Vittorio Casagrande

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Vittorio Casagrande (* 8. Juli 1934 in Vittorio Veneto, Italien; † 10. Juli 2008 in München, Deutschland) war ein deutsch-italienischer Schlagersänger und Schauspieler.

Leben

Casagrande kam während des Zweiten Weltkriegs im Alter von 10 Jahren mit seiner Familie nach München. Der Leiter des Kinderchores des Bayerischen Rundfunks entdeckte sein Gesangstalent und förderte ihn.

Casagrande machte in München eine Lehre als Kirchen- und Schriftenmaler und verbrachte seine Wanderjahre in der französischsprachigen Schweiz in Genf. Zurückgekehrt nach München arbeitete Casagrande als italienischer Staatsbediensteter im italienischen Fremdenverkehrsamt ENIT.

In den 1950er Jahren wurde er mit seiner Band Die Rivieras in München zu einer lokalen Berühmtheit. 1961 wurde er in einem Schwabinger Beatclub von Paul Kuhn entdeckt, der ihm zu einem Schallplattenvertrag bei der Electrola in Köln verhalf. In den 1960er-Jahren wurde er mit den Hits Volare und Tintarella di Luna, der sich 500.000 Mal verkaufte, bekannt. Seinen Beamtenjob hängte er 1965 an den Nagel und wechselte ins Profilager. 1973 wurde der Entertainer von der Münchener Faschingsgesellschaft Narrhalla zum Faschingsprinzen erkoren.

Es folgten Auftritte als Sänger in zahlreichen Fernsehshows, wie zum Beispiel in Musik ist Trumpf, So schön wie heut', so müßt' es bleiben und Zum Blauen Bock. Ein weiterer Erfolgstitel war Eine Gitarre und tausend Illusionen. Auch war er einer der ersten westdeutschen Schlagersänger, die in die DDR eingeladen wurden. 1978 hatte er ein 14-tägiges Engagement in der Stadthalle von Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz. Er war auch im DDR-Fernsehen mit einem Auftritt in der Musiksendung Ein Kessel Buntes zu sehen.

Neben seiner Arbeit als Sänger war er auch als Schauspieler tätig. In der ZDF-Serie „Zimmer 13“ von 1968 spielte Vittorio Casagrande eine Hauptrolle. Neben häufigeren kleineren Rollen in Serien wie Salto Mortale, Ein Fall für zwei und Der Alte war er 1996 in der Krimireihe SK-Babies als Onkel Rosario zu sehen. In Helmut Dietls Film Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief hatte er eine kleine Rolle als Stammgast des Lokales, in der Kultserie Irgendwie und Sowieso ist er als Hotelier am Gardasee zu sehen. Zuletzt hatte er 1999 im Forsthaus Falkenau einen Auftritt.

Neben seinen zahlreichen Engagements als Sänger und Schauspieler war Vittorio Casagrande ein leidenschaftlicher Maler.

Am 9. Juli 2008 verstarb er in einem Schwabinger Pflegeheim in den Armen seiner Frau Marlene an Altersdemenz. Im Beisein seiner Frau und seiner Söhne Sandro und Claudius wurde er auf dem Münchener Westfriedhof beigesetzt.

Weblinks