U 210 (Kriegsmarine)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Juni 2016 um 17:28 Uhr durch Enter (Diskussion | Beiträge) (Kategorie hinzugefügt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
U 210 (Kriegsmarine)
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)

U 210 versucht zu flüchten. Aufgenommen an Bord der HMCS Assiniboine (D.18)
Typ: VII C
Feldpostnummer: M-37 894
Werft: Germaniawerft, Kiel
Bauauftrag: 16. Oktober 1939
Baunummer: 630
Kiellegung: 15. März 1941
Stapellauf: 23. Dezember 1941
Indienststellung: 21. Februar 1942
Kommandanten:
  • 21. Februar 1942 bis 6. August 1942
    Kptlt/Kkpt Rudolf Lemcke
Flottillen:
Einsätze: 1 Unternehmung
Versenkungen:

keine

Verbleib: Am 6. August 1942 im Nordatlantik südlich von Kap Farewell, Grönland versenkt.

Das U 210 war ein deutsches U-Boot des Typs VII C, das von der Kriegsmarine im U-Boot-Krieges während des Zweiten Weltkrieges im Nordatlantik eingesetzt wurde.

Das Boot

U 210 wurde am 16. Oktober 1939 bei der F. Krupp Germaniawerft in Kiel in Auftrag gegeben. Am 15. März 1941 begann die Kiellegung als Neubau 630 und der Stapellauf erfolgte nach neun-monatiger Bauzeit, am 23. Dezember 1941. Die Indienststellung am 21. Februar 1942 erfolgte unter Kapitänleutnant Rudolf Lemcke, welcher vorher im Rahmen seiner U-Bootkommandantenausbildung als Kommandantenschüler auf dem von Kapitänleutnant Joachim Preuss kommandierten U 568 eine Feindfahrt absolviert hatte.[1] Unter Lemckes Kommando führte sein U 210 auch ein Bootszeichen: einen einfachen schwarzer Hummer.[2] Das Boot gehörte nach der Indienststellung bis zum 31. Juni 1942 zu der in Kiel stationierten 5. U-Flottille als Ausbildungsboot, und ab dem mit der Wirkung vom 1. August 1942 zur 9. U-Flottille in Brest als Frontboot, wo es jedoch nie einlaufen sollte.

Einsatzstatistik

Erste Unternehmung

U 210 verließ am 18. Juli 1942 den Hafen von Kiel zur ersten Unternehmung. Auf dieser 19 Tage, 4 Stunden und 55 Minuten langen Unternehmung war Kommandant Lemcke beauftragt im Nordatlantik vor Kap Farewell und Neufundland zu patrouillieren und dann mit U 210 Brest anzulaufen, den Stützpunkt der 9. U-Flottille. Kommandant Lemcke versenkte auf dieser Feindfahrt keine Schiffe und erzielte auch keine Beschädigungen. Am 1. August, fünf Tage vor dem Untergang von U 210, wurde Rudolf Lemcke zum Korvettenkapitän befördert.

Versenkung

Am 6. August 1942, als U 210 gerade am Geleitzug SC-94 operierte, wurden die kanadischen Fregatte HMCS Dianthus (K.95) und der kanadische Zerstörer HMCS Assiniboine (D.18) durch einen Sonarkontakt auf U 210 aufmerksam. Nach dem Abwurf einiger Wasserbomben tauchte das deutsche U-Boot Boot auf, und wurde sofort unter Beschuss genommen. Ein Treffer der Assiniboine am Turm des Bootes tötete Korvettenkapitän Lemcke, während der Rest der Besatzung U 210 verlassen konnte. 6 Mann von U 210 kamen ums Leben, während die restlichen 37 Mitglieder der Besatzung gerettet wurden. U 210 liegt heute auf der Position 54°24' N - 39°37' W im ehemaligen Marineplanquadrat AK 4716.

Literatur

  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1996, ISBN 3-8132-0490-1.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6.

Einzelnachweise

  1. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. 1996, S. 143, gibt an, dass Rudolf Lemcke, zu dieser Zeit bereits im Range eines Kapitänleutnant, als überplanmäßiger Wachoffizier auf U 568 diente.
  2. Georg Högel: Embleme, Wappen, Malings deutscher U-Boote 1939–1945. 5. Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg 2009, S. 74.