Walter Legge

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Walter Legge (* 1. Juni 1906 in London; † 22. März 1979 in Saint-Jean-Cap-Ferrat) war ein britischer Produzent klassischer Musik und Gründer des Philharmonia Orchestra.

Leben

Im Alter von 21 Jahren fand Legge 1927 eine Anstellung bei His Master’s Voice (HMV), wo er zunächst nur die editorische Verantwortung für die Hauszeitschrift übernahm. Hier entdeckte ihn der Schallplattenproduzent Fred Gaisberg, mit dem gemeinsam er erstmals Schallplatten produzierte. 1931 wurde die Firma von EMI übernommen. „Legge war ein scharfsichtiger Kritiker und hatte ein feines Ohr“[1]: Zwischen 1933 und 1938 war er – neben seiner Tätigkeit als Produzent – auch als Musikkritiker der Tageszeitung Manchester Guardian tätig.

1947 verpflichtete er Herbert von Karajan sowie Wilhelm Furtwängler, die beide ihre Schallplattenkarrieren nach Krieg und Entnazifizierungsverfahren ihm verdankten. Legge wurde ebenfalls Förderer, dann 1953 Gatte von Elisabeth Schwarzkopf. Jedoch verhalf er auch Paul Hindemith und vor allem Otto Klemperer zum Wiederanknüpfen an ihr Prestige der Vorkriegszeit. Daneben verpflichtete er Maria Callas und Victor de Sabata und förderte den jungen Wolfgang Sawallisch, dem er „a beat as clear and uncomplicated as Knappertsbusch's“ zuschrieb. 1945 gründete er das Londoner Philharmonia Orchestra. Seit 1946 war Legge einer der Direktoren der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, von Mai 1958 bis November 1963 Direktor des Royal Opera House Covent Garden in London. 1964 zog er sich ganz von EMI zurück.

Legges Aktivitäten hatten enormen Einfluss auf die Musik in aller Welt und erhielten überall größte Anerkennung.

Nach Legges Tod schrieb Elisabeth Schwarzkopf seine Biographie. In ihrem Nachlass, der in Gerd Nachbauers Archiv der Schubertiade Hohenems verwahrt wird, sind auch zahlreiche Dokumente zu Legge und u. v. a. Maria Callas zu finden.

Grab in Zumikon

Nachdem Elisabeth Schwarzkopf 2006 gestorben war, wurde ihre Urne zusammen mit der Walter Legges in einem Familiengrab neben ihren Eltern in Zumikon bei Zürich, wo sie von 1982 bis 2003 lebte, beigesetzt.

Werke

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jonathan Carr, S. 232.