T-Mobile US

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T-Mobile US, Inc.

Logo
Rechtsform Incorporated
ISIN US8725901040
Gründung 2001
Sitz Bellevue, Washington, Vereinigte Staaten
Leitung John J. Legere, Präsident und CEO
Mitarbeiterzahl 45.000 (31. Dezember 2014)[1]
Umsatz 29,564 Mrd. US-Dollar (2014)[1]
Branche Telekommunikation
Website www.t-mobile.com

Die T-Mobile US Inc. ist der drittgrößte[2] Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten von Amerika. Das Unternehmen entstand 2001 durch die Übernahme von VoiceStream durch die Deutsche Telekom AG. T-Mobile US war seit dem 1. Mai 2013 an der New York Stock Exchange notiert und wechselte ab dem 26. Oktober 2015 an die NASDAQ.[3]

Geschichte

Voicestream wurde im Jahr 1994 als regionaler Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten von Amerika, durch die Western Wireless Corporation, gegründet. Voicestream baute als einziger Mobilfunkanbieter in den USA sein Netz nach dem europäischen GSM-Standard auf. Fünf Jahre nach Gründung wurde 1999 rund 476 Millionen US-Dollar Umsatz erzielt. Mitte 2000 verfügte Voicestream bereits über Mobilfunk-Lizenzen in 23 der 25 größten US-Bundesstaaten und beschäftigt 8.200 Menschen. Für den Erwerb weiterer Lizenzen stellte die Deutsche Telekom fünf Milliarden Euro bereit. Im Laufe der ersten Jahre erfolgten Fusionen mit den Mobilfunkanbietern Omnipoint, Aerial und Cook, wodurch Voicestream ein national flächendeckendes Mobilfunknetz erhielt. [4]

Übernahme von Voicestream und Powertel

Im Juli 2000 kündigte die Deutsche Telekom an, Voicestream für einen Preis von 50,7 Milliarden Dollar (seinerzeit etwa 106 Milliarden DM) übernehmen zu wollen. Kurz vor der Bekanntgabe der Übernahme, teilte Voicestream mit, dass sie für umgerechnet 4,8 Milliarden D-Mark, den Mobilfunk-Anbieter Powertel übernommen hatte. Die Aufsichtsräte der Telekom, Voicestream und Powertel genehmigten die Übernahme. Die Transaktion wurde per Aktientausch und zusätzliche Barmittel finanziert. Die Telekom bewertete dabei jeden Voicestream-Kunden mit 20.000 US-Dollar. Hierfür ließ sich die Telekom auf der vorherigen Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung genehmigen, welche zum Teil ausgeführt werden sollte. Das Committee on Foreign Investment in the United States genehmigte die Übernahme ohne Auflagen.

Logo von Voicestream

Am 1. Juni 2001 vollendete die Telekom die Übernahme von Voicestream. Für eine Voicestream-Aktie zahlte die Deutsche Telekom 3,2 Aktien plus 30 US-Dollar. Durch den bereits zum Zeitpunkt der Ankündigung fallenden Kurs ihrer Aktie zahlte die Telekom nach eigenen Angaben 39,4 Milliarden Euro. [5]

Telekom-Prozess

Im Zuge der Übernahme und dem rapiden Preisverfall der Deutsche-Telekom-Aktie reichten 16.000 Aktionäre Klage ein. Sie warfen dem Unternehmen vor, die Informationspflicht im Börsenprospekt zum dritten Börsengang der Telekom missachtet zu haben. Den Klägern zufolge hätte die Übernahme von Voicestream im Prospekt erwähnt werden müssen. Am 16. Mai 2012 urteilte das Oberlandesgericht Frankfurt zugunsten der Deutschen Telekom. [6]

Geplatzter Verkauf an AT&T und Fusion mit MetroPCS

Aufgrund der Verluste und der sinkenden Kundenzahl teilte die Deutsche Telekom am 20. März 2011 in einer Pflichtveröffentlichung mit, dass T-Mobile USA an den Konkurrenten AT&T verkauft werden soll. Der Kaufpreis beläuft sich auf 39 Milliarden US-Dollar, wovon 25 Milliarden in Bar ausgezahlt werden sollen. Die übrigen 14 Milliarden werden in AT&T-Aktien bezahlt, wodurch die Telekom mit acht Prozent größter Minderheitsaktionär von AT&T wird. Da AT&T der größte Mobilfunkanbieter in den USA ist, musste die Transaktion von der US-Kartellbehörde genehmigt werden. Am 31. August 2011 reichte die Kartellbehörde Klage gegen den Verkauf ein. Da AT&T nicht mit einer Freigabe rechnete, lösten die Telekom und AT&T am 20. Dezember 2011 die Vereinbarung zur Übernahme von T-Mobile USA auf. In der Vereinbarung sicherte AT&T der Telekom eine Ausfall-Zahlung von drei Milliarden US-Dollar, sowie Mobilfunkfrequenzen 128 Märkten der USA und eine umfassende UMTS-Roaming-Vereinbarung zu. Dadurch ist T-Mobile USA in der Lage, Kunden in neuen Märkten zu erschließen. [7] [8]

MetroPCS logo

Am 3. Oktober 2012 teilte die Deutsche Telekom mit, dass die Tochter T-Mobile USA mit MetroPCS fusionieren soll. Die Deutsche Telekom wird rund 74 Prozent am neuen Unternehmen halten, die Aktionäre von MetroPCS erhalten 26 Prozent der Aktien. Bereits sieben Monate nach Bekanntgabe, wurde die Fusion durch die Kartellbehörde Ende April freigegeben. Am 1. Mai 2013 erfolgte der Börsengang der T-Mobile US Inc. an der New York Stock Exchange. Die Marken T-Mobile und MetroPCS sollen weiter erhalten bleiben. [9]

Gescheiterter Verkauf an Sprint

Anfang 2014 wurde bekannt, dass die Deutsche Telekom Ihre Anteile an T-Mobile US auf eine niederländische Holding übertragen hat und der US-Mobilfunkanbieter Sprint eine Übernahme mit seiner Mutter Softbank prüfe. [10] Im August 2014 gab Sprint bekannt von der Übernahme abzusehen, da die Wahrscheinlichkeit der Zustimmung durch die US-Behörden zu gering erschien.[11]

Einzelnachweise

  1. a b http://investor.t-mobile.com/Cache/29458276.PDF?Y=&O=PDF&D=&FID=27799478&T=&OSID=9&IID=4091145
  2. Der amerikanische Traum der Telekom abgerufen auf Handelsblatt.com am 7. August 2015
  3. http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Ab-26-Oktober-T-Mobile-verlegt-Boersennotierung-an-die-Nasdaq-4561942
  4. Telekom steigt bei Voicestream ein, abgerufen auf Handelsblatt.de am 28. Juli 2014
  5. Sommer besiegelt Voicestream-Übernahme abgerufen bei heise.de am 28. Juli 2014
  6. Anleger verlieren Telekom-Prozess abgerufen auf handelsblatt.de am 28. Juli 2014
  7. Deal mit AT&T über den Verkauf von T-Mobile USA abgerufen am 25. Juli 2014 auf spiegel.de
  8. gescheiterte Übernahme durch AT&T abgerufen auf n-tv.de am 28. Juli 2014
  9. Fusion von T-Mobile USA und metroPCS abgerufen auf focus.de am 28. Juli 2014
  10. Übertragung der T-Mobile US Aktien abgerufen auf handelsblatt.de am 28. Juli 2014
  11. Sprint Said to End T-Mobile Discussions, Names New CEO abgerufen auf bloomberg.com am 3. Februar 2015