Werner Amon

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Werner Amon (* 28. Mai 1969 in Graz) ist ein österreichischer Politiker (ÖVP) und Abgeordneter zum Nationalrat sowie Generalsekretär der Österreichischen Volkspartei.

Ausbildung und Beruf

Werner Amon ging in Graz, Knittelfeld und Judenburg zur Schule und schloss nach dem Unterstufen-Gymnasium die Handelsschule ab. Im Zweiten Bildungsweg besuchte er den Lehrgang für Interkulturelles Lernen an der Thames Valley University in London und den Universitätslehrgang für Werbung und Verkauf an der Wirtschaftsuniversität Wien (Abschluss: Akademischer Werbe- und Marketingkaufmann). Im Jahr 2000 hat er ein Executive-MBA-Studium der California State University in Kooperation mit der IMADEC in Wien mit dem Master of Business Administration (MBA; US-amerikanischer Abschluss) abgeschlossen. Im Jahr 2003 folgte ein weiterer Abschluss als "Master of Business Administration" (österreichischer/europäischer Abschluss) an der damals nicht als Privatuniversität akkreditierten "IMADEC" (Executive Education GmbH, ein privater Anbieter von berufsbegleitender Weiterbildung in Wien) in Kooperation mit der University of Texas in Austin. 2005 wurde der dubiosen IMADEC die staatliche Anerkennung entzogen. Die Mastergrade in der Weiterbildung sind keine akademischen Grade und daher nicht identisch mit den Mastergraden aufgrund des Abschlusses ordentlicher Studien (Masterstudien), auch wenn deren Titel zum Teil denselben Wortlaut haben. Beispielsweise ist mit Mastergraden in der Weiterbildung (z. B. MBA, MAS, etc.) keine Zulassung zu einem Doktoratsstudium verbunden.

Beruflich war er u. a. als Chefredakteur des Jugendmagazins „orizont“, Angestellter des WIFI der Wirtschaftskammer Steiermark, Lektor an der Handelsakademie Judenburg sowie als Lektor an der Fachhochschule für Marketing Graz tätig. Er war von 2004 bis 2009 Mitglied des Vorstandes des Pensionsversicherungsanstalt und von 2009 bis 2011 Mitglied des Vorstandes und des Verwaltungsausschusses der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA). Amon ist seit 2004 Mitglied des Aufsichtsrates der "direktanlage.at AG" in Salzburg - heute "Hellobank BNP Paribas Austria AG".

Politische Ämter

Werner Amon war in seiner Schulzeit Schülervertreter und schließlich österreichischer Bundesschulsprecher. Von 1993 bis 2001 war er Bundesobmann der Jungen ÖVP. Er ist seit 1993 Mitglied des Bundesparteivorstandes der ÖVP und war von 2003 bis 2009 Generalsekretär des ÖAAB. Von 1994 bis 2000 war er ÖVP-Sprecher für Jugend, Entwicklungszusammenarbeit und Menschenrechte. Ab 2000 war er ÖVP-Bildungssprecher, 2007–2008 Sozialsprecher, dann wieder Bildungssprecher bis 2012. 2012 und 2013 war er Europa- und außenpolitischer Sprecher der ÖVP. Seit 2013 ist er Bereichssprecher für Inneres und Sicherheit. (Seit 2008 ist Amon Vorsitzender des ständigen Ausschusses für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung). Amon ist stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für innere Angelegenheiten und des Außenpolitischen Ausschusses. Amon war von 2008 bis 2013 Obmann der ARGE der ÖAAB-Mandatare und Klubobmann-Stellvertreter des ÖVP-Parlamentsklubs.

Er ist Vizepräsident der österreichischen Delegation zur Parlamentarischen Versammlung des Europarates und dort ÖVP-Delegationsleiter.

Er ist seit Oktober 2015 Obmann des ÖVP-Bezirks Deutschlandsberg.

Werner Amon ist seit dem Beginn der XIX. Gesetzgebungsperiode am 7. November 1994 Abgeordneter zum Österreichischen Nationalrat.

Amon wirkte in folgenden Untersuchungsausschüssen mit: Euroteam-, Banken, "Spitzel-" (als Fraktionsführer) und Korruptionsuntersuchungsausschuss (als Fraktionsführer). Außerdem war er im "kleinen Untersuchungsausschuss" dem RH-Unterausschuss zur Causa BAWAG Fraktionsführer und Vorsitzender und ÖVP-Fraktionsführer des ständigen Unterausschusses, der die Causa Kampusch untersuchte.

Am 4. September 2016 übernahm Werner Amon von Peter McDonald das Amt des Generalsekretärs der Österreichischen Volkspartei.[1]

Sonstige Ämter

Amon ist Präsident der Österreichisch-Südkoreanischen Gesellschaft und der österreichisch-südkoreanischen parlamentarischen Freundschaftsgruppe.

Er ist auch Vorsitzender der Gruppe der Freunde Taiwans.

Außerdem ist Amon Mitglied der Katholischen österreichischen Studentenverbindung Liechtenstein Judenburg im Mittelschüler-Kartell-Verband.

Verdacht der Geldwäsche

Im März 2012 geriet er massiv in die Kritik, als im Zuge des U-Ausschusses überraschend auch Korruptionsvorwürfe gegen ihn selbst erhoben wurden. Die vom Ausschuss behandelte Telekom Austria hatte der ÖAAB-Zeitschrift „Freiheit“ 2007 10.000 Euro als „Druckkostenbeitrag“ gezahlt. Zwar wurden alle Rechnungsbelege und der Betragseingang klar nachgewiesen, nicht aber die exakte Verwendung des Druckkostenbeitrages. Amon wurde als Obmann des Wiener Pressvereins von der STA zum Beschuldigten erklärt und nach gängiger Praxis vom Parlament an die Justiz ausgeliefert (Aufhebung der Immunität). Amon sprach von einem „schweren Foul“ der Staatsanwaltschaft gegen ihn, hatte er doch wenige Wochen vorher als Vorsitzender des „Staatspolizeiausschusses“ schwere Vorwürfe gegen die Wiener Staatsanwaltschaft in der Causa Kampusch erhoben. Amon wurde als „leitendes Organ“ (Organhaftung) des Pressvereins als Beschuldigter geführt. Diese Erhebungen wurden im 2014 eingestellt. Amon konnte kein schuldhaftes Verhalten nachgewiesen werden. In der Causa Kampusch wurde eine weitere Expertenkommission mit internationaler Beteiligung (Deutsches Bundeskriminalamt, FBI) eingesetzt.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. McDonald tritt als ÖVP-Generalsekretär zurück. Artikel auf diePresse.com vom 4. September 2016.
  2. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB).