippen- und Kreuzgratgewölbe vorhanden. Über dem Westwerk erheben sich rechts und links vom Dreieckgiebel die beiden dreigeschossigen Türme, die spitzgiebelig als Rombenhelme enden.

Ausstattung

Glocken

Die Glocken wurden am 29. und 30. Januar 2014 aus den beiden Türmen abgehängt. Die vier Bronzeglocken ziehen mit nach Immerath-neu um, die beiden Stahlglocken des Bochumer Vereins sind bereits verkauft worden. [5]

Nr.
 
Name
 
Durchmesser
(mm)
Masse
(kg, ca.)
Schlagton
(HT-1/16)
Gießer
 
Gussjahr
 
1 Sebastianus 1.520 1.280 d' -2 Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation, Bochum 1955
2 Maria 1.270 770 f' -2 Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation, Bochum 1955
3 Jesus & Maria 1.010 620 g' +5 Gregorius van Trier, Aachen 1512
4 Lambertus 868 370 a' -1 Gregorius van Trier, Aachen 1496
5 Johannes 770 280 c" +1 Wolfgang Hausen-Mabilon, Fa. Mabilon & Co., Saarburg 1981
6 Nikolaus & Agatha 593 120 e" +6 Peter van Trier, Aachen 1670

Motiv: Ad te levavi animam meam[6]

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: St. Lambertus (Immerath) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Presseberichte

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste Erkelenz Nr. 157, Eintrag: 14. Mai 1985
  2. Die Entwidmung der Kirche St. Lambertus in Immerath
  3. Mehr Information unter: Glocken in der Region Heinsberg von Norbert Jachtmann auf Seite 53.
  4. Erkelenz-Immerath, Kath. Kirche St. Lambertus. auf der Webseite der Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V.
  5. Heinsberger Zeitung: http://www.aachener-zeitung.de/lokales/heinsberg/st-lambertus-kirche-letzter-ton-der-bronzeglocken-verstummt-1.751075
  6. Norbert Jachtmann: Glocken in der Region Heinsberg, S. 55

Koordinaten: 51° 3′ 4″ N, 6° 26′ 14″ O