Schweres Maschinengewehr Typ 92

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Schweres Maschinengewehr Typ 92
Maschinengewehr Typ 92
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung Typ 92
Einsatzland Japan Kaiserlich Japanische Armee
Entwickler/Hersteller Nambu Kijirō
Entwicklungsjahr 1932
Produktionszeit 1932–1941
Waffenkategorie Schweres Maschinengewehr
Ausstattung
Gesamtlänge 1156 mm
Gewicht (ungeladen) 55 kg
Lauflänge 721 mm
Technische Daten
Kaliber 7,7 × 58 mm Typ 92
Mögliche Magazinfüllungen 30 Patronen
Munitionszufuhr Metallstreifen
Kadenz 400-450 Schuss/min
Feuerarten Dauerfeuer
Anzahl Züge 4
Drall rechts
Visier offene Visierung
Verschluss Kippblockverschluss
Ladeprinzip Gasdrucklader
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Das Typ 92 Schweres Maschinengewehr (jap. 九二式重機関銃 Kyūni-shiki jū-kikanjū) ist ein luftgekühltes, vollautomatisches schweres Gasdrucklader-Maschinengewehr, das ab 1932 beim Kaiserlich Japanischen Heer und bei der Kaiserlich Japanischen Marine im Einsatz war. Es baute auf dem Design des Hotchkiss M1914 auf und war der Nachfolger des Schweren Maschinengewehrs Typ 3. Das Typ 92 war das meistbenutzte Maschinengewehr der japanischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg. Die Kadenz der Waffe war mit 400 bis 450 Schuss pro Minute relativ langsam und erzeugte ein charakteristisches Geräusch, weshalb die Waffe von den Alliierten „Woodpecker“ (Specht) genannt wurde. Die chinesischen Soldaten nannten das Maschinengewehr wegen des Aussehens des Laufes „Hühnerhals“. Die Bezeichnung Typ 92 bezieht sich auf das Jahr der Einführung innerhalb des japanischen kalendarischen Schemas im Jahre 2592 – im gregorianischen Kalender das Jahr 1932.

Design

Ein Soldat der Kaiserlich Japanischen 4. Division feuert sein Typ 92 während der Chángshā Operation, Miluo Fluss (汨水), Húnán Provinz, China, September 1941
Ein japanischer MG-Schütze visiert ein Ziel durch das Zielfernrohr seines Typ 92 an. Guadalcanal, 1942.
Ein sMG-Trupp mit Typ 92 im Einsatz während der Operation Ichi-gō

Das Typ 92 verschießt die 7,7×58-mm-Patrone anstelle der 6,5 × 50 mm seines Vorgängers. Das größere Kaliber wurde auf Wunsch des Militärs eingeführt, um befestigte Stellungen und leichtgepanzerte Fahrzeuge bekämpfen zu können. Eine weitere Verbesserung war die Anbringung von zwei einklappbaren Pistolengriffen für die Führung der Waffe. Im Gegensatz zum Typ 3 besaß das Typ 92 eine Sicherung, die mit dem Daumen betätigt werden konnte. Wie das Typ 3 hat das Typ 92 zwei verschiedene Visiere: ein einklappbares Reflexvisier für den Einsatz als Flugabwehr-MG und ein offenes Visier an der rechten Seite des Laufes, dessen Schiebekimme von 300 bis zu 2700 Metern eingestellt werden konnte. Beide Visiere waren permanent angebracht.

Die effektive Reichweite wird mit 800 Metern angegeben. Es konnten verschiedene optische Visiere wie ein Periskop oder ein Zielfernrohr angebracht werden. Das Typ 92 wurde inklusive Dreibein an speziellen Griffen von drei bzw. vier Soldaten getragen und war nach Absetzen der Waffe sofort einsatzbereit.

Obwohl die Waffe robust und zielsicher war, gab es Probleme, die die Effektivität der Waffe einschränkten. Der Patronenstreifen fasste nur 30 Schuss und war schnell verschossen. Beim Nachladen konnte es leicht zu Ladehemmungen kommen. Um dem gegenzuwirken, wurden die Geschosse bei der Produktion mit einer leichten Ölung versehen. Dies führte jedoch zur weiteren Verschlimmerung des Problems, da die eingeölten Patronen Schmutz anzogen und dieser die Waffe verunreinigte. Die Folge waren noch mehr Ladehemmungen.

Hersteller des Typs 92 war unter anderem Tokyo Gas and Electric.[1]

Der direkte Nachfolger des Typ 92 war das Typ 1 Schwere Maschinengewehr, bei dem das Gewicht der Waffe um fast 50 % reduziert wurde.

Literatur

  • James H. Willbanks Machine Guns: An Illustrated History of Their Impact
  • Günter Wollert, Reiner Lidschun, Wilfried Kopenhagen: Schützenwaffen. (1945–1985). In: Illustrierte Enzyklopädie der Schützenwaffen aus aller Welt. 5. Auflage. Band 1+2. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1988, ISBN 3-89488-057-0, Waffen, S. 345–347.

Weblinks

Commons: Typ 92 Schweres Maschinengewehr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Small Arms Defense Journal, englisch