Unleashed in the East

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Unleashed in the East
Livealbum von Judas Priest

Veröffent-
lichung(en)

1979

Label(s) Columbia Records

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Heavy Metal

Titel (Anzahl)

9

Länge

60:49

Besetzung

Produktion

Tom Allom

Studio(s)

Live in Tokio und Nakano, Japan; Startling Studios, England

Chronologie
Killing Machine
(1979)
Unleashed in the East British Steel
(1980)

Unleashed in the East (engl. für: „Im Osten freigelassen“) ist ein Livealbum von Judas Priest. Es erschien im Oktober 1979 bei Columbia Records und wird dem Heavy Metal zugerechnet.

Entstehung

Unleashed in the East ist das erste Live-Album von Judas Priest, außerdem das erste Album, das von Tom Allom produziert wurde. Dieser produzierte ab dann bis 1988 alle Alben der Band, einschließlich Ram it Down. Die Aufnahmen zu Unleashed in the East stammen von zwei Auftritten in Tokio und Nakano, Japan, im Februar 1979. Sie entstanden während einer Judas Priest-Kurztour durch Japan, die nur vier Auftritte in fünf Tagen umfasste. Die Endproduktion wurde in Ringo Starrs Startling Studios in Tittenhurst Park in England, vorgenommen. Die Plattenfirma Columbia / CBS wollte ursprünglich lediglich eine Platte für den Fernost-Markt produzieren. Das Ergebnis der Produktion führte jedoch zu der Entscheidung, die Platte weltweit herauszugeben. Für den japanischen Markt erschien sie unter dem Titel Priest in the East, zusammen mit einer nur dort erhältlichen EP mit vier Bonustiteln. Im März 1980 erschien mit Living After Midnight eine 7"/12", die Appetit auf das neue Studioalbum British Steel machen sollte.

Nur auf der B-Seite der 12"/Maxi Version befinden sich zwei weitere Songs von den Aufnahmen aus Japan, die hier exklusiv stehen, denn Delivering the Goods ist eine andere Version als auf der Japan-Bonus 7", während Rock Forever und Hell Bent for Leather auf der japanischen bzw. auf der englischen Bonus 7" identisch sind. Somit sind 16 Songs der Aufnahmen für die Unleashed in the East LP offiziell erhältlich.

Musikstil

Auf dem Album wurden Lieder der davor erschienenen Alben als Liveaufnahmen veröffentlicht. Die Produktion deutete hier schon die Zuwendung der Band zu einem modernen Stil an, die mit dem 1980 erschienenen Album British Steel endgültig vollzogen wurde. Unleashed in the East zeigte schon Anzeichen dieser Entwicklung, obwohl es aus älteren Liedern besteht.

Authentizität der Aufnahme

Hartnäckige Gerüchte bezweifelten schon früh, dass Unleashed in the East tatsächlich eine echte Live-Aufnahme sei. So wurde angedeutet, dass die meisten Gesangsaufnahmen von Rob Halford nachträglich im Studio mittels Overdubbing eingefügt wurden. Auch einige oder alle Gitarrenspuren seien nachträglich im Studio aufgenommen worden, womit Unleashed in the East die Bezeichnung „Live-Album“ eigentlich nicht mehr verdiene. Es wurde sogar in Umlauf gesetzt, das gesamte Album sei im Studio aufgenommen und die Hintergrundgeräusche der Halle und der Fans mittels Studiotechnik und Archivaufnahmen eingefügt worden, um den Eindruck einer Liveaufnahme zu erwecken. Das Album wurde daher in Musikkreisen von Spöttern zu Unleashed in the Studio („entfesselt im Studio“) umgetauft. Dieses Gerücht sowie der Spottname sind bis heute verbreitet.[1][2] Laut sputnikmusic.com ist es „fast unüberhörbar, dass Halfords Gesang im Studio overdubbed wurde…“.[3]

Die Band hat diese Gerüchte nachdrücklich bestritten, Tipton räumte jedoch ein, dass Gesangsspuren „nachbearbeitet“ worden seien, um einige Mängel zu beseitigen, die durch einen grippalen Infekt Halfords entstanden seien: „Rob litt an einer Grippe und Heiserkeit […] Bei der Rückkehr […] nach England wurden einige Overdubs erforderlich, um die Aufnahmen abzuschliessen. Laut Glenn Tipton wurden einige Gesangspassagen nachbearbeitet…“. Deutlich hören kann man Halfords Erkältung auf der B-Seite der Living After Midnight 12" bei der Ankündigung des Titels Evil Fantasies, was für die Aussage Tiptons spricht. Auch seien „ein paar“ Gitarrenspuren nachgebessert worden. Tipton wies darauf hin, dass praktisch alle Liveaufnahmen in Studios nachbearbeitet würden.[4]

Das Foto des Albumcovers wirkt gestellt, es soll in der Queensway Hall, Dunstan, England, entstanden sein. Halford sei absichtlich so positioniert worden, dass er den leeren Schlagzeughocker verdeckt, da Schlagzeuger Les Binks zu diesem Zeitpunkt die Band bereits verlassen hatte.

Motorrad

Auf der Coverrückseite des Albums posiert Rob Halford auf einem Motorrad (vermutlich Marke Harley-Davidson). Dieses wurde zu seiner festen Requisite und von da an bei der Mehrzahl der Liveauftritte eingesetzt. Auch auf dem Soloalbum Resurrection (erschienen 2000) posiert der Sänger sowohl auf dem Cover als auch im Booklet auf einer solchen Maschine.

Titelliste

  1. Exciter – 5:38 (Halford, Tipton)
  2. Running Wild - 2:53 (Tipton)
  3. Sinner - 7:31 (Halford, Tipton)
  4. The Ripper - 2:44 (Tipton)
  5. The Green Manalishi (With the Two Pronged Crown) - 3:16 (Cover von Peter Green)
  6. Diamonds & Rust - 3:30 (Cover von Joan Baez)
  7. Victim of Changes - 7:12 (Halford, Tipton, Downing, Alan Atkins)
  8. Genocide - 7:19 (Halford, Tipton, Downing)
  9. Tyrant - 4:32 (Halford, Tipton)

Die britische Erstauflage (25.000 Stück) enthielt zusätzlich folgendes Bonusmaterial in Form einer Single:

  1. Rock Forever - 3:25 (Halford, Downing, Tipton)
  2. Hell Bent for Leather - 2:39 (Tipton)
  3. Beyond the Realms of Death - 7:20 (Binks, Halford)

Limitierte Living After Midnight 7"/12" mit Livematerial von der Japan Tour:

  1. Living After Midnight - 3:30 (Tipton, Halford, Downing | von der British Steel LP)
  2. Delivering the Goods - 4:04 (Tipton, Halford, Downing | Live/auf Single und Maxi-Version)
  3. Evil Fantasies - 4:29 (Tipton, Halford, Downing | Live/nur auf der Maxi-Version)

Eine in Japan 2001 als Remaster-CD erschienene Ausgabe enthielt zusätzlich folgendes Bonusmaterial:

  1. Rock Forever - 3:27 (Halford, Downing, Tipton)
  2. Delivering the Goods - 4:07 (Halford, Downing, Tipton)
  3. Hell Bent for Leather - 2:40 (Tipton)
  4. Starbreaker - 6:00 (Halford, Downing, Tipton)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Review im Allmusic-Guide (Abgerufen am 12. März 2010)
  2. The Indomitable Professor Universe: 5 Great Live Albums from the 70's that Weren't Really Live(Abgerufen am 12. März 2010)
  3. Review (Englisch) (Abgerufen am 12. März 2010)
  4. Kommentar zu Unleashed in the East auf kkdowning.net