St. Vitus (Au in der Hallertau)

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St. Vitus

Konfession: römisch-katholisch
Patrozinium: St. Vitus
Rang: Pfarrkirche
Pfarrer: Berthold Heller
Pfarrgemeinde: Pfarrei St. Vitus
Au in der Hallertau
Anschrift: Kooperator-Schmid-Straße 6
84072 Au in der Hallertau

Koordinaten: 48° 33′ 28,5″ N, 11° 44′ 36,7″ O

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Vitus in der Kooperator-Schmidt-Straße 6 im Markt Au in der Hallertau im oberbayerischen Landkreis Freising wurde 1688/89 erbaut. Die ursprünglich barocke Kirche wurde in den Jahren 1903 bis 1906 unter der Leitung des Architekten Johann Baptist Schott erweitert und im barockisierenden Jugendstil umgestaltet und neu ausgestattet. Die Kirche ist dem Patrozinium des heiligen Vitus unterstellt, der als einer der Vierzehn Nothelfer verehrt wird. Die Kirche ist als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die barocke Kirche wurde in den Jahren 1688/89 auf den Grundmauern eines spätgotischen Vorgängerbaus errichtet, von dem noch der Unterbau des Glockenturms erhalten ist. Der Baumeister dieses Saalbaus mit polygonalem Chor war Georg Hübler aus Murnau. 1903 wurde die Kirche durch Verlängerung des Chors[2] um vier Meter nach Osten erweitert, der Turm wurde um sieben Meter aufgestockt und die Seitenkapellen wurden angebaut. In dieser Zeit wurde auch die Ausstattung der Kirche um wertvolle Stücke ergänzt.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenraum, Blick zum Chor

Die Kirche ist ein barocker Saalbau mit eingezogenem, polygonalem Chor und angefügter Sakristei. Im südlichen Chorwinkel erhebt sich der mit einer Zwiebelhaube gedeckte Glockenturm. An der Nord- und Südseite des Langhauses ist je eine querhausartige, halbrund geschlossene Seitenkapelle angefügt. Den Innenraum gliedern Pilaster, die mit korinthischen Kapitellen verziert sind und die auf Konsolen aus geflügelten Engelsbüsten aufliegen. Das Langhaus wird von einer Flachdecke und der Chor von einer Stichkappentonne gedeckt. Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine auf Holzpfeilern aufliegende Doppelempore, auf der oberen Empore ist die Orgel eingebaut.

Die Decken des Chors und des Langhauses sind wie die Umrahmungen der Fenster mit feinem Stuck verziert, die Deckenbilder sind von Stuckrahmen umgeben. Der Stuckdekor im Langhaus wurde 1707 von Andreas Saxinger ausgeführt, nachdem das steinerne Gewölbe wegen Einsturzgefahr abgetragen werden musste.[3] Der Stuck im Chor stammt von 1906 und enthält Reste der ursprünglichen Stuckierung. Am Chorbogen ist ein von einer Stuckkartusche gerahmtes Wappen der Freiherren von Frauenhofen angebracht.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das ursprüngliche Altarbild des 1689 aufgestellten Hochaltars mit der Darstellung des Martyriums des heiligen Vitus wurde im Jahr 1904 durch ein Gemälde von Franz Hofstötter[2] ersetzt, das den heiligen Vitus zusammen mit seinen Eltern, den Märtyrern Modestus und Creszentia, auf einer Wolke über der Hallertau schwebend zeigt.
  • Am Kanzelkorb sind Jesus und die vier Evangelisten mit ihren Symbolen dargestellt.
  • Die Kirche ist mit Bleiglasfenstern ausgestattet, von denen einige die Signatur „Glasmalerei Georg Boos München“ tragen.

Grabsteine und Epitaphien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Wänden sind zahlreiche Grabsteine und Epitaphien aus dem 16. bis 19. Jahrhundert eingelassen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern IV: München und Oberbayern. 2. Auflage, Deutscher Kunstverlag, München 2002, ISBN 3-422-03010-7, S. 65–66.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Vitus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Denkmalliste für Au in der Hallertau (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Denkmalnummer D-1-78-116-6
  2. a b Ernst Götz u. a. (Bearbeiter): Bayern IV: München und Oberbayern (= Georg Dehio [Begründer], Dehio-Vereinigung [Hrsg.]: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler). 3. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2006, ISBN 978-3-422-03115-9, S. 70–71.
  3. Johann Baptist Prechtl: Geschichte der vier Märkte Au, Wolnzach, Mainburg und Nandlstadt in der Hallertau. Freising 1864 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek).