Stolzalpe (Gebirgsgruppe)

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Stolzalpe
Höchster Gipfel Stolzalpe (1817 m ü. A.)
Teil der Murauer Berge, Norische Alpen (auch: Murberge / Schladminger Tauern, Niedere Tauern)
Einteilung nach Trimmel 2745
Koordinaten 47° 9′ N, 14° 11′ OKoordinaten: 47° 9′ N, 14° 11′ O
Fläche 150 km²
Besonderheiten Stolzalpe- und Pleschaitz-Massive
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Die Gebirgsgruppe Stolzalpe befindet sich im Oberen Murtal, Steiermark.

Lage und Landschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Westabdachung der Stolzalpe gegen Ranten, mit dem Staberkogel; hinten die Hauptgipfel der südlicheren Schladminger Tauern

Die Gebirgsgruppe umfasst die Berge nördlich von Murau, zwischen dem Tal der Mur und dem Murparalleltal. Es sind mittelgebirgige inselbergartige Bergstöcke, die zwischen dem Hauptkamm der Niederen Tauern im Norden und den Gurktaler Alpen im Süden liegen. Die Nebentäler der Mur streichen hier in östlicher bis südöstlicher Richtung, Die Gruppe erstreckt sich Ost–West vom Wölztal Muraufwärts bis an das Krakautal, und hat so eine Ausdehnung von knapp 30 Kilometern, Nord–Süd bis 10 km.

Einordnung, Abgrenzung und benachbarte Gebirgsgruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gebirgsgruppengliederung nach Trimmel hat die Gruppe die Nummer 2745, wird zu den Murauer Bergen (2740) gerechnet, und wird von Trimmel – aus geologischen Gründen – schon zu den Norische Alpen (2700; dieser Begriff umfasst die Berge von den Nockbergen bis in die Weststeiermark) gestellt, nicht zu den Niederen Tauern (Trimmel 2600).

Die Gruppe bildet einen Abschnitt der Murberge. Orographisch bildet sie einen Teil der Schladminger und der Wölzer Tauern, zwei Ost-West-Abschnitten der Niederen Tauern beiderseits vom Sölkpass.

Sie umgrenzt sich:[1]

Gliederung und Gipfel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ostflanke der Pleschaitz, von Schönberg-Lachtal
Südwestflanke der Stolzalpe, über Murau

Die Gruppe wird vom Katschbach, der vom Sölkpass kommt, in zwei Teile durchschnitten:

Beide Gruppen sind von flachen Tal- und Hochtalpässen gegliedert, die im Westen in das weite Hochtal der Krakau übergehen. Auch die beiden Sättel, die die Gruppe von den Niederen Tauern abgrenzen (Scharnigl und Kammersberger Höhe), sind orographisch unauffällige Passlandschaften.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gruppe umfasst Gesteine,[4][5] die nicht zum Altkristallin der Zentralalpen gehören, sondern metamorphes Altpaläozoikum der Gurktaler Decke des Oberostalpin (Murauer Paläozoikum). Dabei gliedert sich die Gurktaler Decke in die untere Murauer Decke und die darüberliegende Stolzalpendecke. Es handelt sich um metamorph überprägte Sedimente, wie Karbonate (Pleschaitzkalk, Murauer Kalk bei Murau und am Staberkogel, Devon), Phyllite (bei Katsch, Staberkogel), und basische Vulkanite, wie Diabase (Metadiabas des Ordoviz–Silur der Stolzalpe).

Das Murauer Paläozoikum liegt muldenförmig über dem Altkristallin des Mittelostalpin, das sich in Form von Glimmerschiefer (Wölzer Kristallin: Granat-Glimmerschiefer an der Ostflanke der Pleschaitz, Staberkogel; Schwarzglimmerschiefer Eichberg–Kammersberg, Nordabdachung der Stolzalpe) findet. Hier sind ebenfalls noch Murauer Kalke aufgelagert.

Das Murparalleltal ist Teil der Norischen Senke. Diese wie die Mur-Mürz-Furche sind markante tektonische Störungslinien. Sie wurden vom Murtalgletscher überprägt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lukas Plan: Verbale Beschreibung der Umgrenzung der Teilgruppen des Österreichischen Höhlenverzeichnisses. Stand: Jänner 2021. Hrsg.: Verband Österreichischer Höhlenforscher. S. 56 (hoehle.org [PDF; abgerufen am 15. Mai 2018]).
  2. a b Die Verbale Beschreibung gibt hier Etrachbach ab der Seebach-Mündung, dieser beginnt nach ÖK/HZB erst etwas oberhalb.
  3. Davor Flussquerung Dorfer Bach bei Krakaudorf, orographisch nicht signifikant.
  4. Andreas Thurner: Geologie der Stolzalpe bei Murau. In: Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark. Band 64/65, Graz 1929 (zobodat.at [PDF]).
  5. Franz R. Neubauer: Die Geologie des Murauer Raumes – Forschungsstand und Probleme. In: Mitteilungen der Abteilung Geologie Paläontologie und Bergbau am Joanneum. Heft 41, Graz 1980, S. 67–79 (Artikel pdf, opac.geologie.ac.at).