Penguin Random House Verlagsgruppe
Penguin Random House Verlagsgruppe
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1968 |
Sitz | München, Deutschland |
Leitung | Frank Sambeth[1] (Vorsitzender der Geschäftsführung) |
Umsatz | ca. 329 Millionen Euro[2] |
Branche | Medien / Verlage |
Website | www.randomhouse.de |
Stand: 31. Dezember 2015 |
Die Verlagsgruppe Random House (ehemals Verlagsgruppe Bertelsmann) ist ein deutscher Publikumsverlag mit Sitz in München. Das Unternehmen entstand 1968 durch den Zusammenschluss aller Buchverlage des Bertelsmann-Konzerns.[3] In seiner heutigen Form existiert es seit dem Jahr 2001.[4] Die Verlagsgruppe Random House ist kein Teil von Penguin Random House,[5] gehört aber zum gleichnamigen Geschäftsbereich bei Bertelsmann.[6] Das Unternehmen umfasst derzeit 43 eigenständige Verlage.[7]
Geschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg war der C. Bertelsmann Verlag einer der größten Vertreter seiner Branche.[8] Mehrere andere Verlage wurden übernommen und der Bertelsmann Lesering gegründet.[9] Gleichzeitig dehnte Bertelsmann seine Geschäfte auf andere Bereiche aus, etwa durch Gründung von Ariola und Übernahme der UFA.[10] Der Konzern entwickelte sich vom Mittelständler zum Großunternehmen.[11] Rudolf Wendorff initiierte schließlich die Gründung der Verlagsgruppe Bertelsmann im Jahr 1968.[12] Auf diesem Weg wurden die kaufmännischen Aufgaben gebündelt und die inhaltliche Selbstständigkeit aller Buchverlage gewährleistet.[13] 1972 wurde die Zentrale des Unternehmens nach München verlegt,[14] das Gütersloher Verlagshaus verblieb am Stammsitz in Gütersloh.[15] Mit der Akquisition von Blanvalet (1974) und Goldmann (1977) baute die Verlagsgruppe Bertelsmann ihre Position im hiesigen Markt weiter aus.[16][17] In den 1980er Jahren konsolidierte das Unternehmen seine Geschäfte und fuhr beispielsweise die Produktion von Hardcover-Titeln zurück.[18]
1998 stieg Bertelsmann mit der Akquisition von Random House zum größten Verlag im englischsprachigen Raum auf.[19] Anschließend wurden auch die Aktivitäten im deutschsprachigen Raum restrukturiert.[20] Die Verlagsgruppe Bertelsmann änderte ihren Namen in Verlagsgruppe Random House.[21] 2003 kaufte das Unternehmen den Heyne Verlag von Axel Springer.[22] Zuvor hatte das Bundeskartellamt die Übernahme der gesamten Verlagsgruppe Ullstein Heyne List untersagt.[23] Zwei Jahre später erwarb die Verlagsgruppe Random House die Buchverlage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung,[24] darunter zum Beispiel die Deutsche Verlags-Anstalt.[25] Zusätzlich kamen die Hugendubel-Verlage unter das Dach des Hauses.[26] 2011 gründete die Verlagsgruppe Random House den Paperback-Verlag carl’s books,[27] der zum Beispiel mehrere Bestseller von Jonas Jonasson veröffentlichte.[28][29]
2012 wurde die Verlagsgruppe Random House von der Fusion zwischen Random House und Penguin Books ausdrücklich ausgenommen.[30][31] Grund dafür war, dass der Anteil von Bertelsmann an Penguin Random House zu groß gewesen wäre.[32] Das Unternehmen befindet sich weiterhin zu 100 % in Besitz von Bertelsmann.[33] Die deutschsprachige Verlagsgruppe Random House gehört rechtlich nicht zu Penguin Random House, steht jedoch unter gleicher unternehmerischer Leitung und ist Teil des Geschäftsbereichs Penguin Random House bei Bertelsmann.[34] 2015 gründete die Verlagsgruppe Random House unter dem Namen Penguin Verlag einen weiteren neuen Buchverlag für den deutschsprachigen Raum,[35] dessen Programm Belletristik und Sachbücher als Originalausgabe oder deutschsprachige Erstausgabe umfasst.[36]
Verlage (Auswahl)
- Albrecht Knaus
- Bassermann
- C. Bertelsmann
- Blanvalet
- carl’s books
- cbj
- cbt
- Der Hörverlag
- Deutsche Verlags-Anstalt
- Goldmann
- Gütersloher Verlagshaus
- Heyne Verlag
- Kösel
- Luchterhand
- Manesse
- Prestel
- Siedler
- Südwest
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Joerg Pfuhl verlässt Random House, Nachfolger wird Frank Sambeth. In: boersenblatt.net. 15. September 2011, abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ Umsatzschub nach der Integration. In: buchreport.de. 22. März 2016, abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ 175 Jahre Bertelsmann: Eine Zukunftsgeschichte. C. Bertelsmann Verlag, München 2010, ISBN 978-3-570-10175-9, S. 107.
- ↑ Bertelsmann ordnet Buch-Verlagsgruppe neu. In: handelsblatt.com. 15. März 2001, abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ Getrennt verbunden. In: buchreport.de. 29. Oktober 2012, abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ Penguin Random House. In: bertelsmann.de. Abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ Unsere Verlage. randomhouse.de, abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ Thomas Lehning: Das Medienhaus: Geschichte und Gegenwart des Bertelsmann-Konzerns. Wilhelm Fink Verlag, Paderborn, München 2004, ISBN 3-7705-4035-2, S. 32–37.
- ↑ Profil mit Ei. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1968 (spiegel.de).
- ↑ Bertelsmann wird heute 175 Jahre alt. In: Westfalen-Blatt. 1. Juli 2010.
- ↑ Thomas Lehning: Das Medienhaus: Geschichte und Gegenwart des Bertelsmann-Konzerns. Wilhelm Fink Verlag, Paderborn, München 2004, ISBN 3-7705-4035-2, S. 88–90.
- ↑ Bertelsmann trauert um Rudolf Wendorff. In: Neue Westfälische. 23. Juni 2012.
- ↑ Jan Philip Holtmann: Pfadabhängigkeit strategischer Entscheidungen: Eine Fallstudie am Beispiel des Bertelsmann Buchclubs Deutschland. Kölner Wissenschaftsverlag, 2008, ISBN 978-3-937404-57-8, S. 128–129.
- ↑ Thomas Lehning: Das Medienhaus: Geschichte und Gegenwart des Bertelsmann-Konzerns. Wilhelm Fink Verlag, Paderborn, München 2004, ISBN 3-7705-4035-2, S. 91–94.
- ↑ Über die Verlagsgruppe Random House. In: randomhouse.de. Abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ Knüller per Zufall. In: Westfalen-Blatt. 22. Juli 2013.
- ↑ Heidi Dürr: Ein neues Kind für die Familie. In: Die Zeit. Nr. 11, 1977 (zeit.de).
- ↑ Heidi Dürr: Vorrang für Gewinne. In: Die Zeit. Nr. 22, 1981 (zeit.de).
- ↑ Florian Rötzer: Bertelsmann kauft Random House. In: heise.de. 23. März 1998, abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ Klaus Boldt: Umbuchung. In: Manager Magazin. 1. April 2001, S. 158.
- ↑ Joachim Güntner: Der Riese als Dachdecker. In: Neue Zürcher Zeitung. 31. März 2001, S. 65.
- ↑ Grünes Licht für Heyne-Übernahme. In: faz.net. 25. November 2003, abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ Fusion steht auf der Kippe. In: manager-magazin.de. 22. Mai 2003, abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ FAZ-Buchverlage gehen an Random House. In: handelsblatt.com. 13. September 2005, abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ Random House übernimmt DVA. In: boersenblatt.net. 13. September 2005, abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ Random House kauft Hugendubel Verlage. In: boersenblatt.net. 23. Mai 2008, abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ Random House startet im Herbst Paperback-Verlag carl’s books. In: buchmarkt.de. 20. April 2011, abgerufen am 1. Juni 2015.
- ↑ Manuela Haselberger: Mit der Atombombe nach Schweden. In: Freie Presse. 19. Dezember 2013, S. 2.
- ↑ Doris Kraus: Das Leben, ein einziger Spaß. In: Die Presse. 1. Mai 2016, S. 32.
- ↑ Random House und Penguin verschmelzen zum Mega-Buchverlag. In: sueddeutsche.de. 1. Juli 2013, abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ Ein Pinguin für Gütersloh. In: taz.de. 29. Oktober 2012, abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ Fusion: Bertelsmann schafft den weltgrößten Buchverlag. In: spiegel.de. 1. Juli 2013, abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ Bertelsmann Random House und Penguin Group fusionieren. In: welt.de. 29. Oktober 2012, abgerufen am 10. August 2016.
- ↑ Geschäftsbericht 2015. (PDF) In: bertelsmann.de. S. 5, abgerufen am 10. August 2016 (2,2 MB).
- ↑ Random House gründet deutschsprachigen Penguin Verlag. In: Focus Online. 21. Mai 2015, abgerufen am 18. Juli 2016.
- ↑ Random House gründet deutschsprachigen Penguin Verlag unter Leitung von Thomas Rathnow. In: buchmarkt.de. 21. Mai 2015, abgerufen am 18. Juli 2016.
Koordinaten: 48° 7′ 57″ N, 11° 37′ 19,8″ O