Verney, der letzte Mensch

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Titelseite der englischen Erstausgabe

Verney, der letzte Mensch (Original: The Last Man) ist ein apokalyptischer Science-Fiction-Roman von Mary Shelley, der erstmals im Jahr 1826 veröffentlicht wurde. Der Roman erzählt von einer futuristischen Welt, in der eine Seuche verheerende Schäden angerichtet hat. Er wurde zu seiner Entstehungszeit scharf kritisiert und war praktisch unbekannt, bis er in den 1960er Jahren sein literarisches Comeback feierte. Der Roman ist unter anderem bemerkenswert aufgrund seiner semibiographischen Darstellungen von Persönlichkeiten aus dem Umfeld Mary Shelleys zu Zeiten der Romantik, insbesondere Shelleys späterem Ehemann Percy Bysshe Shelley und Lord Byron.

Personen

Lionel Verney: Der letzte Mensch. Er ist der verwaiste Sohn eines verarmten Adligen. Lionel verhält sich zuerst gesetzlos, ist dickköpfig und verbittert über den Adel, der ihm seinen Vater weggenommen hat. Als er sich mit Adrian anfreundet, wird er jedoch zivilisierter und gebildeter. Verney ist größtenteils eine autobiographische Figur für Mary Shelley.[1]

Adrian: Earl von Windsor. Sohn des letzten Königs von England. Adrian steht für die Werte einer Republik. Am meisten motiviert ihn die Philosophie und die Philanthropie. Seine Figur basiert auf Percy Bysshe Shelley.[2]

Lord Raymond: Ein ehrgeiziger, junger Adliger. Raymond wird bekannt durch seine militärischen Bemühungen im Kampf der Griechen gegen die Türken. Anstatt sein Ziel, der König Englands zu werden zu verfolgen, entscheidet er sich jedoch für die Liebe und wird Lord Protector bevor er nach Griechenland zurückkehrt. Raymond ist von Leidenschaft und Ehrgeiz getrieben, anstelle von Prinzipien.Seine Figut basiert auf Lord Byron.[3]

Perdita: Lionels Schwester und Raymonds Ehefrau. Da sie als Waisenkind aufwuchs, ist sie unabhängig, misstrauisch und stolz. Durch ihre Liebe zu Raymond, dem sie sehr loyal gegenüber steht, wird sie sanfter.

Idris: Adrians Schwester und Verneys Ehefrau. Sie kümmert sich gerne um andere, ist mütterlich und selbstaufopfernd.

Countess von Windsor: Adrians und Iris Mutter. Sie ist eine österreichische Prinzessin und ehemalige Königin von England. Sie ist arrogant und ehrgeizig und versucht die Monarchie mithilfe ihre Kinder zu bewahren.

Evadne: Eine griechische Prinzessin, in die sich Adrian verliebt, die aber Raymond liebt. Sie ist aufrichtig und stolz, selbst dann als sie verarmt.

Clara: Raymonds und Perditas Tochter.

Alfred und Evelyn: Söhne von Verney und Idris.

Ryland: Anführer der populären demokratischen Partei. Bevor die Pest ausbricht, hat Ryland große Pläne für das Verbot des Adels, aber er will England während der Pestplage nicht regieren.

Merrival: Ein Astronom, der sich der Pest nicht bewusst ist, bis seine Familie stirbt, und der stattdessen über den Zustand der Erde in sechstausend Jahren spekuliert.

Lucy Martin: Eine junge Frau, die sich statt auf die wahre Liebe zu warten dafür entscheidet, einen abstoßenden Bewerber zu heiraten. So kann sie für ihre alternde Mutter vorsorgen. Die Treue zu ihrer Mutter führt fast dazu, dass sie nach ihrem Exil in England zurückgelassen wird.

The Imposter (der Hochstapler): Unbenannt. Ein falscher Prophet, der in Frankreich eine radikale, religiöse Sekte gegen Adrian gründet.

Juliet: Eine junge Adlige, die der Partei des Hochstaplers beitritt, um ihr Baby versorgen zu können. Sie wird getötet, nachdem sie den Betrug enthüllt hat.

Handlung

Einleitung

Mary Shelley erklärt in der Einleitung zum Roman, dass sie 1818 in der Höhle der Sibylle nahe Neapel die auf Laubblätter geschriebenen Prophezeiungen der Sibylle von Cumae entdeckt hat. Diese Aufzeichnungen hat sie dann zu einem modernen Roman aufbereitet, der aus Sicht eines Mannes erzählt wird, welcher Ende des 21. Jahrhunderts lebt.

Band 1

Lionels Vater war ein Freund des Königs, bevor er wegen seines Glücksspiels verstoßen wurde. Er ging daraufhin fort, um sich das Leben zu nehmen. Vorher hinterließ er einen Brief an den König, damit dieser sich nach seinem Tod um seine Familie kümmert. Nachdem Lionels Vater gestorben war, wurde der Brief nie überbracht. Lionel und seine Schwester wachsen ohne elterlichen Einfluss auf, was zur Folge hat, dass sie unzivilisiert aufwachsen. Während Lionel einen Hass auf die königliche Familie entwickelt, beginnt Perdita, die Isolation von der Gesellschaft zu genießen. Als der König den Thron verlässt, wird die Monarchie abgeschafft und eine Republik gegründet. Als der König stirbt, versucht die Countess den gemeinsamen Sohn Adrian großzuziehen, damit dieser den Thron besteigen kann. Adrian allerdings ist gegen den Willen seiner Mutter und lehnt es ab, König zu werden. Er zieht weiter nach Cumberland, wo Lionel beabsichtigt, Adrian einzuschüchtern und zu konfrontieren, da er einen Groll gegen diesen und die königliche Familie aufgrund der Vernachlässigung seiner eigenen Familie hegt. Er wird jedoch durch Adrians Gutmütigkeit und durch dessen Erklärung, dass er erst vor Kurzem den Brief entdeckt habe, besänftigt. Lionel und Adrian werden gute Freunde und Lionel wird unter dem Einfluss Adrians zivilisiert und philosophisch geprägt.

Lionel kehrt nach England zurück, um sich den Unruhen zu stellen. Lord Raymond, der sich aufgrund seiner Heldentaten im Krieg zwischen Griechenland und Türkei einen Namen gemacht hat, ist mit politischen Ambitionen nach England zurückgekehrt. Kurz nach seiner Ankunft verlieben sich die beiden Frauen Perdita und Evadne in den Kriegshelden. Als Adrian feststellen muss, dass seine geliebte Evadne ihr Herz an Raymond verloren hat, verlässt er England und geht ins Exil. Raymond beabsichtigt jedoch Idris (in welche Lionel verliebt ist) zu heiraten, um seinem Ziel, König zu werden, näher zu kommen. Dabei bekommt er Hilfe von der Countess. Letztlich entscheidet er sich jedoch für seine Liebe zu Perdita und damit gegen seine Herrschaftsambitionen, und die beiden heiraten. Durch Lionels Fürsorge kommt Adrian wieder zu Kräften, auch wenn er sich weiterhin körperlich schwach fühlt. Als die Countess von der Liebe zwischen Idris und Lionel erfährt, plant sie, Idris ein Schlafmittel zu verabreichen und nach Österreich zu verschleppen, damit sie dort eine politisch motivierte Ehe eingeht. Idris erfährt jedoch von dem Plan und flieht zu Lionel, der sie kurze Zeit später heiratet. Die Countess, die wegen ihrer beiden Kinder und Lionel aufgebracht ist, begibt sich daraufhin nach Österreich.

Adrian und die anderen leben glücklich zusammen, bis Raymond für das Amt des Lord Protectors kandidiert und gewinnt. Perdita passt sich bald an ihre neugewonnene gesellschaftliche Position an, während Raymond zu einem beliebten, gütigen Führer wird. Er findet jedoch heraus, dass Evadne nach dem politischen und finanziellen Ruin ihres Ehemanns (hervorgerufen durch ihre eigenen politischen Pläne) anonym und in Armut in London lebt und nicht gewillt ist, um Unterstützung zu bitten. Raymond versucht, Evadne zu unterstützen, indem er heimlich ihre künstlerischen Fähigkeiten fördert, und sie später, als sie krank wird, pflegt. Perdita entdeckt diese Beziehung schon bald und bezichtigt Raymond der Untreue. Ihre Verdächtigungen erhitzen dessen stolzes und leidenschaftliches Gemüt, und die beiden trennen sich. Raymond legt seinen Posten nieder und verlässt das Land, um dem Krieg in Griechenland beizutreten. Eine Zeit lang wird er von Adrian begleitet. Kurz nachdem dieser verwundet nach England zurückkehrt, verbreitet sich das Gerücht, Raymond sei getötet worden. Perdita, loyal, trotzt allem was zuvor passiert war, überredet Lionel, sie und Clara nach Griechenland zu bringen, um Raymond zu finden.

Band 2

Lionel findet Raymond und bringt ihn zurück nach Griechenland. Die beiden ziehen zurück in den Kampf und treffen bei Konstantinopel auf die tödlich verwundete Evadne. Kurz bevor sie stirbt sagt sie Raymonds Tod voraus und bestätigt damit Raymonds eigene Vorahnung. Raymonds Vorhaben, nach Konstantinopel zu gehen, führt bei der Armee zu Zwietracht und Desertion, weil es Berichte über den Ausbruch der Pest in Konstantinopel gibt. Raymond begibt sich letztlich allein in die Stadt und kommt nach kurzer Zeit in einem Feuer ums Leben. Sein Körper wird für das Begräbnis nach Athen gebracht.

Im Jahre 2092 verbreitet sich die Pest weiter über Europa und dem gesamten amerikanischen Kontinent. Lionel und Adrian sind darum bemüht, zu einem normalen Leben zurückzukehren, während Berichte über eine schwarze Sonne auf der gesamten Welt für Panik sorgen. England scheint zunächst ein sicherer Ort zu sein, aber dann kommt die Pest auch dort an. Ryland, kürzlich zum Lord Protector gewählt, ist auf die Pest unvorbereitet und flieht in Richtung Norden, wo er später alleine mit einem großen Vorrat an Proviant stirbt. Adrian übernimmt das Kommando und schafft es, Ordnung und Humanität in England aufrecht zu erhalten, obwohl die Pest dort Sommer für Sommer wütet. In Irland legen derweil Schiffe mit Überlebenden aus Amerika an. Diese ziehen rücksichtslos plündernd durch Irland und Schottland, bevor sie in England einfallen. Als Reaktion darauf errichtet Adrian eine militärische Einheit zum Widerstand gegen die Eindringlinge, ist aber schließlich in der Lage den Konflikt friedlich zu lösen.

Band 3

Die paar Überlebenden entscheiden sich dafür, England zu verlassen, um eine weniger unwirtliche Gegend zu suchen. Am Abend vor ihrer Abreise nach Dover bekommt Lionel einen Brief von Lucy Martin, die sich wegen der Erkrankung ihrer Mutter nicht der Gruppe hatte anschließen können. Lionel und Idris machen sich im Schneesturm auf den Weg, um Lucy zu Hilfe zu eilen, doch Idris, geschwächt von jahrelangem Stress und Existenzängsten, stirbt noch während der Reise. Lionel und die Countess, die Idris und ihre Familie aus Groll gegenüber Lionel gemieden hat, versöhnen sich an Idris’ Grab. Lionel findet Lucy (deren Mutter verstorben ist) wieder und die Gruppe erreicht Dover auf ihrem Weg nach Frankreich.

In Frankreich findet Adrian heraus, dass frühere Emigranten sich in verschiedene Lager aufgeteilt haben. Unter diesen befindet sich auch eine fanatisch-religiöse Sekte, die von einem falschen Messias angeführt wird. Dieser behauptet, dass seine Angehörigen von der Krankheit verschont werden würden. Adrian gelingt es, die meisten dieser Fraktionen zu vereinigen. Die genannte Sekte erklärt Adrian jedoch gewaltvollen Widerstand. Lionel schleicht sich derweil zur Errettung Juliets nach Paris, wo sich die Sekte niedergelassen hat. Sie weigert sich allerdings Paris zu verlassen, da der Hochstapler ihr Kind an sich genommen hat. Sie hilft Lionel aber dabei, zu entkommen. Später wird Juliets Kind krank und Juliet findet heraus, dass der Hochstapler die Auswirkungen der Pest vor seinen Anhängern geheim gehalten hat. Sie wird getötet, während sie die anderen Anhänger vor der Pest warnt. Daraufhin begeht der Hochstapler Selbstmord und seine Anhänger kehren zum Hauptteil der Vertriebenen nach Versailles zurück.

Die Vertriebenen reisen Richtung Schweiz, da sie hoffen, den Sommer in einem kühleren Klima verbringen zu können, welches schlechter für die Verbreitung der Pest ist. Als sie die Schweiz erreichen, sind jedoch alle bis auf Lionel, Adrian, Clara und Evelyn gestorben. Die vier verbringen eine relativ glückliche Zeit in der Schweiz, in Mailand und in Como, bevor Evelyn an Typhus stirbt. Die restlichen Überlebenden versuchen über das Adriatische Meer nach Griechenland zu segeln, aber Clara und Adrian ertrinken während eines unerwarteten Sturms auf hoher See. Lionel, der nun der letzte überlebende Mensch ist, kann sich an die Küste retten. Die Geschichte endet im Jahr 2100.

Themen

Biographische Elemente

Viele der Hauptcharaktere basieren vollständig oder teilweise auf Personen aus Shelleys Bekanntenkreis.[4] Da ihr Schwiegervater, Sir Timothy Shelley, ihr verboten hatte, eine Biographie ihres Ehemannes zu veröffentlichen, verewigte sie ihn und andere Bekannte in The Last Man. Der fiktive Adrian, Earl of Windsor, der seine Anhänger auf der Suche nach einem natürlichen Paradies anführt und stirbt, als sein Boot in einem Sturm sinkt, stellt daher ein fiktives Porträt Percy Bysshe Shelleys dar. Andere Nebencharaktere beinhalten allerdings ebenfalls Spuren Percy Bysshe Shelleys.[5] Lord Raymond, der England verlässt, um für die Griechen zu kämpfen und in Konstantinopel stirbt, basiert auf Lord Byron. In ihrem Roman verarbeitet Mary Shelley die Trauer über den Verlust ihres Bekanntenkreises,[6] den sie auch als „the Elect“ („die Auserwählten“)[7] bezeichnete. Lionel Verney stellt dabei ein Ventil für Shelleys Trauergefühle und ihre Langweile nach dem Tod ihrer Bekannten und deren Kinder dar.[8]

Inspiration für den Namen des Romans fand Shelley möglicherweise in Jean-Baptiste Cousin de Grainvilles[9] Le Dernier Homme aus dem Jahre 1805, das 1806 als Omegarus and Syderia[10] ins Englische übersetzt wurde.

Infragestellen der politischen Ideale der Romantik

Mit dem Roman Verney, der letzte Mensch verarbeitet Mary Shelley nicht nur den Verlust ihrer Freunde, sondern stellt auch deren politischen Ideale der Romantik infrage.[11] Im Roman ist die Pest der Grund für das Zerfallen der Führungsschicht von innen. In der Epoche der Romantik zerbricht die Führungsschicht an der Revolution. Mary Shelley sieht diesen Zerfall in der Schwäche der menschlichen Natur begründet.[12] Bei dem Literaturwissenschaftler Kari Lokke heißt es hierzu: Dadurch, dass der Mensch bei Mary Shelleys Roman nicht im Mittelpunkt des Universums steht und die privilegierte Stellung des Menschen im Bezug auf die Natur infrage gestellt wird, fordert der Roman die Weltanschauung der westlichen Gesellschaft heraus.[13] Darüber hinaus nimmt Mary Shelley auch Bezug auf die Fehler der Französischen Revolution und attackiert den aufklärerischen Glaube an die Unumgänglichkeit des Fortschritts.[14]

Isolation

Hugh Luke ist der Ansicht, dass dadurch, „dass Shelleys Roman mit dem Bild des letzten Bewohners der Erde endet, sich nahezu der komplette Roman auf die Idee stützt, dass das menschliche Dasein immer ein einsames und daher letztlich auch immer ein tragisches ist.“ Dieses Element der tragischen Einsamkeit findet sich neben Shelleys Werken auch in Lord Byrons und William Wordsworths Lyrik.[15]

Wissenschaft und Medizin

Nicht nur Mary Shelleys bekanntester Roman Frankenstein (1818) setzt sich mit wissenschaftlichen Fragen auseinander. Auch der Roman Verney, der letzte Mensch beschäftigt sich mit dem Bereich der Wissenschaft. Im Gegensatz zu den Warnungen vor Faust-ähnlicher Übertreibung in Shelleys früheren Werken kritisiert dieser Roman die verheerende Apokalypse und damit auch die Rückständigkeit der Medizin und Wissenschaft.[16] Der ineffektive Astronom Merrival steht zum Beispiel dem erschreckend produktiven Victor Frankenstein gegenüber. Auch wenn Lionels Immunität Gegenstand kritischer Debatten bleibt, zeigt der Roman auf der anderen Seite ein tiefes Verständnis von Medizin. Dies zeigt sich insbesondere in Bezug auf die Entwicklung der Pockenimpfung und in Bezug auf die verschiedenen Theorien zur Übertragung von Krankheiten im 19. Jahrhundert.[17]

Publikationsgeschichte und Rezeption

Zwei Auflagen von The Last Man wurden 1826 von Henry Colburn in London herausgegeben, und eine Ausgabe erschien 1826 in Paris, verlegt von Galignani. Eine Raubkopie wurde 1833 in America veröffentlicht. The Last Man erhielt die schlechtesten Kritiken von allen Romanen Mary Shelleys: Die meisten Kritiker empfanden das Endzeit-Thema des Romans, das in den vergangenen zwei Jahrzehnten sehr populär geworden war, als überholt. Einzelne Kritiker stempelten das Buch als „ekelerregend“ ab, kritisierten seine „dummen Grausamkeiten“ und bezeichneten die Vorstellungen der Autorin als „krankhaft“. Diese Reaktionen erschreckten Mary Shelley, die ihrem Verleger daraufhin versprach, ihr nächstes Buch würde massentauglicher werden. Nichtsdestotrotz sprach sie von The Last Man immer als einem ihrer liebsten Werke. Bis 1965 wurde der Roman nicht wieder verlegt. Im 20. Jahrhundert erlangte er neue Aufmerksamkeit unter Literaturkritikern, möglicherweise weil das Bewusstsein der Vergänglichkeit der menschlichen Existenz in der Zwischenzeit neue Brisanz erlangt hatte.

Eine deutsche Ausgabe mit dem Titel Verney, der letzte Mensch erschien 1982 im Bastei Lübbe Verlag, übersetzt von Ralph Tegtmeier. Die Übersetzung wurde wegen ihrer zahlreichen Auslassungen und Kürzungen zum Teil hart kritisiert.[18]

Literatur

  • Aaron, Jane. „The Return of the Repressed: Reading Mary Shelley’s The Last Man“. Feminist Criticism: Theory and Practice. Ed. Susan Sellers. New York: Harvester Wheatsheaf, 1991.
  • Aldiss, Brian W. „On the Origin of Species: Mary Shelley“. Speculations on Speculation: Theories of Science Fiction. Eds. James Gunn and Matthew Candelaria. Lanham, MD: Scarecrow, 2005.
  • An, Young-Ok. „'Read Your Fall': The Signs of Plague in The Last Man“. Studies in Romanticism 44.4 (2005): 581–604.
  • Bannet, Eve Tavor. „The 'Abyss of the Present’ and Women’s Time in Mary Shelley’s The Last Man“. Eighteenth-Century Novel 2 (2002): 353–81.
  • Bennett, Betty T. Mary Wollstonecraft Shelley: An Introduction. Baltimore: Johns Hopkins University Press, 1998. ISBN 0-8018-5976-X.
  • Bennett, Betty T. „Radical Imaginings: Mary Shelley’s The Last Man“. Wordsworth Circle 26.3 (1995): 147–52.
  • Blumberg, Jane. Mary Shelley’s Early Novels: „This Child of Imagination and Misery“. Iowa City: University of Iowa Press, 1993. ISBN 0-87745-397-7.
  • Cantor, Paul A. „The Apocalypse of Empire: Mary Shelley’s The Last Man“. Iconoclastic Departures: Mary Shelley after „Frankenstein“: Essays in Honor of the Bicentenary of Mary Shelley’s Birth. Eds. Syndy M. Conger, Frederick S. Frank, and Gregory O'Dea. Madison, NJ: Fairleigh Dickinson University Press, 1997.
  • Canuel, Mark. „Acts, Rules, and The Last Man“. Nineteenth-Century Literature 53.2 (1998): 147–70.
  • Clemit, Pamela. The Godwinian Novel: The Rational Fictions of Godwin, Brockden Brown, Mary Shelley. Oxford: Clarendon Press, 1993. ISBN 0-19-811220-3.
  • Eberle-Sinatra, Michael. „Gender, Authorship and Male Domination: Mary Shelley’s Limited Freedom in Frankenstein and The Last Man“. Mary Shelley’s Fictions: From Frankenstein to Falkner. Eds. Michael Eberle-Sinatra and Nora Crook. New York: Macmillan; St. Martin’s, 2000.
  • Fisch, Audrey A. „Plaguing Politics: AIDS, Deconstruction, and The Last Man“. The Other Mary Shelley: Beyond Frankenstein. Eds. Audrey A. Fisch, Anne K. Mellor, and Esther H. Schor. New York: New York University Press, 1993. ISBN 0-19-507740-7.
  • Haggerty, George E. „'The End of History': Identity and Dissolution in Apocalyptic Gothic“. Eighteenth Century: Theory and Interpretation 41.3 (2000): 225–46.
  • Hopkins, Lisa. „Memory at the End of History: Mary Shelley’s The Last Man“. Romanticism on the Net 6 (May 1997).
  • Hopkins, Lisa. „The Last Man and the Language of the Heart“. Romanticism on the Net 22 (May 2001).
  • Hutchings, Kevin. „'A Dark Image in a Phantasmagoria': Pastoral Idealism, Prophecy, and Materiality in Mary Shelley’s The Last Man“. Romanticism 10.2 (2004): 228–44.
  • Johnson, Barbara. „The Last Man“. The Other Mary Shelley: Beyond Frankenstein. Eds. Audrey A. Fisch, Anne K. Mellor, and Esther H. Schor. New York: New York University Press, 1993. ISBN 0-19-507740-7.
  • Kilgour, Maggie. „'One Immortality': The Shaping of the Shelleys in The Last Man“. European Romantic Review 16.5 (2005): 563–88.
  • Lokke, Kari. „The Last Man“. The Cambridge Companion to Mary Shelley. Ed. Esther Schor. Cambridge: Cambridge University Press, 2003. ISBN 0-521-00770-4.
  • Lomax, William. „Epic Reversal in Mary Shelley’s The Last Man: Romantic Irony and the Roots of Science Fiction“. Contours of the Fantastic: Selected Essays from the Eighth International Conference on the Fantastic in the Arts. Ed. Michele K. Langford. New York: Greenwood, 1994.
  • McWhir, Anne. „'Unconceiving Marble': Anatomy and Animation in Frankenstein and The Last Man“. Mary Wollstonecraft and Mary Shelley: Writing Lives. Eds. Helen M. Buss, D. L. Macdonald, and Anne McWhir. Waterloo, ON: Wilfrid Laurier University Press, 2001.
  • Mellor, Anne K. Mary Shelley: Her Life, her Fiction, Her Monsters. London: Routledge, 1990. ISBN 0-415-90147-2.
  • Nellist, Brian. „Imagining the Future: Predictive Fiction in the Nineteenth Century“. Anticipations: Essays on Early Science Fiction and Its Precursors. Ed. David Seed. Syracuse, NY: Syracuse University Press, 1995.
  • O'Dea, Gregory. „Prophetic History and Textuality in Mary Shelley’s The Last Man“. Papers on Language and Literature 28.3 (1992): 283–304.
  • Palacio, Jean de. „Mary Shelley, The Last Man: A Minor Romantic Theme“. Revue de Littérature Comparée 42 (1968): 37–49.
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  • Peck, Walter E. „The Biographical Elements in the Novels of Mary Wollstonecraft Shelley.“ PMLA, XXXCIII (1923), 196–220.
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  • Richardson, Alan. The Last Man and the Plague of Empire“. Romantic Circles MOO Conference. 13. September 1997.
  • Shelley, Mary. The Last Man. Ed. Morton D. Paley. Oxford: Oxford Paperbacks, 1998. ISBN 0-19-283865-2.
  • Shelley, Mary. Verney, der letzte Mensch. Übersetzt von Ralph Tegtmeier. Bergisch-Gladbach: Bastei Lübbe, 1982. ISBN 978-3-404-72021-7.
  • Snyder, Robert Lance. „Apocalypse and Indeterminacy in Mary Shelley’s The Last Man“. Studies in Romanticism 17 (1978): 435–52.
  • Spatt, Hartley S. „Mary Shelley’s Last Men: The Truth of Dreams“. Studies in the Novel 7 (1975): 526–37.
  • Sterrenburg, Lee. „The Last Man: Anatomy of Failed Revolutions“. Nineteenth-Century Fiction 33 (1978): 324–47.
  • Sussman, Charlotte. „'Islanded in the World': Cultural Memory and Human Mobility in The Last Man“. PMLA 118.2 (2003): 286–301.
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  • Wright, Julia M. „'Little England': Anxieties of Space in Mary Shelley’s The Last Man“. Mary Shelley’s Fictions: From Frankenstein to Falkner. Eds. Michael Eberle-Sinatra and Nora Crook. New York: Macmillan; St. Martin’s, 2000.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Luke, Hugh J. Introduction. The Last Man von Mary Shelley. Lincoln, Nebraska: U of Nebraska Press, 1965. xii
  2. Luke, Hugh J. Introduction. The Last Man von Mary Shelley. Lincoln, Nebraska: U of Nebraska Press, 1965. xi
  3. Luke, Hugh J. Introduction. The Last Man von Mary Shelley. Lincoln, Nebraska: U of Nebraska Press, 1965. xii
  4. Peck, Walter E. „The Biographical Elements in the Novels of Mary Wollstonecraft Shelley.“ PMLA. XXXCIII, 1923
  5. Bennett, An Introduction, 74; Lokke, 119; Luke xi–xiv.
  6. Paley, Introduction to The Last Man, 1993. vii–viii
  7. Paley, Introduction to The Last Man, 1993. viii.
  8. Luke, Hugh J. Introduction. The Last Man von Mary Shelley. Lincoln, Nebraska: U of Nebraska Press, 1965. xii
  9. Jean-Baptiste Cousin de Grainville in der englischen Wikipedia
  10. Science Fiction in France before Verne. Angenot, Marc. In: Science Fiction Studies, abgerufen am 31. Januar 2016.
  11. Paley: Introduction to The Last Man. 1993, S. 117.
  12. Lokke: The Last Man. 2003, S. 128–29.
  13. Lokke: The Last Man. 2003, S. 116.
  14. Lokke: The Last Man. 2003, S. 128.
  15. Luke, Hugh J. Introduction. The Last Man von Mary Shelley. Lincoln, Nebraska: U of Nebraska Press, 1965. xvii
  16. Wang: We Must Live Elsewhere. 2011, S. 240.
  17. Wang: Romantic Disease Discourse. 2011, S. 471–474.
  18. Verney. Der letzte Mensch, In: cbuecherkiste.de, abgerufen am 28. Januar 2016.