Westindische Föderation
Westindische Föderation | |||||
West Indies Federation | |||||
1958–1962 | |||||
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Wahlspruch: To dwell together in unity | |||||
Amtssprache | Englisch | ||||
Hauptstadt | Chaguaramas (Die Stadt wurde jedoch nie fertiggestellt, Regierungssitz war Port of Spain) | ||||
Staatsoberhaupt | Königin Elisabeth II. (Generalgouverneur: Patrick George Thomas Buchan-Hepburn) | ||||
Regierungschef | Premierminister Grantley Herbert Adams | ||||
Fläche | 20.253 km² | ||||
Einwohnerzahl | 3.117.300 (1960) | ||||
Bevölkerungsdichte | 154 Einwohner pro km² | ||||
Währung | Westindischer Dollar | ||||
Errichtung | 3. Januar 1958 | ||||
Nationalhymne | God Save the Queen | ||||
Zeitzone | UTC -4 und -5, Sommer: -3, -4 | ||||
Internet-TLD | n/a | ||||
Telefonvorwahl | +1-809 |
Die Westindische Föderation (englisch: West Indies Federation) war eine kurzlebige Föderation mehrerer britischer Kolonien in der Karibik, die vom 3. Januar 1958 bis zum 31. Mai 1962 existierte.
Die Föderation bestand aus zwölf Provinzen, welche aus den britischen Kolonien in der Karibik entstanden waren. Sie wurde 1958 durch das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland geschaffen, um eine politische Einheit zu schaffen, die gemeinsam als ein Staat nach dem Vorbild der Australischen oder Kanadischen Föderation unabhängig werden sollte. Doch ehe dies geschehen konnte, brach die Föderation wegen innerer politischer Konflikte zusammen.
Die Westindische Föderation bestand aus folgenden Provinzen:
- Antigua (heute Antigua und Barbuda)
- Barbados
- Dominica
- Grenada
- Jamaika (dazu gehörten auch die Kaimaninseln sowie die Turks- und Caicosinseln als abhängige Gebiete)
- Montserrat
- St. Christopher-Nevis-Anguilla (heute in St. Kitts und Nevis sowie Anguilla getrennt)
- St. Lucia
- St. Vincent (heute St. Vincent und die Grenadinen)
- Trinidad und Tobago
Als Hauptstadt war ein Gebiet namens Chaguaramas vorgesehen, einige Kilometer westlich von Port of Spain, der heutigen Hauptstadt von Trinidad und Tobago. Tatsächliche Hauptstadt war Port of Spain selbst, da die geplante Hauptstadt bis zur Auflösung des Staates nicht fertiggestellt war.
Obwohl die Föderation zuerst eine breite Zustimmung genoss und optimistische Zukunftsaussichten hatte, hielt die Einheit nicht lange. Die beiden größten Provinzen, Jamaika und Trinidad, übernahmen bald die Kontrolle über die Regierungsgeschäfte der Föderation, sehr zum Ärger der kleineren Provinzen. Die zwei großen Provinzen fühlten sich mehr und mehr unerwünscht, da die kleinen Inseln sich ihnen gegenüber ablehnend, ja sogar feindselig verhielten.
1961 ließ der Gouverneur der jamaikanischen Provinz eine Volksabstimmung durchführen. Die Unabhängigkeit wurde angenommen und Jamaika trat aus der Föderation aus. Die Idee eines Bundesstaates war gescheitert und die Westindische Föderation wurde rasch aufgelöst. Die meisten Provinzen wurden unabhängige Mitgliedstaaten des Commonwealth of Nations. Einige zogen es jedoch vor, wieder zu einer britischen Kolonie zu werden.
Der einzige Premierminister der Westindischen Föderation war Sir Grantley Herbert Adams, der einzige Generalgouverneur war Patrick George Thomas Buchan-Hepburn. Königin Elisabeth II. war Staatsoberhaupt.
Als die Föderation bestand, gab jedes Mitgliedsland wie zuvor eigene Briefmarken heraus. Die Währung war der West Indies Dollar, der später in den meisten ehemaligen Provinzen durch den Ostkaribischen Dollar ersetzt wurde.
Die Föderation unterhielt besonders nahe Beziehungen zu Kanada, das eine ähnliche Vergangenheit hatte. Kanada entstand auch aus dem Zusammenschluss mehrerer britischer Kolonien. In den frühen Jahren schlugen einige vor, die Westindische Föderation als Provinz nach Kanada einzugliedern. Daran bestand jedoch nie mehr als ein flüchtiges Interesse.