Trans-Aral-Eisenbahn

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Trans-Aral-Eisenbahn[Anm. 1]
Trans-Aral-Eisenbahn in der Steppe von Kasachstan
Trans-Aral-Eisenbahn in der Steppe von Kasachstan
Streckenlänge:mehr als 2000 km
Spurweite:1520 mm (Russische Spur)
von Sol-IlezkIlezk
0 Оренбург/Orenburg
nach Samara
6 Оренбург-Вост.
10 О. п. 10 км
13 О. п. 13 км
22 об.и. No. 201
31 Сакмарская/Sakmarskaja
nach Ufa
Чебеньки
Отрог/Otrog
О. п. 94 км
105 Саракташ/Saraktasch
Хелтая/Cheltaja
Каидуровка/Kaidurowka
Дубиновка/Dubinowka
Канчерово/Kantscherowo
Кувандык/Kuwandyk
Рысаево/Rysajewo
223 Медногорск/Mednogorsk
Сара/Sara
Халилово/Chalilowo
von Noworudnaja
293 Раз. No. 213-а
nach Orsk
Новотроицк/Nowotroizk
von Orsk
320 Орск-Новый Город/Orsk-Nowi Stadt
Staatsgrenze Russland / Kasachstan [Anm. 2]
Киргильда/Kirgilda
Ащелисайская/Aschtschelisajskaja
Кимперсай/Kimpersaj
von Tobyl
418 Никельтау/Nikeltau
Жазык/Schasyk
Бакай/Bakai
Токмансая/Tokmansaja
von lezk
553 Қандыағаш/Qandyaghasch
nach Astrachan
Журын/Schuryn
Изимбет/Isimbet
Кудык/Kudyk
651 Жем/Schem
nach Бейнеу/Beineu
Мугалжар/Mugalschar
Биршогыр/Birschogyr
Кауылжыр/Kauylschyr
Соленая/Solenaja
826 Шалкар/Schalqar
Копмола/Kolmola
Жылан/Schylan
Тогыз/Togys
Карашокат/Karaschogat
Саксаульская/Saksaulyskaja
1043 Аральское Море/Aralsee
Сапак/Sapak
Арал-Кум/Aral-Kum
Камыстыбас/Kamystybas
1171 Қазалы/Kasalinsk
Майлибаш/Majlibasch
1266 Торетам/Toretam
Дюрменьтюбе/Djurmentjube
Хор-Хут/Chor-Chut
1343 Жосалы/Schossaly
Кизил-Там/Kisil-Tam
Жалагаш/Schalaghasch
Теренозек/Terenosek
Кара-Узяк/Kara-Usjak
1492 Қызылорда/Qysylorda
Берказань/Berkasan
Соло-Тюбе/Solo-Tjube
Тартоган/Tartogan
1619 Шиели/Schijeli
Жанакорган/Schangaqorghan
Аккум/Akkum
Беш-Арык/Besch-Aryk
Сауран/Sauran
1777 Туркестан/Türkistan
Утрабат/Utrabat
Тимур/Timur
1886 Арыс 1/Arys
Turkestan-Sibirische Eisenbahn nach Barnaul
Шагыр/Schgyr
Шенгельди/Schengeldi
2013 Сарыагаш/Saryaghasch
Staatsgrenze Kasachstan / Usbekistan
2017 Келес/Keles
von Gasalken
Салар/Salar
2035 Ташкент/Taschkent

Die Trans-Aral-Eisenbahn ist eine Eisenbahnstrecke, die vom südlichen Russland aus nach Südosten durch Kasachstan nach Usbekistan führt. Sie ist etwa 1900 km lang und als Breitspurbahn von 1520 mm Spurweite ausgeführt. Die Bahnstrecke verbindet die Transsibirische Eisenbahn in der südrussischen Stadt Orenburg mit dem namensgebenden ehemaligen Aralsee in Kasachstan und führt weiter nach Süden zur usbekischen Hauptstadt Taschkent. Die Strecke ist Teil der eurasischen Kontinentalbrücke zwischen Europa und China.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Briefmarke aus Kasachstan, 1999
Empfangsgebäude in Qysylorda

Bereits 1874 bestanden Pläne, die Strecke zu errichten. Aber erst im Herbst 1900 begannen die Bauarbeiten, gleichzeitig von beiden Enden aus. Die Strecke wurde 1906 fertiggestellt und verband Orenburg mit Taschkent, die beide damals zum russischen Zarenreich gehörten[1]. 1910 wurde eine detaillierte Beschreibung der Bauarbeiten veröffentlicht.[2] In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war dies die einzige Eisenbahnverbindung zwischen dem europäischen Teil Russlands und Zentralasien. Nach der Russischen Revolution 1917 unterbrachen Kosaken unter dem Kommando von Alexander Dutow die Bahnstrecke. Diese Unterbrechung und der erzwungene Baumwollanbau führten in Turkestan zum einen zu einer verheerenden Hungersnot, zum anderen dazu, dass Taschkent eine gewisse Autonomie von Moskau erreichte.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke beginnt in Orenburg, führt in südlicher Richtung nach ca. 150 km über die russisch-kasachische Grenze und verbindet in Kasachstan die Städte Aqtöbe, Aral, Baikonur (Kosmodrom), Qysylorda und Türkistan. Dabei folgt sie über weite Strecken dem Fluss Syrdarja. In Arys hat sie Anschluss an die nach Osten abzweigende Turkestan-Sibirische Eisenbahn, die über Schymkent, Taras und Almaty in Richtung Ostkasachstan, China (Korgas) bzw. Süd-Sibirien (Barnaul, Nowosibirsk) verbindet. Die Strecke endet kurz nach Überschreiten der Grenze zwischen Kasachstan und Usbekistan in Taschkent.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Hopkirk: Setting the East ablaze: Lenin’s dream of an empire in Asia. John Murray, London 1984.
  • Н.П.Лагутина, Т.Ю. Набокова, Т.П. Филатова: Атлас Железные Дороги. Omsk 2010, S. 48, 86, 84.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Kilometrierung nach Н.П.Лагутина, Т.Ю. Набокова, Т.П. Филатова: Атлас Железные Дороги. Dort werden nur die Entfernungen zwischen ausgewählten Bahnhöfen angegeben, die hier aufaddiert wurden.
  2. Die Schreibweise der Bahnhofsnamen richtet sich weitgehend nach der russischsprachigen Quelle: Н.П.Лагутина, Т.Ю. Набокова, Т.П. Филатова: Атлас Железные Дороги. Soweit die kasachischsprachigen Namen bekannt waren, wurden allerdings diese verwendet.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Coulibaly, S. Deichmann u. a.: Eurasian Cities: New Realities along the Silk Road. World Bank Publications 2012, S. 26f.
  2. Angus Hamilton: Afghanistan (= Oriental series). J.B. Millet Company, Boston and Tokyo 1910 (wdl.org [abgerufen am 23. November 2014]).